16.05.2021 - 03:15 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
26
Rache ist süß
Operation Lilith lief heute Abend an. Lange sehnte er den Tag herbei. Die Rache würde sein sein, fast sinister sein Lächeln. Doch dann griff er erstmal zum Bier, öffnete die Flasche mit seinen Zähnen, leerte diese in einem Zug und setzte die zweite an. Die finstere Miene wich, Wolle hatte neue Lebensenergie getankt. Operation Lilith, das war keine Hommage an alte sumerische Gottheiten von Wolle. Er hatte schlichtweg den gleichnamigen Duft von Neil Morris bekommen und quasi den Titel entliehen.
Was war passiert? Wolle wurde auf Parfumo gesperrt, er hatte es mit dem Flirten übertrieben und wurde daher eliminiert. Das geschah auch mit seinen zahlreichen weiteren Accounts bei denen er in fünf Minuten 20 Rezensionen schrieb und dabei peinlich genau darauf achtete, dass diese Kommentare keinerlei Informationen zum Duft beherbergen. Ungefähr so wie dieser Kommentar bis hierhin und auch noch etwas weiter. Jedenfalls war Wolle echauffiert. Er hatte diverse Chicks hier und den Faun im Verdacht, denn diesen hatte er auf Parfumo zweideutige Nachrichten zukommen lassen. Aber: seine Rache würde heute noch die potentiellen Übeltäter überkommen. Er lachte noch mal schauerlich, verschluckte sich aber dabei und das Bier prustete teils aus seiner Nase heraus.
Zunächst nahm er aber den intensiven und eher herben Tuberosenbeginn von Lilith war. Dieser war gar nicht typisch für die Tuberose, nicht sonderlich feminin. Das gefiel ihm durchaus. „Schuld“ daran waren wohl unter anderem die Aldehyde welche dem Duft eine gewisse seriöse Seifigkeit sowie Maturität verliehen. Ebenso war der grüne Grundtenor im Hintergrund nicht zu verhehlen. Dies erdete die Tuberose. Mit der Zeit wird man gewahr, dass die Flammenblumen hier wunderbar harmonieren. Diese duften leicht honiglich, auch nach Kräutern und dazu herb. All dies war wahrnehmbar und rundete den Duft zu diesem Zeitpunkt ab.
Tags darauf erreichten diverse präparierte Päckchen mehrere Parfumas und Floyd. Jeden sollte eine böse Überraschung in Form von „Duftpost“ erreichen. Zunächst ging ein Schreiben an Polly Pollita in der Hühnerstrasse: „Gack? Gagaack?“
„Öffne den Brief ruhig, Schatz. Vielleicht ist ja auch mal wieder einer für mich dabei“, antwortete ihr Mann.
Also pickte Polly den Brief auf und eine Wolke aus Oud Burmi und Fantomas verdunkelte das künstliche Wohnungslicht. „Gaaaaaaaaaaack!“
Dann fiel Polly in Ohnmacht. Sie würde heute keine Statements oder Blogs posten können.
Zur selben Zeit im Wald: Floyd den Kabautermann erreichte seine tägliche Post. „Oh! Eine neue Sendung! Tom F. Ord? Gandix?“
Er öffnete den Umschlag und ihm kam ein Sammelsurium aus Tom Ford-Düften entgegen, sie quollen geradezu aus dieser Büchse der Pandora. Sofort überwältigte es ihn: „muss...auf Parfumo...warnen....erreiche...“ weiter kam er nicht mehr, heute würde es keine Statementgedichte auf Parfumo geben.
Währenddessen wurde Lilith etwas süßlicher, die Tuberose wurde in ihrer Intensität abgemildert, andere florale Elemente traten in den Vordergrund ohne jedoch Lilith an Kontur gewinnen zu lassen. Ganz im Gegenteil, das schwere und kühle Eichenmoos agierte zu früh zu intensiv. Das Ergebnis war zwar keine Disharmonie, dennoch ließ sich eine gewisse Austauschbarkeit nicht von der Hand weisen. Zibet war nur ganz schwach vorhanden, es ging üppig floral sowie oberflächlich floral weiter.
Cravache bekam eigentlich nur Post weil er als Anwalt von Wolle keine gute Arbeit leistete und obendrein den Fall Bastian/Alpecin verlor. Den Briefumschlag schmückten diverse Iltisbilder, woraufhin Cravache bereits ganz anders wurde, er musste bereits den ersten Hemdknopf öffnen und eilte mit den vermeintlichen Iltisdüften und Lauschigem Kerzenschein in die Wohnung. Dort überfielen ihn quasi die frischen Düfte so sehr dass er sich den Duft von Boris Becker herbeiwünschte. Es würde so schnell keine Eidgenössischen Enthüllungen mehr geben, Cravache schloss sich in seinem 70er Jahre Vintageduft-Schutzbunker ein.
Zuletzt stand Gandix auf Wolles roter Liste. Diese würde er ebenfalls mit Fantomas und Salbei-Fenchel-Mixturen beglücken und so kam es dann auch. Gandix wankte nach dem Öffnen der Duftpost und fiel in ihrem Garten der Länge nach hin. Auch hier würde es heute keine Statements geben. Vielleicht sogar länger denn ein Tester war undicht und so träufelte Apero stundenlang auf Gandix. Lediglich Schalkerin, sie wohnte schließlich in Wolles Wahldomizil, bekam keine Post. Sie kannte Wolles Frau und das könnte Wolle Probleme bereiten.
Lilith selbst verabschiedet sich irgendwann von den schwülstigen floralen Noten und fokussiert die Tuberose wieder mehr. Krautige Noten, die mehr Wiese denn Wald sind, verfeinern die Tuberose. Dies erinnert fast an eine Art Kräuterbonbon, jedenfalls weiß diese Melange zu begeistern. Lilith wirkt zu dieser Phase absolut austariert und stark.
Operation Lilith war geglückt. Die Parfumo-Altvorderen erblassten als sie sahen, dass an diesem Tage deutlich weniger Content zustande kam und man den heute zu erwerben gedachten Pagani erst morgen kaufen könnte denn Parfumo warf So einiges ab. Munkelte man. Schlimmer noch. TAfKAW, the Artist formerly known as Wolle, Postete zahlreiche Flakonbilder, wie diese statt in einem Wald oder vor traumhafter Seenkulisse oder märchenhaften, von der Sonne geküssten Szenerien in Leergutkisten oder Paderborner Pilger Landbier posierten.
Lilith ist insgesamt ein sehr gefälliger Tuberosenduft. Caligari hat recht, wenn er sagt, dieser Duft ist für einen Neil Morris etwas arg konventionell. Das ist so. Lilith duftet angenehm und schön aber besitzt wenig Ecken und Kanten, könnte auch von jemand anderem stammen, der weniger Nischenartist ist. Das zeigt sich insbesondere nach drei bis vier Stunden wenn der Duft sich in seiner typische Tuberosenbasis zurückgezogen hat. Aber: schön ist Lilith dennoch auch wenn man bei Neil Morris wohl anders erwartet hätte.
Was war passiert? Wolle wurde auf Parfumo gesperrt, er hatte es mit dem Flirten übertrieben und wurde daher eliminiert. Das geschah auch mit seinen zahlreichen weiteren Accounts bei denen er in fünf Minuten 20 Rezensionen schrieb und dabei peinlich genau darauf achtete, dass diese Kommentare keinerlei Informationen zum Duft beherbergen. Ungefähr so wie dieser Kommentar bis hierhin und auch noch etwas weiter. Jedenfalls war Wolle echauffiert. Er hatte diverse Chicks hier und den Faun im Verdacht, denn diesen hatte er auf Parfumo zweideutige Nachrichten zukommen lassen. Aber: seine Rache würde heute noch die potentiellen Übeltäter überkommen. Er lachte noch mal schauerlich, verschluckte sich aber dabei und das Bier prustete teils aus seiner Nase heraus.
Zunächst nahm er aber den intensiven und eher herben Tuberosenbeginn von Lilith war. Dieser war gar nicht typisch für die Tuberose, nicht sonderlich feminin. Das gefiel ihm durchaus. „Schuld“ daran waren wohl unter anderem die Aldehyde welche dem Duft eine gewisse seriöse Seifigkeit sowie Maturität verliehen. Ebenso war der grüne Grundtenor im Hintergrund nicht zu verhehlen. Dies erdete die Tuberose. Mit der Zeit wird man gewahr, dass die Flammenblumen hier wunderbar harmonieren. Diese duften leicht honiglich, auch nach Kräutern und dazu herb. All dies war wahrnehmbar und rundete den Duft zu diesem Zeitpunkt ab.
Tags darauf erreichten diverse präparierte Päckchen mehrere Parfumas und Floyd. Jeden sollte eine böse Überraschung in Form von „Duftpost“ erreichen. Zunächst ging ein Schreiben an Polly Pollita in der Hühnerstrasse: „Gack? Gagaack?“
„Öffne den Brief ruhig, Schatz. Vielleicht ist ja auch mal wieder einer für mich dabei“, antwortete ihr Mann.
Also pickte Polly den Brief auf und eine Wolke aus Oud Burmi und Fantomas verdunkelte das künstliche Wohnungslicht. „Gaaaaaaaaaaack!“
Dann fiel Polly in Ohnmacht. Sie würde heute keine Statements oder Blogs posten können.
Zur selben Zeit im Wald: Floyd den Kabautermann erreichte seine tägliche Post. „Oh! Eine neue Sendung! Tom F. Ord? Gandix?“
Er öffnete den Umschlag und ihm kam ein Sammelsurium aus Tom Ford-Düften entgegen, sie quollen geradezu aus dieser Büchse der Pandora. Sofort überwältigte es ihn: „muss...auf Parfumo...warnen....erreiche...“ weiter kam er nicht mehr, heute würde es keine Statementgedichte auf Parfumo geben.
Währenddessen wurde Lilith etwas süßlicher, die Tuberose wurde in ihrer Intensität abgemildert, andere florale Elemente traten in den Vordergrund ohne jedoch Lilith an Kontur gewinnen zu lassen. Ganz im Gegenteil, das schwere und kühle Eichenmoos agierte zu früh zu intensiv. Das Ergebnis war zwar keine Disharmonie, dennoch ließ sich eine gewisse Austauschbarkeit nicht von der Hand weisen. Zibet war nur ganz schwach vorhanden, es ging üppig floral sowie oberflächlich floral weiter.
Cravache bekam eigentlich nur Post weil er als Anwalt von Wolle keine gute Arbeit leistete und obendrein den Fall Bastian/Alpecin verlor. Den Briefumschlag schmückten diverse Iltisbilder, woraufhin Cravache bereits ganz anders wurde, er musste bereits den ersten Hemdknopf öffnen und eilte mit den vermeintlichen Iltisdüften und Lauschigem Kerzenschein in die Wohnung. Dort überfielen ihn quasi die frischen Düfte so sehr dass er sich den Duft von Boris Becker herbeiwünschte. Es würde so schnell keine Eidgenössischen Enthüllungen mehr geben, Cravache schloss sich in seinem 70er Jahre Vintageduft-Schutzbunker ein.
Zuletzt stand Gandix auf Wolles roter Liste. Diese würde er ebenfalls mit Fantomas und Salbei-Fenchel-Mixturen beglücken und so kam es dann auch. Gandix wankte nach dem Öffnen der Duftpost und fiel in ihrem Garten der Länge nach hin. Auch hier würde es heute keine Statements geben. Vielleicht sogar länger denn ein Tester war undicht und so träufelte Apero stundenlang auf Gandix. Lediglich Schalkerin, sie wohnte schließlich in Wolles Wahldomizil, bekam keine Post. Sie kannte Wolles Frau und das könnte Wolle Probleme bereiten.
Lilith selbst verabschiedet sich irgendwann von den schwülstigen floralen Noten und fokussiert die Tuberose wieder mehr. Krautige Noten, die mehr Wiese denn Wald sind, verfeinern die Tuberose. Dies erinnert fast an eine Art Kräuterbonbon, jedenfalls weiß diese Melange zu begeistern. Lilith wirkt zu dieser Phase absolut austariert und stark.
Operation Lilith war geglückt. Die Parfumo-Altvorderen erblassten als sie sahen, dass an diesem Tage deutlich weniger Content zustande kam und man den heute zu erwerben gedachten Pagani erst morgen kaufen könnte denn Parfumo warf So einiges ab. Munkelte man. Schlimmer noch. TAfKAW, the Artist formerly known as Wolle, Postete zahlreiche Flakonbilder, wie diese statt in einem Wald oder vor traumhafter Seenkulisse oder märchenhaften, von der Sonne geküssten Szenerien in Leergutkisten oder Paderborner Pilger Landbier posierten.
Lilith ist insgesamt ein sehr gefälliger Tuberosenduft. Caligari hat recht, wenn er sagt, dieser Duft ist für einen Neil Morris etwas arg konventionell. Das ist so. Lilith duftet angenehm und schön aber besitzt wenig Ecken und Kanten, könnte auch von jemand anderem stammen, der weniger Nischenartist ist. Das zeigt sich insbesondere nach drei bis vier Stunden wenn der Duft sich in seiner typische Tuberosenbasis zurückgezogen hat. Aber: schön ist Lilith dennoch auch wenn man bei Neil Morris wohl anders erwartet hätte.
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