13.01.2018 - 18:24 Uhr
Seerose
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Seerose
Top Rezension
Amber-Ambra auf der Grenze
Immer wieder finde ich es bei sanfteren Düften schwierig den harzig-balsamischen Amber vom mehr cremigen "Ambre Gris" oder anderen synthetischen Nachbauten der Walambra zu identifizieren.
Bei Düften wie "Ô Hira", "Ambra Aurea" beispielsweise ist völlig klar, dass dort wirklich die harzig-balsamischen Amberharze gemeint sind, meist wohl Copal, ein noch subfossiles Harz von einigen Jahrzehnten bis einige Jahrtausende alt, welcher noch den Harzduft seiner Bäume verströmt und leicht anzulösen bzw. aufzulösen ist. Bei Copal gibt es vermutlich auch eine Bandbreite von milden balsamischen Noten bis zu stark nach Nadelbäumen duftenden Harzen.
Bei Bernstein geht es um das Alter von Jahrmillionen.
Siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Copal_(Baumharz)
Die echte Walambra, die in Europa nicht eingeführt und nicht verwendet werden darf, wird in allen Parfüms heutzutage mit synthetischen Bausteinen unterschiedlicher Qualität nachgebaut. Am meisten wird vor allem bei preiswerten Düften Ambroxan verwendet. Es gibt noch andere wie etwa "Cachalox" oder "Orcanox".
Nur ein einziges Mal habe ich in einem noch intaktem Vintage-Duft wirkliche Walambra wahrgenommen in seinem Unterschied zu dem, was wir heute in Düften haben. Seither habe ich begriffen, das man den Unterschied von den Amberharzen zum synthetischen Ambre Gris (Walambra) nicht so leicht und immer ohne Weiteres identifizieren kann.
Als ich gestern "Lumière d'Ambra" testete hatte ich den Eindruck, dass es doch sehr dem "Amber Oud" von Parfüms de Nicolai ähnelte.
Nun habe ich noch einen Rest von "Amber Oud" und habe es heute zum Vergleich aufgetragen.
Ja, es gibt Übereinstimmungen in der hellen und leichten Intensität der Düfte, beide scheinen ähnliche, dem Ambre Gris nahe Ambraqualitäten zu verwenden, die im Verlauf erhalten bleiben. Auch der Start ist bei beiden Düften ähnlich, ganz gleich, wie unterschiedlich die Pyramiden hier gelistet sind. Beide verströmen nach kurzer Zeit und dann in Intervallen eine leicht animalische Note, die bei "Amber Oud" dem Oud zugerechnet werden kann.
Beide Düfte sind sich ähnlich aber dennoch keineswegs Duftzwillinge.
"Lumière d'Ambra" hat ein Ambra das mehr dem harzig-balsamischen angehört. "Lumière d'Ambra" ist süßer und hat eine grüne Note. "Lumière d'Ambra" verströmt zudem eine feine Blütenmischung, die ich nicht in einzelne Blumen zu zerlegen vermag.
Eine zarte liebliche Vanillenote kann ich ebenfalls herausriechen. Obwohl "Lumière d'Ambra" mir hauptsächlich ein cremiges helles Parfüm ist, das trotz der Vanille gerade vor der Entwicklung zum Gourmandigen Halt macht, so rieche ich sowohl gestern als auch heute nach einer Weile irispudrige Noten.
Und seltsam, dadurch verliert "Lumière d'Ambra" etwas von seiner Noblesse und Transparenz, wird etwas erdiger.
Roch ich gestern über allem und über den gesamten Verlauf eine seltsame mir unangenehme Note in "Lumière d'Ambra" so roch ich sie heute nur die ersten zwei Stunden. Jetzt erscheint mir davon in Abständen nur noch eine Andeutung und das nur allein dicht auf der Haut.
Unten in den Statements hat jemand von "Baldrian" geschrieben. Ja, das kommt hin, ich meine allerdings, dass es sich um Narde handelt, sie riecht zumindest mir in purem Öl noch intensiver und unangenehmer als Baldrian.
Hier allerdings erscheint die vermutliche Narde sehr raffiniert dosiert eingesetzt. Sie wirkt daher positiv als Gegenpart zu dem sonst balsamisch-cremig-lieblichen Duft mit Vanille und Blüten und einem Hauch Irispudrigkeit. Dadurch bekommt "Lumière d'Ambra" seinen besonderen Charakter, wird erst richtig interessant.
"Lumière d'Ambra" könnte mir sonst möglicherweise auf die Dauer etwas langweilig und eintönig werden.
Beide Düfte haben eine ähnliche konstante und zurückhaltende Ausstrahlung, die Sillage betreffend, die Haltbarkeit ist sehr gut und nicht zu extrem.
Aufs Ganze gesehen sind beide Düfte, "Lumière d'Ambra" und "Amber Oud" von Nicolai gleichwertig. Jedoch ist "Amber Oud" für mich ein androgyner Duft während ich "Lumière d'Ambra" als femininen Duft empfinde.
Bei Düften wie "Ô Hira", "Ambra Aurea" beispielsweise ist völlig klar, dass dort wirklich die harzig-balsamischen Amberharze gemeint sind, meist wohl Copal, ein noch subfossiles Harz von einigen Jahrzehnten bis einige Jahrtausende alt, welcher noch den Harzduft seiner Bäume verströmt und leicht anzulösen bzw. aufzulösen ist. Bei Copal gibt es vermutlich auch eine Bandbreite von milden balsamischen Noten bis zu stark nach Nadelbäumen duftenden Harzen.
Bei Bernstein geht es um das Alter von Jahrmillionen.
Siehe Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Copal_(Baumharz)
Die echte Walambra, die in Europa nicht eingeführt und nicht verwendet werden darf, wird in allen Parfüms heutzutage mit synthetischen Bausteinen unterschiedlicher Qualität nachgebaut. Am meisten wird vor allem bei preiswerten Düften Ambroxan verwendet. Es gibt noch andere wie etwa "Cachalox" oder "Orcanox".
Nur ein einziges Mal habe ich in einem noch intaktem Vintage-Duft wirkliche Walambra wahrgenommen in seinem Unterschied zu dem, was wir heute in Düften haben. Seither habe ich begriffen, das man den Unterschied von den Amberharzen zum synthetischen Ambre Gris (Walambra) nicht so leicht und immer ohne Weiteres identifizieren kann.
Als ich gestern "Lumière d'Ambra" testete hatte ich den Eindruck, dass es doch sehr dem "Amber Oud" von Parfüms de Nicolai ähnelte.
Nun habe ich noch einen Rest von "Amber Oud" und habe es heute zum Vergleich aufgetragen.
Ja, es gibt Übereinstimmungen in der hellen und leichten Intensität der Düfte, beide scheinen ähnliche, dem Ambre Gris nahe Ambraqualitäten zu verwenden, die im Verlauf erhalten bleiben. Auch der Start ist bei beiden Düften ähnlich, ganz gleich, wie unterschiedlich die Pyramiden hier gelistet sind. Beide verströmen nach kurzer Zeit und dann in Intervallen eine leicht animalische Note, die bei "Amber Oud" dem Oud zugerechnet werden kann.
Beide Düfte sind sich ähnlich aber dennoch keineswegs Duftzwillinge.
"Lumière d'Ambra" hat ein Ambra das mehr dem harzig-balsamischen angehört. "Lumière d'Ambra" ist süßer und hat eine grüne Note. "Lumière d'Ambra" verströmt zudem eine feine Blütenmischung, die ich nicht in einzelne Blumen zu zerlegen vermag.
Eine zarte liebliche Vanillenote kann ich ebenfalls herausriechen. Obwohl "Lumière d'Ambra" mir hauptsächlich ein cremiges helles Parfüm ist, das trotz der Vanille gerade vor der Entwicklung zum Gourmandigen Halt macht, so rieche ich sowohl gestern als auch heute nach einer Weile irispudrige Noten.
Und seltsam, dadurch verliert "Lumière d'Ambra" etwas von seiner Noblesse und Transparenz, wird etwas erdiger.
Roch ich gestern über allem und über den gesamten Verlauf eine seltsame mir unangenehme Note in "Lumière d'Ambra" so roch ich sie heute nur die ersten zwei Stunden. Jetzt erscheint mir davon in Abständen nur noch eine Andeutung und das nur allein dicht auf der Haut.
Unten in den Statements hat jemand von "Baldrian" geschrieben. Ja, das kommt hin, ich meine allerdings, dass es sich um Narde handelt, sie riecht zumindest mir in purem Öl noch intensiver und unangenehmer als Baldrian.
Hier allerdings erscheint die vermutliche Narde sehr raffiniert dosiert eingesetzt. Sie wirkt daher positiv als Gegenpart zu dem sonst balsamisch-cremig-lieblichen Duft mit Vanille und Blüten und einem Hauch Irispudrigkeit. Dadurch bekommt "Lumière d'Ambra" seinen besonderen Charakter, wird erst richtig interessant.
"Lumière d'Ambra" könnte mir sonst möglicherweise auf die Dauer etwas langweilig und eintönig werden.
Beide Düfte haben eine ähnliche konstante und zurückhaltende Ausstrahlung, die Sillage betreffend, die Haltbarkeit ist sehr gut und nicht zu extrem.
Aufs Ganze gesehen sind beide Düfte, "Lumière d'Ambra" und "Amber Oud" von Nicolai gleichwertig. Jedoch ist "Amber Oud" für mich ein androgyner Duft während ich "Lumière d'Ambra" als femininen Duft empfinde.
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