11.01.2019 - 09:30 Uhr
Rubia
10 Rezensionen
Rubia
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Zärtliche Bettwärme
Ich bin ja bei Parfumo und in der Parfumwelt überhaupt Neuling. Trotzdem wage ich mich mit einem zweiten, fragenden Kommentar aus der Deckung. Die meisten meiner Eindrücke sind wahrscheinlich nicht „richtig“ und werden sich ändern, wenn ich mehr kennengelernt habe. Aber bei meiner olfaktorischen Späterziehung hilft es, mir aufzuschreiben, wie etwas auf mich wirkt, und Tipps zu bekommen. Also los:
Der Duft beginnt warm, blütenintensiv und nicht zu süß, was ich gut finde. Er hat für mich nichts Zitrisches oder Grünes. Ich glaube Rose zu riechen, aber falls das Rose ist, wären da wohl noch weitere Blüten im Spiel, die ich nicht identifizieren kann. „Weiße Blüten“ ist ja eine Duftrichtung – ist es das, was ich rieche? Zu meiner Assoziation würde es zumindest passen.
Der Duft wird für meine Begriffe pudrig. Da ist eine gewisse Trockenheit und etwas, das mich an den Puder aus pastelligen Kügelchen erinnert, den ich mir vor über 25 Jahren als Problemhaut-Teenager gekauft habe in der Hoffnung, dass jede Kugelfarbe eins meiner Hautprobleme kaschieren, oder besser: lösen wird. Hat zwar kein bisschen geklappt, aber der Duft: Boah! So, und nachdem ich das Puder jetzt gegoogelt habe weiß ich wieder, dass es „Météorites“ von Guerlain war, und dass es ein Parfum nach dessen Vorbild gibt. Menno. Hätte Google ja mal bei mir anklopfen und Bescheid geben können. Bei Météorites stehen Iris, Veilchen, Heliotrop in der Pyramide. Ist davon bei Buxton was drin?
Also zurück zum Buxton.
Die leichteren Noten haben sich mittlerweile aus dem Duft verabschiedet. Zu Beginn hatte er auch noch etwas lichtes, als hätte man vorm offenen Fenster Wäsche aufgehängt, und der Morgenwind weht einen Hauch Weichspüler herein. Nun wird er schwerer, wärmer und die vorherrschende Blüte bzw. Blütenkombi wird intensiver. Zwar wohlig und angenehm, aber Reiz, Spannung, Herausforderung stellt sich nicht ein.
Ich stelle mir vor, dass eine zarte Frau um die dreißig an ihrem Schminktischchen sitzt. 10 Uhr in Frankreich. Durch die weißen Holzlamellentüren vorm Balkon dringt Blütenduft aus dem Garten. Eigentlich ist es eher der Park einer Villa, in der die junge Michelle Pfeiffer sich gerade zurechtmacht. Ab und zu zieht sie die Schublade des Tischchens auf und ein Hauch Holz mischt sich in die Puderschwaden. (Ich muss mir „Gefährliche Liebschaften“ noch mal anschauen. War Pfeiffer da nicht die Unschuld, der übel mitgespielt wurde?) Auf jeden Fall überlegt unsere Schöne gegen 11 Uhr, ob sie für den Morgentee nicht noch mal in die warmen Federn schlüpft. Durch die Wärme wird das Blumige mir aber leider zu stark, fast ein bisschen betäubend.
Den Gedanken an das Lied „Sexual Healing“ von Marvin Gaye habe ich versucht auszublenden, weil ich es nicht besonders mag. Habe eben die Lyrics gelesen. Hmm. Geht es im Lied jetzt darum, von seinen Trieben durch zärtliche Liebe erlöst zu werden oder ist „Sexual Healing“ ein Euphemismus dafür, die drängende Lust rauszulassen? (Ich habe mir mit dieser damenhaften Umschreibung übrigens viel Mühe gegeben :-)
Für mich zumindest hat „Sexual Healing“ nichts von wildem Sex, sondern eher von Geborgenheit oder vom Aufwachen bei jemandem, mit dem die Nacht zärtlich war. Da verliert niemand die Kontrolle oder schwitzt. Wenn ich den Namen schon nicht wegdenken kann, dann sagt der Duft für mich persönlich eher „Blümchen-“ oder besser „Blumensex“ (denn erwachsen riecht er ja schon), aber nicht „Lass es uns tun. Jetzt und hier!“.
Mit dem Duft würde ich vielleicht jemandem mit wenig subversiven Vorlieben vermitteln, dass ich die Traumfrau bin. Quasi die Sehnsucht meines Bankberaters. Aber will ich das? Och nö.
So, und nun auf die Duftpyramide geguckt. Ups, herrje … das passt anscheinend gar nicht zu meinen Eindrücken. Besonders die „frisch-fruchtig“-Beschreibung mancher Inhaltsstoffe verwirrt mich. Muss ich mein Verhältnis zu Obst überdenken?
Der Duft beginnt warm, blütenintensiv und nicht zu süß, was ich gut finde. Er hat für mich nichts Zitrisches oder Grünes. Ich glaube Rose zu riechen, aber falls das Rose ist, wären da wohl noch weitere Blüten im Spiel, die ich nicht identifizieren kann. „Weiße Blüten“ ist ja eine Duftrichtung – ist es das, was ich rieche? Zu meiner Assoziation würde es zumindest passen.
Der Duft wird für meine Begriffe pudrig. Da ist eine gewisse Trockenheit und etwas, das mich an den Puder aus pastelligen Kügelchen erinnert, den ich mir vor über 25 Jahren als Problemhaut-Teenager gekauft habe in der Hoffnung, dass jede Kugelfarbe eins meiner Hautprobleme kaschieren, oder besser: lösen wird. Hat zwar kein bisschen geklappt, aber der Duft: Boah! So, und nachdem ich das Puder jetzt gegoogelt habe weiß ich wieder, dass es „Météorites“ von Guerlain war, und dass es ein Parfum nach dessen Vorbild gibt. Menno. Hätte Google ja mal bei mir anklopfen und Bescheid geben können. Bei Météorites stehen Iris, Veilchen, Heliotrop in der Pyramide. Ist davon bei Buxton was drin?
Also zurück zum Buxton.
Die leichteren Noten haben sich mittlerweile aus dem Duft verabschiedet. Zu Beginn hatte er auch noch etwas lichtes, als hätte man vorm offenen Fenster Wäsche aufgehängt, und der Morgenwind weht einen Hauch Weichspüler herein. Nun wird er schwerer, wärmer und die vorherrschende Blüte bzw. Blütenkombi wird intensiver. Zwar wohlig und angenehm, aber Reiz, Spannung, Herausforderung stellt sich nicht ein.
Ich stelle mir vor, dass eine zarte Frau um die dreißig an ihrem Schminktischchen sitzt. 10 Uhr in Frankreich. Durch die weißen Holzlamellentüren vorm Balkon dringt Blütenduft aus dem Garten. Eigentlich ist es eher der Park einer Villa, in der die junge Michelle Pfeiffer sich gerade zurechtmacht. Ab und zu zieht sie die Schublade des Tischchens auf und ein Hauch Holz mischt sich in die Puderschwaden. (Ich muss mir „Gefährliche Liebschaften“ noch mal anschauen. War Pfeiffer da nicht die Unschuld, der übel mitgespielt wurde?) Auf jeden Fall überlegt unsere Schöne gegen 11 Uhr, ob sie für den Morgentee nicht noch mal in die warmen Federn schlüpft. Durch die Wärme wird das Blumige mir aber leider zu stark, fast ein bisschen betäubend.
Den Gedanken an das Lied „Sexual Healing“ von Marvin Gaye habe ich versucht auszublenden, weil ich es nicht besonders mag. Habe eben die Lyrics gelesen. Hmm. Geht es im Lied jetzt darum, von seinen Trieben durch zärtliche Liebe erlöst zu werden oder ist „Sexual Healing“ ein Euphemismus dafür, die drängende Lust rauszulassen? (Ich habe mir mit dieser damenhaften Umschreibung übrigens viel Mühe gegeben :-)
Für mich zumindest hat „Sexual Healing“ nichts von wildem Sex, sondern eher von Geborgenheit oder vom Aufwachen bei jemandem, mit dem die Nacht zärtlich war. Da verliert niemand die Kontrolle oder schwitzt. Wenn ich den Namen schon nicht wegdenken kann, dann sagt der Duft für mich persönlich eher „Blümchen-“ oder besser „Blumensex“ (denn erwachsen riecht er ja schon), aber nicht „Lass es uns tun. Jetzt und hier!“.
Mit dem Duft würde ich vielleicht jemandem mit wenig subversiven Vorlieben vermitteln, dass ich die Traumfrau bin. Quasi die Sehnsucht meines Bankberaters. Aber will ich das? Och nö.
So, und nun auf die Duftpyramide geguckt. Ups, herrje … das passt anscheinend gar nicht zu meinen Eindrücken. Besonders die „frisch-fruchtig“-Beschreibung mancher Inhaltsstoffe verwirrt mich. Muss ich mein Verhältnis zu Obst überdenken?
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