Poesie kann ich
Wenn ich einen unbekannten Duft teste, mache ich mir meist eine Notiz meines ersten Gedankens dazu. Der hat selten etwas mit den einzelnen Duftnoten zu tun, häufig mit "Bildern im Kopf" oder auch Assoziationen genannt. Wenn ich die dann später lese, finde ich mich manchmal selbst putzig. Wie macht Ihr das so? Stümperhaft wie ich oder wissenschaftlich akribisch? Letzten Endes entscheidet nur "mag ich" oder "mag ich nicht" in Abstufungen. Wie nähert Ihr Euch einem Parfum?
Hier mal ein paar Auszüge meiner Notizen:
- Ich rieche nichts, gar nichts!
- Riecht wie feine Seife, feine Kernseife
- Warum versuche ich es mit Chanel, warum?
- Begreife es doch endlich, KEIN Chanel
- Gerotzter Tabak mit Salbeibonbons ausser Apotheke
- Gras auf der Gruft, ich rieche keine Blume
- Direkt nach dem Sprühen Mon Cheri, dann Würz. Und warum knallen die Oud mit rein?
- Schublade Eiche rustikal, darin liegen schon länger die feuchten Handschuhe
- 1. Test: Gebohnertes Treppenhaus, in dem mit Zitrus frisch gewischt wurde, Kellertür steht offen, leichter Kellermuff steigt auf
- Der Auftakt ist gruselig. Was immer da noch kommen mag, jetzt will ich nicht mehr. Ganz scharfes Putzmittel und dann Thai-Curry
- Zitronentee, aber der bröckelige. Und sorry, ich sehe als erstes Meister Propper vor mir. Dann rieche ich Bohnerwachs
- Harsches Vetiver
- Noch harscher