24.03.2017 - 15:39 Uhr
Meggi
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27
Von der Bedeutung gewisser ‚Stellen‘…
Nanu? Kurz auf den Kalender geblickt - nein, es ist noch ein paar Tage hin bis zum ersten April. Ein solcher Gedanke drängte sich nach der Lektüre des Textes zum Duft auf: Abgedruckt auf dem Pröbchen steht in winziger 4- oder 5-Punkt-Schrift (alles ‚sic‘):
„CBMUSK ist ein tiefer Duft, reich mit einer annimalisch, erotischen Presenz. Er scheint in der Haut zu verschwinden mit der Wirkung den eigenen Körpergeruch zum glühen zu bringen.“ (Leerzeile) „CBMUSK ist ein wunderschöner Duft ganz für sich aber auch als Basis, getragen mit anderen Düften.“
Eine derart heroische Beschreibung ist ja nichts gänzlich Ungewöhnliches. Nur leider rieche ich nach dem Auftragen zunächst eine cremig-kokosartig-säuerlich-holzige Mixtur und nach rund fünf Minuten in Margarine gedünstete Champignons. Na gut: Ich erhöhe auf Butter. Daneben dezentes Holz. Später, mittags, wird CBMUSK sanfter, ist freilich insgesamt bereits auf dem Rückzug. Die Pilze haben nunmehr sozusagen was Gartenhafteres gekriegt, wie die Dinger auf einem gemütlich und diskret vor sich hin modernden Baumstamm vielleicht. Das riecht keineswegs per se unappetitlich. Allein: Was soll das?
Hm. Ich habe bei meiner Beschäftigung mit Lômusk von Santi Burgas und Jewel for Him von Micallef Parallelen von Moschus, Holz und Pilz gefunden. Würde also passen. Jedoch ist es erklärter Anspruch des Parfümeurs, seine Vorstellung von echtem Tonkin-Moschus zu schein-verduftifizieren. Offenbar handelt(e) es sich dabei quasi um die Krone des Moschus. Wir dürfen indes wohl bezweifeln, dass der annähernd so roch... Angabegemäß hat der Parfümeur eine Aversion gegen manche künstliche Moschus-Varianten. Bloß was hilft der ehrenvollste Alternativ-Ansatz, wenn ich damit wie ein mit Pilzen gefüllter Wok rieche, in dem wer mit einem just ausgepackten Holzlöffel herumrührt?
Nochmal ‚Hm‘… Habe ich es an den falschen Stellen probiert? Im Internet heißt es ergänzend: „This is a very rich scent that wants to be worn only in specific places.“ Klar, gelegentlich kann die ‚richtige Stelle‘ entscheidend sein. Allerdings nahm ich den …äh… Geruch in meinem Büro sitzend nicht anders wahr als bei einem Ausflug beispielsweise in die Buchhaltung.
Drittes ‚Hm‘… Aaaaaah, es sind womöglich Körperstellen gemeint! Da erlebt man tatsächlich die lustigsten Sachen. Als ich mal mit Aua-Schulter zur Früher-hieß-das-Krankengymnastik war, wurde mir nicht allein von einem muskulösen Typen das übliche Gezerre und Gedehne an der Schulter verabreicht; nein, zwischendurch betätigte sich eine offensichtlich tief heilkundige Dame mit großem Erfolg auch andernorts. Nur beim ersten Mal handelte es sich tastenderweise noch grob um die Schulter-Gegend. Beim zweiten Mal zog und knetete sie Knöchel und Füße, beim dritten Mal drückte sie gar von oben her durch den Bauch („Platz da, Ihr Innereien!“) auf der Wirbelsäule herum. Ich war schon sehr gespannt, wo sich mich als nächstes betüteln würde, doch mit einem letzten Besuch bei dem kräftigen Herrn waren die sechs Termine dann leider vorbei. Egal. Wir halten fest: Auf die richtige Stelle kommt es an.
Nee nee, Herr Brosius! Guter Versuch, aber es gibt da so Körperteile, an die lasse ich Ihr Elaborat bestimmt nicht ran!
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
PS (Achtung, bitte genau am 1. April lesen!): 10(!)ml „absolute perfume“ für 125 Dollar…
„CBMUSK ist ein tiefer Duft, reich mit einer annimalisch, erotischen Presenz. Er scheint in der Haut zu verschwinden mit der Wirkung den eigenen Körpergeruch zum glühen zu bringen.“ (Leerzeile) „CBMUSK ist ein wunderschöner Duft ganz für sich aber auch als Basis, getragen mit anderen Düften.“
Eine derart heroische Beschreibung ist ja nichts gänzlich Ungewöhnliches. Nur leider rieche ich nach dem Auftragen zunächst eine cremig-kokosartig-säuerlich-holzige Mixtur und nach rund fünf Minuten in Margarine gedünstete Champignons. Na gut: Ich erhöhe auf Butter. Daneben dezentes Holz. Später, mittags, wird CBMUSK sanfter, ist freilich insgesamt bereits auf dem Rückzug. Die Pilze haben nunmehr sozusagen was Gartenhafteres gekriegt, wie die Dinger auf einem gemütlich und diskret vor sich hin modernden Baumstamm vielleicht. Das riecht keineswegs per se unappetitlich. Allein: Was soll das?
Hm. Ich habe bei meiner Beschäftigung mit Lômusk von Santi Burgas und Jewel for Him von Micallef Parallelen von Moschus, Holz und Pilz gefunden. Würde also passen. Jedoch ist es erklärter Anspruch des Parfümeurs, seine Vorstellung von echtem Tonkin-Moschus zu schein-verduftifizieren. Offenbar handelt(e) es sich dabei quasi um die Krone des Moschus. Wir dürfen indes wohl bezweifeln, dass der annähernd so roch... Angabegemäß hat der Parfümeur eine Aversion gegen manche künstliche Moschus-Varianten. Bloß was hilft der ehrenvollste Alternativ-Ansatz, wenn ich damit wie ein mit Pilzen gefüllter Wok rieche, in dem wer mit einem just ausgepackten Holzlöffel herumrührt?
Nochmal ‚Hm‘… Habe ich es an den falschen Stellen probiert? Im Internet heißt es ergänzend: „This is a very rich scent that wants to be worn only in specific places.“ Klar, gelegentlich kann die ‚richtige Stelle‘ entscheidend sein. Allerdings nahm ich den …äh… Geruch in meinem Büro sitzend nicht anders wahr als bei einem Ausflug beispielsweise in die Buchhaltung.
Drittes ‚Hm‘… Aaaaaah, es sind womöglich Körperstellen gemeint! Da erlebt man tatsächlich die lustigsten Sachen. Als ich mal mit Aua-Schulter zur Früher-hieß-das-Krankengymnastik war, wurde mir nicht allein von einem muskulösen Typen das übliche Gezerre und Gedehne an der Schulter verabreicht; nein, zwischendurch betätigte sich eine offensichtlich tief heilkundige Dame mit großem Erfolg auch andernorts. Nur beim ersten Mal handelte es sich tastenderweise noch grob um die Schulter-Gegend. Beim zweiten Mal zog und knetete sie Knöchel und Füße, beim dritten Mal drückte sie gar von oben her durch den Bauch („Platz da, Ihr Innereien!“) auf der Wirbelsäule herum. Ich war schon sehr gespannt, wo sich mich als nächstes betüteln würde, doch mit einem letzten Besuch bei dem kräftigen Herrn waren die sechs Termine dann leider vorbei. Egal. Wir halten fest: Auf die richtige Stelle kommt es an.
Nee nee, Herr Brosius! Guter Versuch, aber es gibt da so Körperteile, an die lasse ich Ihr Elaborat bestimmt nicht ran!
Ich bedanke mich bei Bartholomeo für die Probe.
PS (Achtung, bitte genau am 1. April lesen!): 10(!)ml „absolute perfume“ für 125 Dollar…
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