14.01.2011 - 09:15 Uhr
Igraine
45 Rezensionen
Igraine
Top Rezension
Laguna Sunrise
Die fließende Instrumental-Ballade von Black Sabbath-Gitarrist Iommi wäre für mich die passende musikalische Untermalung für diese Neil Morris-Kreation, und das passende Bild dazu der dunkle Strand einer Südsee-Lagune in einer tropisch-schwülen Nacht kurz vor Sonnenaufgang. Urlaubsfeeling ohne kitschige Obstsalat- und Kokos-Chemie sozusagen.
Für mich hat "Midnight Sea" ebenfalls etwas sehr Mystisches, jedoch nichts Beunruhigendes, Aufgewühltes. Im Gegenteil, ich empfinde ihn als sehr entspannend und ein wenig verträumt.
Dominierend ist am Anfang die Seerosennote, die mich mit ihrem floral-aquatischen, aber nicht unbedingt superfrischen Duft eher an stille algenbedeckte Tümpel als an wogendes Meer erinnert. Der sofort präsente dunkle Moschus sorgt auch gleich dafür, dass nichts clean oder "Cool Water"-fresh rüberkommt. Es wirkt eher ein wenig schwülstig, wie blütengeschwängerte Tropenluft bei Windstille und mindestens 80% Luftfeuchtigkeit.
Die Assoziation zum Meer bringt wenig später eine stark salzige Note. So salzig, dass ich sie - vor allem auch aufgrund des schwülen Seerosenblüten-Moschus darunter - schon kaum noch mit Meeresrauschen, Frische und wogenden Wellen verbinden kann. Mich versetzt es dafür an eine ruhige Lagune: ein weißer Sandstrand im spärlichen Mondlicht, üppige tropische Vegetation drumherum, ein paar rosa Flamingos stehen einbeinig im seichten Wasser rum und pennen mit dem Kopf unterm Flügel, ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche und bringt vom Meer her Salz und vom Land den exotischen Blütenduft.
Ein schöner Duft zum Wegträumen ... Vielleicht nicht ganz so passend, wenn man wie ich gerade bei Schmuddelwetter im Büro sitzt. Ich stelle ihn mir aber toll in lauen Sommernächten vor, für romantische Dates am Strand oder Happy Hour in der Cocktailbar.
Etwas strange ist "Midnight Sea" schon. Interessant vielleicht für Liebhaber von schrägen Aquatics, was die Zielgruppe wahrscheinlich sehr einschränkt.
Einen entfernt ähnlichen Duft benennen könnte ich jetzt nicht.
Eine schöne, aber weitaus dezentere und minimalistische Wasserlilie ist Olivia Giacobetti's "Préparation Parfumée" - jedoch keine nächtliche schwüle Tropenlagune, sondern eher ein klarer stiller Gebirgsteich im Morgengrauen. Wer sich lieber dorthin träumen möchte oder eine etwas tragbarere Seerose sucht, wird möglicherweise daran Gefallen finden.
Für mich hat "Midnight Sea" ebenfalls etwas sehr Mystisches, jedoch nichts Beunruhigendes, Aufgewühltes. Im Gegenteil, ich empfinde ihn als sehr entspannend und ein wenig verträumt.
Dominierend ist am Anfang die Seerosennote, die mich mit ihrem floral-aquatischen, aber nicht unbedingt superfrischen Duft eher an stille algenbedeckte Tümpel als an wogendes Meer erinnert. Der sofort präsente dunkle Moschus sorgt auch gleich dafür, dass nichts clean oder "Cool Water"-fresh rüberkommt. Es wirkt eher ein wenig schwülstig, wie blütengeschwängerte Tropenluft bei Windstille und mindestens 80% Luftfeuchtigkeit.
Die Assoziation zum Meer bringt wenig später eine stark salzige Note. So salzig, dass ich sie - vor allem auch aufgrund des schwülen Seerosenblüten-Moschus darunter - schon kaum noch mit Meeresrauschen, Frische und wogenden Wellen verbinden kann. Mich versetzt es dafür an eine ruhige Lagune: ein weißer Sandstrand im spärlichen Mondlicht, üppige tropische Vegetation drumherum, ein paar rosa Flamingos stehen einbeinig im seichten Wasser rum und pennen mit dem Kopf unterm Flügel, ein leichter Wind kräuselt die Oberfläche und bringt vom Meer her Salz und vom Land den exotischen Blütenduft.
Ein schöner Duft zum Wegträumen ... Vielleicht nicht ganz so passend, wenn man wie ich gerade bei Schmuddelwetter im Büro sitzt. Ich stelle ihn mir aber toll in lauen Sommernächten vor, für romantische Dates am Strand oder Happy Hour in der Cocktailbar.
Etwas strange ist "Midnight Sea" schon. Interessant vielleicht für Liebhaber von schrägen Aquatics, was die Zielgruppe wahrscheinlich sehr einschränkt.
Einen entfernt ähnlichen Duft benennen könnte ich jetzt nicht.
Eine schöne, aber weitaus dezentere und minimalistische Wasserlilie ist Olivia Giacobetti's "Préparation Parfumée" - jedoch keine nächtliche schwüle Tropenlagune, sondern eher ein klarer stiller Gebirgsteich im Morgengrauen. Wer sich lieber dorthin träumen möchte oder eine etwas tragbarere Seerose sucht, wird möglicherweise daran Gefallen finden.
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