09.10.2018 - 15:18 Uhr
Meggi
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17
Sir Cadogan mit dem Lolli
Heißt „sauvage“ nicht „wild“? Angeriechts der eröffnenden freundlichen Fruchtbonbon-Rose denke ich eher an eine Wildheit à la Sir Cadogan. Der Herr ist ein Ritter aus der Harry-Potter-Heptalogie, der eines der vielen Bilder im Schloss Hogwarts bewohnt und dessen Verwegenheit oder eben wilde Kampfeslust in der Außenwirkung unter albernem Gehabe und unzureichender Ausrüstung leidet. Vor allem will sein widerspenstiges Pony einfach kein Schlachtross sein und das Schwert ist fürchterlich schwer und unhandlich.
Wieder zum Duft: Es vergehen einige Sekunden, ehe eine eisen(kraut)-bewehrte Rosengeranie heranrollt und die Rose fressen will. Es gelingt ihr aber lediglich, jener die alleinige Vormachtstellung abzuringen. Die Rose holt sich nämlich Hilfe bei einem Bonbon-Verwandten, und zwar dem Kojak-Kirsch-Lolli; Kirsch-Blüte streite ich zunächst ab.
Das entstandene Gegenüber „Gleichgewicht des Schreckens“ zu nennen, führt sicherlich zu weit, dazu sind die einzelnen Teile…na ja…nicht „wild“ genug. Es sei daher schlichtweg als unrund oder gar unerfreulich bezeichnet. Mir ist nicht klar, für wen ein solcher Duft gedacht ist. Lolliduft-Girlies werden sich am Gekratze stören. Und Kerle am Bonbon, denn das wirkt ebenso markig wie ein Sir Cadogan, der mit einem Lolli in der Hand in den Kampf stolpert.
Im Laufe des Vormittags bin ich dann unvermittelt doch bei der Kirschblüte, als ein kräftiger Blütenduft aufzieht, der konsequent wenig mit der Frucht gemein hat – das könnte schon passen, ich sollte im kommenden Frühjahr nochmal nachriechen. In Sachen Wucht oder Opulenz kann es ‚Bergamote & Rose Sauvage‘ mit den floralen Krachern aus dem konventionellen Bereich indes keineswegs aufnehmen – und soll es natürlich auch nicht, schließlich weist ein Duft, in dessen Namen die Bergamotte vornean steht, in eine völlig andere Richtung.
Besagte Blüte fügt sich nun sehr friedfertig zur Rose. Eine helle Floralität mit einem Tupfer Bonbon. Jedwede Gegensätzlichkeit oder versuchte Kratzbürstigkeit, so harmlos-niedlich sie im Ergebnis letztlich ausgefallen sein mag, ist verschwunden. Abgesehen vielleicht von einem Hauch von Bitterkeit, mehr Ahnung als Gewissheit, der mich vom Genannten weg sogar ein Stück in die Frühblüher-Stink-Ecke führt.
Allerdings wird der blumige Reigen um die Mittagszeit derart betont harmonisch, dass er geradezu seinen Namen tanzt. Ich denke tatsächlich jetzt – etwa sechs Stunden sind vergangen – den verbliebenen blütigen Ambitionen zum Trotz – in erster Linie an Traubenzucker-Armbänder, die vermittels unterschiedlicher Farben den wohl überwiegend in einstelligem Alter befindlichen KonsumentInnen sowas wie Variationen von Frucht vorgaukeln.
Fazit: Das ist mir alles zu nah an der einen oder anderen Süßigkeit. Ganz zu schweigen vom seltsam unrunden Benehmen vorne. Nichts für mich und ich wüsste nicht, wem ich den Duft empfehlen sollte.
Ich bedanke mich bei Bellemorte für die Probe.
Wieder zum Duft: Es vergehen einige Sekunden, ehe eine eisen(kraut)-bewehrte Rosengeranie heranrollt und die Rose fressen will. Es gelingt ihr aber lediglich, jener die alleinige Vormachtstellung abzuringen. Die Rose holt sich nämlich Hilfe bei einem Bonbon-Verwandten, und zwar dem Kojak-Kirsch-Lolli; Kirsch-Blüte streite ich zunächst ab.
Das entstandene Gegenüber „Gleichgewicht des Schreckens“ zu nennen, führt sicherlich zu weit, dazu sind die einzelnen Teile…na ja…nicht „wild“ genug. Es sei daher schlichtweg als unrund oder gar unerfreulich bezeichnet. Mir ist nicht klar, für wen ein solcher Duft gedacht ist. Lolliduft-Girlies werden sich am Gekratze stören. Und Kerle am Bonbon, denn das wirkt ebenso markig wie ein Sir Cadogan, der mit einem Lolli in der Hand in den Kampf stolpert.
Im Laufe des Vormittags bin ich dann unvermittelt doch bei der Kirschblüte, als ein kräftiger Blütenduft aufzieht, der konsequent wenig mit der Frucht gemein hat – das könnte schon passen, ich sollte im kommenden Frühjahr nochmal nachriechen. In Sachen Wucht oder Opulenz kann es ‚Bergamote & Rose Sauvage‘ mit den floralen Krachern aus dem konventionellen Bereich indes keineswegs aufnehmen – und soll es natürlich auch nicht, schließlich weist ein Duft, in dessen Namen die Bergamotte vornean steht, in eine völlig andere Richtung.
Besagte Blüte fügt sich nun sehr friedfertig zur Rose. Eine helle Floralität mit einem Tupfer Bonbon. Jedwede Gegensätzlichkeit oder versuchte Kratzbürstigkeit, so harmlos-niedlich sie im Ergebnis letztlich ausgefallen sein mag, ist verschwunden. Abgesehen vielleicht von einem Hauch von Bitterkeit, mehr Ahnung als Gewissheit, der mich vom Genannten weg sogar ein Stück in die Frühblüher-Stink-Ecke führt.
Allerdings wird der blumige Reigen um die Mittagszeit derart betont harmonisch, dass er geradezu seinen Namen tanzt. Ich denke tatsächlich jetzt – etwa sechs Stunden sind vergangen – den verbliebenen blütigen Ambitionen zum Trotz – in erster Linie an Traubenzucker-Armbänder, die vermittels unterschiedlicher Farben den wohl überwiegend in einstelligem Alter befindlichen KonsumentInnen sowas wie Variationen von Frucht vorgaukeln.
Fazit: Das ist mir alles zu nah an der einen oder anderen Süßigkeit. Ganz zu schweigen vom seltsam unrunden Benehmen vorne. Nichts für mich und ich wüsste nicht, wem ich den Duft empfehlen sollte.
Ich bedanke mich bei Bellemorte für die Probe.
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