02.10.2019 - 13:31 Uhr
Pinkdawn
68 Rezensionen
Pinkdawn
7
Nicht einmal Patchouli light
Einige Fragen lassen sich einfach nicht beantworten. Etwa die: Warum hab ich so lang auf Patchouli verzichtet? Wann immer jemand an mir vorbeigeht, der diesen Duft trägt, lächle ich und denke: „Mmmmmmhhh, Patchouli …! Sollte ich mir auch wieder einmal zulegen.“
Getan hab ich es dann aber doch nie – vielleicht in Ermangelung eines überzeugenden Patch-Parfüms oder weil mir doch andere Düfte kaufenswerter erschienen. Das sollte nun ein Ende haben. Kaum zog der Herbst ins Land, war für mich klar: Ein Patch-Duft muss her! Ich begann zu suchen. Mein idealer Patch sollte natürlich nicht nach diesen kleinen Ölfläschchen riechen, mit denen sich die Hippies der 70er Jahre so gern bedufteten. Es darf schon etwas Raffinierteres sein.
Meine Recherche führte mich alsbald in die Gothic-Szene, wo der erdige Duft offenbar immer noch unverzichtbar ist. Naja. Wie ein Gruftie will ich auch nicht unbedingt duften. Für kostengünstige Flacons mit Totenköpfen bin ich vermutlich nicht mehr jung oder anspruchslos genug.
Ich wünschte mir etwas, das natürlich schon diese herbe, erdige Unisex-Süße des Patchouli-Strauchs verströmt, aber nichts dominant Modriges, Gruft- oder Kellerartiges. Ich stelle mir vor, dass sich der dunkle Patchouli gut mit etwas samtiger Rose vertragen würde. Möglicherweise könnte auch noch etwas fein Holziges und ein Hauch Vanille dem Patchouli das richtige Quantum Wärme und Süße geben – sozusagen als kleiner Trost an lichtarmen, nassen, nebeligen Tagen, wie sie nun bevorstehen.
Ohne ihn zuvor getestet zu haben, wollte ich auch keinen sehr teuren Duft erstehen. Dabei musste ich feststellen, dass wir ÖsterreicherInnen ziemliche Patchouli-Muffel zu sein scheinen. Warum auch immer.
Endlich hatte ich einen Patch gefunden, der den Beschreibungen nach einigermaßen dem zu entsprechen schien, was ich mir als Begleiter für den Herbst vorstellte. Doch Alyssa Ashley Essence de Patchouli war nirgends auffindbar. Ich kannte die Marke natürlich. Musk und Vanille von Alyssa Ashley waren auch überall anzutreffen. Aber Patchouli? Fehlanzeige! Hm. Was tun?
Die Beschreibung machte mich schließlich so neugierig, dass ich es riskierte, einen 100-ml-Flakon Eau Parfumée Cologne Spray im Internet zu bestellen. Sinnliches Patchouli mit Rose Absolue und Geranium soll – so wird versprochen – eine sehr weiche, orientalische Mischung bringen. Klingt doch gut für ein Herbstparfüm. Oder? Und bei einem Preis von unter 20 Euro kann man auch nicht sehr viel verkehrt machen.
Kurz darauf nannte ich Alyssa Ashley mein Eigen. Besser gesagt, ihre vielversprechende Duftkomposition Essence de Patchouli. Ich konnte es kaum erwarten, sie aufzusprühen. Zunächst vorsichtshalber auf mein Handgelenk. Dabei blieb es dann auch. Denn diese Essence de Patchouli ist alles andere als Patchouli. Noch ärger, Patchouli war überhaupt nicht vorhanden …
Mein erster Eindruck war: süß, aber nicht blumig süß, sondern süß wie Musk. Ist ja okay, wenn man in Stimmung für Musk ist. Aber wenn man auf Patchouli eingestellt ist, ist die Enttäuschung groß.
Ich hatte mir ein weiches, anschmiegsames Patchouli gewünscht mit blumigen Noten, vor allem Rose. Nichts Kratzbürstiges, nichts übertrieben Mystisches, aber schön erdig wie gefallene Herbstblätter im Wald, etwas geheimnisvoll, aber nicht zu distanziert und verstörend. Was ich bekommen hab, war aber nicht einmal Patchouli light. Das war ein beliebig süßes Musk, ohne Highlights, ohne Veränderungen, ohne Charakter, ohne Tiefe. Belanglos, nichtssagend, enttäuschend. Schade!
Die nächste Enttäuschung war die kaum vorhandene Haltbarkeit. Der Duft war von Anfang an sehr schwach. Sillage gleich Null. Dabei darf es im Herbst durchaus etwas intensiver sein, finde ich.
Möglicherweise hätte ich mich nicht für das Cologne entscheiden sollen. Aber Patchouli-Düfte sind meistens "überdosiert", also wollte ich da vorerst etwas vorsichtig sein.
Im Sommer hat mich unter anderem der markante Unisex von Hermès Concentré de Pamplemousse Rose begleitet, ein EdP, das durch trendiges Raffinement und kreative Einzigartigkeit besticht - vermutlich hatte ich auch deshalb hohe Ansprüche an einen Duft
Meine Suche nach einem guten Patchouli, der eine stärkere Persönlichkeit zeigt und mich mehr inspiriert, wird weitergehen.
Getan hab ich es dann aber doch nie – vielleicht in Ermangelung eines überzeugenden Patch-Parfüms oder weil mir doch andere Düfte kaufenswerter erschienen. Das sollte nun ein Ende haben. Kaum zog der Herbst ins Land, war für mich klar: Ein Patch-Duft muss her! Ich begann zu suchen. Mein idealer Patch sollte natürlich nicht nach diesen kleinen Ölfläschchen riechen, mit denen sich die Hippies der 70er Jahre so gern bedufteten. Es darf schon etwas Raffinierteres sein.
Meine Recherche führte mich alsbald in die Gothic-Szene, wo der erdige Duft offenbar immer noch unverzichtbar ist. Naja. Wie ein Gruftie will ich auch nicht unbedingt duften. Für kostengünstige Flacons mit Totenköpfen bin ich vermutlich nicht mehr jung oder anspruchslos genug.
Ich wünschte mir etwas, das natürlich schon diese herbe, erdige Unisex-Süße des Patchouli-Strauchs verströmt, aber nichts dominant Modriges, Gruft- oder Kellerartiges. Ich stelle mir vor, dass sich der dunkle Patchouli gut mit etwas samtiger Rose vertragen würde. Möglicherweise könnte auch noch etwas fein Holziges und ein Hauch Vanille dem Patchouli das richtige Quantum Wärme und Süße geben – sozusagen als kleiner Trost an lichtarmen, nassen, nebeligen Tagen, wie sie nun bevorstehen.
Ohne ihn zuvor getestet zu haben, wollte ich auch keinen sehr teuren Duft erstehen. Dabei musste ich feststellen, dass wir ÖsterreicherInnen ziemliche Patchouli-Muffel zu sein scheinen. Warum auch immer.
Endlich hatte ich einen Patch gefunden, der den Beschreibungen nach einigermaßen dem zu entsprechen schien, was ich mir als Begleiter für den Herbst vorstellte. Doch Alyssa Ashley Essence de Patchouli war nirgends auffindbar. Ich kannte die Marke natürlich. Musk und Vanille von Alyssa Ashley waren auch überall anzutreffen. Aber Patchouli? Fehlanzeige! Hm. Was tun?
Die Beschreibung machte mich schließlich so neugierig, dass ich es riskierte, einen 100-ml-Flakon Eau Parfumée Cologne Spray im Internet zu bestellen. Sinnliches Patchouli mit Rose Absolue und Geranium soll – so wird versprochen – eine sehr weiche, orientalische Mischung bringen. Klingt doch gut für ein Herbstparfüm. Oder? Und bei einem Preis von unter 20 Euro kann man auch nicht sehr viel verkehrt machen.
Kurz darauf nannte ich Alyssa Ashley mein Eigen. Besser gesagt, ihre vielversprechende Duftkomposition Essence de Patchouli. Ich konnte es kaum erwarten, sie aufzusprühen. Zunächst vorsichtshalber auf mein Handgelenk. Dabei blieb es dann auch. Denn diese Essence de Patchouli ist alles andere als Patchouli. Noch ärger, Patchouli war überhaupt nicht vorhanden …
Mein erster Eindruck war: süß, aber nicht blumig süß, sondern süß wie Musk. Ist ja okay, wenn man in Stimmung für Musk ist. Aber wenn man auf Patchouli eingestellt ist, ist die Enttäuschung groß.
Ich hatte mir ein weiches, anschmiegsames Patchouli gewünscht mit blumigen Noten, vor allem Rose. Nichts Kratzbürstiges, nichts übertrieben Mystisches, aber schön erdig wie gefallene Herbstblätter im Wald, etwas geheimnisvoll, aber nicht zu distanziert und verstörend. Was ich bekommen hab, war aber nicht einmal Patchouli light. Das war ein beliebig süßes Musk, ohne Highlights, ohne Veränderungen, ohne Charakter, ohne Tiefe. Belanglos, nichtssagend, enttäuschend. Schade!
Die nächste Enttäuschung war die kaum vorhandene Haltbarkeit. Der Duft war von Anfang an sehr schwach. Sillage gleich Null. Dabei darf es im Herbst durchaus etwas intensiver sein, finde ich.
Möglicherweise hätte ich mich nicht für das Cologne entscheiden sollen. Aber Patchouli-Düfte sind meistens "überdosiert", also wollte ich da vorerst etwas vorsichtig sein.
Im Sommer hat mich unter anderem der markante Unisex von Hermès Concentré de Pamplemousse Rose begleitet, ein EdP, das durch trendiges Raffinement und kreative Einzigartigkeit besticht - vermutlich hatte ich auch deshalb hohe Ansprüche an einen Duft
Meine Suche nach einem guten Patchouli, der eine stärkere Persönlichkeit zeigt und mich mehr inspiriert, wird weitergehen.
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