Leather Franck Boclet 2013

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7.6 / 10 67 Bewertungen

Ein beliebtes Parfum von Franck Boclet für Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-ledrig. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Würzig

Ledrig

Holzig

Harzig

Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote

Safran

Kreuzkümmel

Zitrone

Herznote

Jasmin

Gewürznelke

Rose

Basisnote

Leder

Oud

Amber

Parfümeur

Melanie Leroux

Bewertungen

Duft

7.667 Bewertungen

Haltbarkeit

7.455 Bewertungen

Sillage

6.758 Bewertungen

Flakon

7.859 Bewertungen

Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 18.04.2022.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen

19.12.2018 - 17:16 Uhr

7
Flakon 6
Sillage 7
Haltbarkeit 8.5
Duft

Landlord
86 Rezensionen

Landlord

Sehr hilfreiche Rezension 12

Leder in zurückhaltender Fülle

Leder ist ein schwieriges Duft-Thema, zumindest in meiner Wahrnehmung. Mal geriert es sich zu chemisch-beißend-schuhcremig, mal sticht die in vielen Leder-Parfums verwendete Oud-Rose-Note allzu zu deutlich heraus und verleidet mir den Genuss, und mal bleibt es weit hinter den Erwartungen an Sexyness zurück, die Leder nun einmal schürt. Ein gut balanciertes Parfum mit Leder als Namensgeber zu kreieren, scheint eine Kunst für sich zu sein, die mir bisher selten zusagte. Deshalb hat es wohl auch noch kein Lederduft in meine Sammlung geschafft...

"Leather" von Boclet ist so ein kleines Kunstwerk. Ein feiner, würziger und verführerischer Duft ist daraus geworden, dessen einzelne Duftkomponenten ich gar nicht aufdröseln will. Die Gewürze, blumigen und zitrischen Noten geben der Lederkomponente eine zurückhaltende Fülle und sorgen für große Lust an ständiger Selbstbeschnupperung. Hier ist alles stimmig ausgewogen komponiert, nicht aufdringlich übermännlich, aber doch markant und maskulin genug, um den Namen zu rechtfertigen. Mit zwei Worten: Sehr schön!

Gut, Haltbarkeit und Sillage dürften einen Tick üppiger sein, aber für einen schönen Abend sind die fünf bis sechs Stunden völlig ausreichend. Und danach reicht Hautnähe im besten Fall ja auch völlig aus... Ja, "Leather" ist eindeutig ein Duft für den Abend! Schade, dass das ersoukte Pröbchen viel zu schnell leer war, ich versuche es mal mit einer Abfüllung... - und werde der "Duftmarke" Boclet ab jetzt sicher größere Aufmerksamkeit schenken!

05.01.2016 - 13:28 Uhr

7.5
Flakon 7.5
Sillage 7.5
Haltbarkeit 8
Duft

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi

Top Rezension 28

Der Sillage-Tur-Tur

Leather ist ein fein ausbalancierter Duft, der seinem Träger ein gewisses Händchen abverlangt. Einige Tage des Testens waren erforderlich, bevor sich mir eine (vermeintliche) Linie offenbart hat. Am Beginn standen zwei Verblüffungen. Die erste ist die Nähe zu Epic Man, die zweite bezieht sich auf den originellen Einsatz der Rose.

Bei der Nähe zu Epic Man handelt es sich selbstverständlich lediglich um eine partielle. Der Amouage poltert durch die Gegend, knallt einem sofort seine Leder-Oud-Kombi um die Nase und legt alsbald via Gewürz noch einen drauf. Derlei tut ein Duft mit Namen Franck Boclet natürlich nicht. Er steigt vielmehr kultiviert über das Gewürz ein. Milder Kreuzkümmel, behutsam aufgepeppt mit ein bisschen Säure, sehr vornehm. Irgendetwas Luftiges schwebt um den Duft herum. Könnte Iris-Frische sein. Vom Genannten käme allenfalls vollkommen un-indoliges Jasmin in Frage. Allmählich entwickelt sich von unten heraus die Leder-Note. Im Stil kräftig (deshalb der Vergleich zum Epic), nur halt dezent eingesetzt. Ein wenig mehr Süße bietet der Boclet, hier könnte Zimt im Spiel sein.

Diese Kombination von exotischem Gewürz und kräftigem Leder mag ich und dachte daher zunächst, sie hätte gern mutiger ausfallen dürfen. Eines Besseren oder zumindest Anderen wurde ich erst von der Rose belehrt, die sich ab der dritten, vierten Stunde in den Duft schleicht.

Vordergründig handelt es sich um eine eher wässrige Edelrosen-Note, die nicht recht zum Leder-Charakter passen mag. Eine herbere Sorte, nachempfunden dem Myrrhe-Duft Alter Rosen oder eine Vertreterin mit orientalischer Opulenz hätte da näher gelegen. Bei Über-Dosierung entwickelt sich die vorliegende Variante nämlich unschön, verzerrt, als sei ihr vergleichsweise schwächliches Aroma mit Gewalt über eine vernünftige Intensität hinaus aufgedreht.

Bei maßvollem Auftrag hingegen entwickelt die Rose eine beinahe bonbonhaft fruchtige Note, das vormals Wässrige verliert alles Unangenehme, sorgt jetzt für Leichtigkeit und ergänzt das Leder vorzüglich. Duftiger wird es dadurch und hält diese Leichtigkeit stundenlang aufrecht, ohne indes jemals seinen derben Grund-Charakter zu verlieren. Das ist rundweg gelungen.

Die Idee scheint mir folglich zu sein, charakterlich kräftiges Würz-Leder, dezent verwendet, einer charaktervollen Rose, gleichwohl edelrosig-sacht eingefügt, gegenüberzustellen und einen vornehm-aparten Duft zu bieten, der sich an den Orient anlehnt, ohne freilich üppig oder gar schwülstig zu werden. Aber – siehe oben - Obacht beim Auftragen, damit die Rose gelingt und ihr wässriger Ton nicht störend wird.

In der vierten, fünften Stunde verschiebt sich der Schwerpunkt auf das Gewürz und am Nachmittag, ungefähr ab der sechsten Stunde, zeigt sich auf der Haut eine elegante Amber-Variante, geradezu duftig wie frischer, milder Tee. Moschus kommt mir in den Sinn, denn weich und sacht cremig ist der Duft ebenfalls, dessen bin ich mir allerdings schon nach kurzer Zeit nicht mehr sicher. Im Schlussteil wittere ich noch eine trockene Note. Mir kommt sie nadelholzig vor. Keine Ahnung, auch egal. Jedenfalls eine dunkel-würzig-trockene Holznote, die in der achten, neunten Stunde den Duft beschließt.

Bei aller Zurückhaltung ist Leather in seiner Fern-Wirkung nicht zu unterschätzen. Dem Träger mag er sehr ruhig erscheinen, der Umgebung mitnichten. Und er hängt ziemlich präsent im Büro herum, wie die Rückkehr nach einer Stunde Abwesenheit enthüllte. Mithin hat er Ähnlichkeit mit dem Scheinriesen Herrn Tur-Tur aus Michael Endes Geschichte von Jim Knopf. Herr Tur-Tur ist ein Mensch, der mit zunehmender Entfernung nicht kleiner, sondern größer erscheint, bis hin zum Riesen. Nun, zum Riesen wird Leather nicht, doch gut gebaut ist er definitiv.

Fazit: Leather ist bestens geeignet für diejenigen, die einen charakterstarken, sanft orientalisch gehaltenen Lederduft suchen. Stören wird er keinen. Bemerken wird ihn jeder. Auffallen wird er dem Kenner. Und das angenehm.

Vielen Dank an Angelliese für die Probe!

31.12.2015 - 06:15 Uhr

7
Flakon 7
Sillage 7
Haltbarkeit 8
Duft

FabianO
1005 Rezensionen

FabianO

Sehr hilfreiche Rezension 5

Jahresabschlussbeduftung, Teil 1: Harmonisches, orientalisches, süßlich verziertes Leder - "Antaeus Eau d´Orient"

Die zähen Stunden zwischen Winterbottom, Ekel Alfreds Punsch-Bowle und hundertfach gesehenen Dieter Krebs-Aufgüssen will ich nutzen, um noch mal ein paar Düfte rauszuheben, die mir vorm Kalenderwechsel unter die Nase gekommen sind.

"Leather" von Boclet wäre dabei durchaus ein Kandidat, der den Silvesterabend bei runtergekühlten 0 Grad (zumindest hier in Bad Segeberg) passend begleiten könnte.

Von Anbeginn geschmeidig, Safran, Zitrone und ein Hauch Kümmel im Gleichklang, wobei insbesondere die Zitrone nett und lebhaft dazwischen piekt. Der Safran sehr gut eingebunden, überhaupt verschmelzen die Phasen recht früh miteinander.

Orientalisch im Grundstil, das Leder weder ölig noch roh, sondern durch Amber und einen guten Schuss Rose weich und leicht süßlich gehalten.

Entfernt muss ich an eine liebliche Orient-Variante von Chanels "Antaeus" denken, quasi ein "Antaeus Eau d´Orient".

Die Gewürznelke gibt gut Kontrast, bereichert den durchaus ins Süßlich-Ledrige driftenden Duft durch ein wenig Kantigkeit und markante Elemente.

Nach Stunden irgendwo zwischen cremigem Amber und elegantem Leder hin- und herschwingend, ohne seine süßliche Würzigkeit gänzlich zu verlieren. Angenehm.