Ich mag's ja immer, wenn die Chypre-Schätzchen ein bisschen streng gucken ;) Was du zur Genderverortung sagst, finde ich total spannend. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal den alten Halston gerochen habe und es wie eine kleine Offenbarung war, dass es offensichtlich eine Zeit gab, in der Frauen nicht nach Fruity Florals oder Süßwaren riechen mussten, sondern nach herrlich unverkitschten Blumen und MOOOOS! Dass das, wonach ich in der Nische suche, also mal Mainstream war.
Die ganzen Lederchypres sind auch solche Beispiele. Balmain und Dior waren da mal ganz groß in Form, wenn ich z.B. an Miss Balmain oder Diorling denke. Das würde heut dann als Nische laufen.
Unkitschig gefällt mir sehr, das trifft es gut. Der zieht jetzt keinen strammen Scheitel wie manch ein anderer Chypre, aber den Charakter merkt man ihm an.
Ich habe für diese Art Düfte stets ein großes Herz. Ich habe Dein schönes Statement auch gelesen und kann nur zustimmen. Der Duft hat auch etwas aufstrebendes inne.
Tatsächlich ist es doch ein seltsames Phänomen, dass süss und gefällig (und laut) unabhängig vom Geschlecht so beliebt ist. Passt aber auch irgendwie zum Zeitgeist, der sich individuell ausgibt, aber doch sehr uniform daherkommt. So, und jetzt halte ich den Mund, bevor ich mich in einen gesellschaftskritischen Rant verrenne. 🫢
Mir ist es nicht um Gesellschaftskritik zu tun. Mir fällt nur immer wieder auf, wie sehr sich die Duftwelt von einst von der heutigen unterscheidet.
Ma Griffe ist eine Wohltat, die sich wundervoll von zeitgeistigen Düften abhebt und mich mehr anspricht als jeder olfaktorische Süßkram.
"Und mir fällt immer wieder auf, wie maskulin die Chypres von einst mit heutigen Duftgewohnheiten erscheinen." 🙏
Nach der Gourmand-Ambrocenidewelle wird sich die Duftwelt hoffentlich wieder regulieren.
Leider wird man immer wieder mit diesen grausigen Süß-Ambro-Kunstholz-Begasungen belästigt. Und immer wieder gnadenlos überdosiert 😱
Elmshorner Fußgängerzone = Gefahrenzone.
Ich kann es nicht mehr ertragen. Es frißt sich schmerzhaft in der Nase fest.
die im Verlauf immer weiter aufweicht. Das ist wieder mal ein Duft nach meiner Nase. Klassische Eleganz, so geradlinig wie ein 40er-Jahre-Kostüm, Blüten ohne jegliche Süße und die geballte Eichenmooskraft, die heutzutage verpönt ist. Als Parfum ist es die schönste Version, da die Basis sich langsamer entfaltet und länger anhält. Das Parfum de Toilette ist heller, etwas seifiger und fülliger. Und mir fällt immer wieder auf, wie maskulin die Chypres von einst mit heutigen Duftgewohnheiten erscheinen.
Ma Griffe ist eine Wohltat, die sich wundervoll von zeitgeistigen Düften abhebt und mich mehr anspricht als jeder olfaktorische Süßkram.
Nach der Gourmand-Ambrocenidewelle wird sich die Duftwelt hoffentlich wieder regulieren.
Elmshorner Fußgängerzone = Gefahrenzone.
Ich kann es nicht mehr ertragen. Es frißt sich schmerzhaft in der Nase fest.