15.03.2021 - 06:57 Uhr
Seguiriya
11 Rezensionen
Seguiriya
Sehr hilfreiche Rezension
8
Noch mal von Anfang,
Ich hatte diese Rezension versehentlich unter dem “Parfum“ eingestellt, besitze aber das “Cologne“ ( in der gleichen schönen Flasche die bei dem Parfum abgebildet ist) für die, die sich wundern dass ich die Rezension gelöscht habe. Außerdem habe ich eine Anmerkung von einem Parfumo bekommen, die mich in dem Zusammenhang dazu bringt den Text etwas zu verändern.
Abgesehen von seinem hohen AIter interressierte mich an Rève d'Or die Ähnlichkeit zu Chanel Nr.5 die ihm nachgesagt wird. Ein Parfumkritiker nennt ihn einen Vorläufer von Chanel Nr.5 und in vielen Rezensionen auf anderen Parfum Foren wird er als ähnlich beschrieben. Ich persönlich kann das nicht finden. Was ich allerdings wahrnehme ist eine stark aldehydische Kopfnote , die, wie mir von dem Parfumo “Otherwise“ dargelegt wurde (danke!) eigentlich gar nicht da sein kann, da es zur Zeit der Kreation des Duftes noch keine Verwendung von Aldehyden in der Parfümerie gab. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Orangenblüte in Zusammenhang mit der Geranie ist, die diesen Effekt bewirkt (oder die Formulierung ist irgendwann geändert worden). Die Orangenblüte als solche vermisse ich in dem Duft, da wäre also eventuell eine Erklärung dafür.
Alle anderen Noten sind dann auch direkt wahrnehmbar. Die Blüten zusammen mit der Pudrigkeit des Heliotrop und dem Grün des Vetiver kreieren eine Nelkenillusion, die im besten Sinne vintage riecht. Für mich ist der Duft genau das: ein Nelkenparfum im alten Stil. Es hat eine Herbheit, die heutzutage Damenparfums im Allgemeinen nicht zugetraut wird. Wenn man bedenkt dass Jicky und Reve d'Or aus dem gleichen Jahr stammen bekommt man einen schönen ersten Eindruck von der Parfumerie Ende des 19. Jahrhunderts.
Im weiteren Verlauf passieren nun zwei Dinge: erstens die aldehydartigen Noten werden schwächer und damit verringert sich eine anfängliche Schärfe. Zweitens kommt das Sandelholz der Basis immer mehr zur Geltung. Dabei verschwindet aber keine Note vollkommen. Die Gewichtung verlagert sich. Der Duft wird im Verlauf immer ruhiger und runder.
Obwohl ich Nelkenduft sehr mag trage ich Reve d'Or nicht. Er ist mir persönlich zu herb. Ich mag den Duft an sich trotzdem sehr.
Noch ein Nachtrag: bei weiteren Recherchen habe ich auf "Cleopatras Boudoir" gelesen dass der Duft 1905 leicht reformuliert worden ist und die Kopfnoten um die Note Methylaldehyd erweitert worden ist. Das Rätsel um die Kopfnoten ist gelöst!
Abgesehen von seinem hohen AIter interressierte mich an Rève d'Or die Ähnlichkeit zu Chanel Nr.5 die ihm nachgesagt wird. Ein Parfumkritiker nennt ihn einen Vorläufer von Chanel Nr.5 und in vielen Rezensionen auf anderen Parfum Foren wird er als ähnlich beschrieben. Ich persönlich kann das nicht finden. Was ich allerdings wahrnehme ist eine stark aldehydische Kopfnote , die, wie mir von dem Parfumo “Otherwise“ dargelegt wurde (danke!) eigentlich gar nicht da sein kann, da es zur Zeit der Kreation des Duftes noch keine Verwendung von Aldehyden in der Parfümerie gab. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Orangenblüte in Zusammenhang mit der Geranie ist, die diesen Effekt bewirkt (oder die Formulierung ist irgendwann geändert worden). Die Orangenblüte als solche vermisse ich in dem Duft, da wäre also eventuell eine Erklärung dafür.
Alle anderen Noten sind dann auch direkt wahrnehmbar. Die Blüten zusammen mit der Pudrigkeit des Heliotrop und dem Grün des Vetiver kreieren eine Nelkenillusion, die im besten Sinne vintage riecht. Für mich ist der Duft genau das: ein Nelkenparfum im alten Stil. Es hat eine Herbheit, die heutzutage Damenparfums im Allgemeinen nicht zugetraut wird. Wenn man bedenkt dass Jicky und Reve d'Or aus dem gleichen Jahr stammen bekommt man einen schönen ersten Eindruck von der Parfumerie Ende des 19. Jahrhunderts.
Im weiteren Verlauf passieren nun zwei Dinge: erstens die aldehydartigen Noten werden schwächer und damit verringert sich eine anfängliche Schärfe. Zweitens kommt das Sandelholz der Basis immer mehr zur Geltung. Dabei verschwindet aber keine Note vollkommen. Die Gewichtung verlagert sich. Der Duft wird im Verlauf immer ruhiger und runder.
Obwohl ich Nelkenduft sehr mag trage ich Reve d'Or nicht. Er ist mir persönlich zu herb. Ich mag den Duft an sich trotzdem sehr.
Noch ein Nachtrag: bei weiteren Recherchen habe ich auf "Cleopatras Boudoir" gelesen dass der Duft 1905 leicht reformuliert worden ist und die Kopfnoten um die Note Methylaldehyd erweitert worden ist. Das Rätsel um die Kopfnoten ist gelöst!
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