02.03.2019 - 08:30 Uhr
Parma
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Parma
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21
Erwachsene, weibliche Intimität
Stell dir vor, du hast am Vortag einen präsenten pudrig-süßen Heliotrop-Patchouliduft aufgetragen, der dich durch den Tag getragen hat. Am nächsten Morgen wachst du mit seinem etwas verwischten und gedämpften Schleier auf, vermischt mit deinem Schlafduft. So in etwa kannst du ihn dir vorstellen.
Genauso wie sein männliches Pendant besticht auch dieser Duft durch einen ganz eigenen, intimen Hautton, der gleichzeitig etwas beschützend Beruhigendes und erwachsen Verführerisches hat. Das Parfum ist anregend und befriedend, elegant und bodenständig, frisch und tief, sanft und prägnant, gepflegt und mit dem Schlafduft der vergangenen Nacht belegt.
Der Duft startet mit einem blumigherben Lavendel, der sich mit der leicht bitteren Würzigkeit des Rosmarin zu einer markant-würzigen Frische verbindet, die im Verlauf perfekt mit dem präsenten, herberdigen Patchouliton verschmilzt und einen schönen Gegensatz zur folgenden Entwicklung darstellt. Dann entfaltet sich nämlich, einhergehend mit der luftigen und zurückhaltenden Süße der Zuckerwatte, dieser typische, charismatisch intime Hautton, von dem ich bis heute nicht weiß, welche Zutatenkombination ihn genau hervorruft und der ihn von anderen pudrig-süßlichen Düften abhebt. Heliotrop in Verbindung mit Lavendel mit Sicherheit. Die Weißblüher vermitteln ebenfalls Frische, Sauberkeit und eine gewisse Lieblichkeit, die den Duft hier aber nicht in Richtung harmlos tendieren lassen. Dafür sorgt schon das Patchouli, welches zu einer gewissen Bodenständigkeit und Tiefe beiträgt und hauptsächlich für die elegante, verführerische und erwachsene Nuance verantwortlich ist.
Alle Bestandteile sind angenehm und ausgewogen um das pudrig-süße Heliotrop herum dosiert mit leichten Vorteilen für das Patchouli. Die Pudrigkeit ist dabei keine Schminkkoffer-Pudrigkeit, sondern erinnert eher an Babypuder, aber eben mit erwachsenem Touch. In der zweiten Hälfte verschiebt sich der Duft mehr in Richtung eines süßlichen, sandelholzcremigen Vanilledufts – nicht mehr ganz so pudrig – und wird einen Tick dichter und gesetzter. Hier verliert er für mich etwas von seiner Faszination, da er nicht mehr ganz so mit den Gegensätzen von Pudrigkeit und Würze spielt. Die erste Hälfte allerdings lohnt sich des Testens und Tragens allemal. Da ist er wirklich besonders und eigenständig.
Einsetzbar heutzutage denn auch für Mann und Frau, wenngleich durch die sanfte Süße schon zur weiblichen Seite hin tendierend. Aufgrund seiner Ausgeglichenheit aus Frische und ausreichender Tiefe das ganze Jahr über tragbar. Auch die Haltbarkeit ist bemerkenswert und macht ihn so zu einem Duft mit Signaturcharakter, wie man so schön sagt. Sillage und Projektion sind moderat.
Im Vergleich zur Neuauflage von 2014 ist auch dieser, wie schon beim Eau de Cologne, etwas frischer, luftiger und einen Tick weniger synthetisch, wobei die Synthetik nur ganz unterschwellig und nie störend ist. Beides sind tolle Düfte, aber das Original ziehe ich in beiden Fällen leicht vor.
P.S.: Wen ein paar Hintergrundinfos zu Helmut Lang und seiner Duftkollektion interessieren, findet dazu etwas in meinem Kommentar zum EdC von 2014:
https://www.parfumo.de/Parfums/Helmut_Lang/Helmut_Lang__Eau_de_Cologne_2014#review_103176
Genauso wie sein männliches Pendant besticht auch dieser Duft durch einen ganz eigenen, intimen Hautton, der gleichzeitig etwas beschützend Beruhigendes und erwachsen Verführerisches hat. Das Parfum ist anregend und befriedend, elegant und bodenständig, frisch und tief, sanft und prägnant, gepflegt und mit dem Schlafduft der vergangenen Nacht belegt.
Der Duft startet mit einem blumigherben Lavendel, der sich mit der leicht bitteren Würzigkeit des Rosmarin zu einer markant-würzigen Frische verbindet, die im Verlauf perfekt mit dem präsenten, herberdigen Patchouliton verschmilzt und einen schönen Gegensatz zur folgenden Entwicklung darstellt. Dann entfaltet sich nämlich, einhergehend mit der luftigen und zurückhaltenden Süße der Zuckerwatte, dieser typische, charismatisch intime Hautton, von dem ich bis heute nicht weiß, welche Zutatenkombination ihn genau hervorruft und der ihn von anderen pudrig-süßlichen Düften abhebt. Heliotrop in Verbindung mit Lavendel mit Sicherheit. Die Weißblüher vermitteln ebenfalls Frische, Sauberkeit und eine gewisse Lieblichkeit, die den Duft hier aber nicht in Richtung harmlos tendieren lassen. Dafür sorgt schon das Patchouli, welches zu einer gewissen Bodenständigkeit und Tiefe beiträgt und hauptsächlich für die elegante, verführerische und erwachsene Nuance verantwortlich ist.
Alle Bestandteile sind angenehm und ausgewogen um das pudrig-süße Heliotrop herum dosiert mit leichten Vorteilen für das Patchouli. Die Pudrigkeit ist dabei keine Schminkkoffer-Pudrigkeit, sondern erinnert eher an Babypuder, aber eben mit erwachsenem Touch. In der zweiten Hälfte verschiebt sich der Duft mehr in Richtung eines süßlichen, sandelholzcremigen Vanilledufts – nicht mehr ganz so pudrig – und wird einen Tick dichter und gesetzter. Hier verliert er für mich etwas von seiner Faszination, da er nicht mehr ganz so mit den Gegensätzen von Pudrigkeit und Würze spielt. Die erste Hälfte allerdings lohnt sich des Testens und Tragens allemal. Da ist er wirklich besonders und eigenständig.
Einsetzbar heutzutage denn auch für Mann und Frau, wenngleich durch die sanfte Süße schon zur weiblichen Seite hin tendierend. Aufgrund seiner Ausgeglichenheit aus Frische und ausreichender Tiefe das ganze Jahr über tragbar. Auch die Haltbarkeit ist bemerkenswert und macht ihn so zu einem Duft mit Signaturcharakter, wie man so schön sagt. Sillage und Projektion sind moderat.
Im Vergleich zur Neuauflage von 2014 ist auch dieser, wie schon beim Eau de Cologne, etwas frischer, luftiger und einen Tick weniger synthetisch, wobei die Synthetik nur ganz unterschwellig und nie störend ist. Beides sind tolle Düfte, aber das Original ziehe ich in beiden Fällen leicht vor.
P.S.: Wen ein paar Hintergrundinfos zu Helmut Lang und seiner Duftkollektion interessieren, findet dazu etwas in meinem Kommentar zum EdC von 2014:
https://www.parfumo.de/Parfums/Helmut_Lang/Helmut_Lang__Eau_de_Cologne_2014#review_103176
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