28.10.2020 - 16:31 Uhr
MrGaunt
30 Rezensionen
MrGaunt
Hilfreiche Rezension
7
Ziemlich feines Zeug - nix Gangsta trotz Rapper
Dieser Duft ist eine Besonderheit im Nischenbereich. Ein Duft im Auftrag eines Musikschaffenden, allerdings ein Rapper. Dazu noch einer der auch im Gangsta-Rap zu Hause ist. Dieser Herr heisst Booba. Man muss ihn wohl nicht unbedingt kennen, seine Bilder auf Wikipedia zeigen ihn als den stereotypischen Rapper mit Tattoos, dicken Goldkettchen und Basecap. Jemand, dem man unterstellt ein treuer Kunde von Philipp Plein oder ähnlichen monströs überteuerten Billigklamottenherstellern zu sein, deren einzige Aufgabe ist "bin teuer Alda, kannste Dir nicht leisten" in die Welt zu schreien.
Als Duft kommt also nur etwas kreischendes in Richtung "1 Million" von Paco Rabanne in Frage, besser noch sowas in noch lauter und von einer möglichst teuren Firma, so laut dass es bis in die hinterste Konzertreihe riecht.
Nun ist Nejma ein Nischenhaus mit aus meiner Sicht eher feinen Düften. Die können auch süss und orientalisch, aber im Großen und Ganzen scheinen es keine Schreihälse zu sein. Nun ja, wenn der Rapper mit Geld winkt wird vielleicht auch ein kleines Schweizer Nischenhaus schwach und kreiert einen komplett undezenten Duft?
Bühnenauftritt: Koeptys
Kein Gangsta-Rap
Keine Goldkettchen
Keine dicken Eier
Eher Lang Lang.
Oder Mark Knopfler mit "Sultans of Swing"
Ziemliche Überraschung
Aber fangen wir von vorne an...
Die Verpackung ist wenig aufregend. Standard-Parfumpackung. Nicht billig aber auch nicht spannend. Der Flakon legt von der Qualität eine Schippe drauf. Grau, schwer, anthrazit-silbrige Kappe (Plastik, aber wertig und auch mit Gewicht), die Beschriftung mit einer Metallplakette die nicht nur flach sondern leicht geprägt ist. Schick und zurückhaltend.
Beim ersten Sprühen hat die Bergamotte ihren Auftritt, zusammen mit hellem frischen Weihrauch. Alles sehr leicht, fast schon ein wenig aquatisch und gar nicht so sehr zitrisch. Weihrauch kann auch frisch, jedenfalls empfinde ich den z.B. beim "20 L'Eau Guerrière" von Pierre Guillaume auch in der Einbindung als explizit frisch. Hier auch.
Der Auftakt legt sich schnell und ich finde Jasmin und Maiglöckchen kommen klar rüber. Mit den beiden habe ich gelegentlich meine Schwierigkeiten, sie wirken mir ab und zu zu feminin und zu laut. Hier funktionieren sie gut. Zusammen mit sehr hellem Holz halten die eine ganze Weile durch. Die Blümchen nehmen sich etwas zurück und man hat einen sehr ausgeglichenen hellen Duft der eine angenehme Frische beibehält. Kein Duschgel, eher sauber, durchaus komplex und spannend zu riechen.
Mit der Zeit, vielleicht so nach 2 Stunden, kommt die Basis heraus. Beschrieben mit "Benzoe, Patchouli, Vanille, Kokosmilch" wird es dem Auftritt nicht ganz gerecht. Erwartet man doch eher mehr Süsse und vielleicht Patchouli-Erdigkeit. Kräftiges Patch rieche ich nicht, es arbeitet hier wohl eher mit Sandelholz zusammen und ergibt eine sanfte Grundlage. Benzoe und Vanille gesellen sich mit dazu, Kokosmilch rieche ich schon, aber von der sanften Sorte. So wie man sie in einem sorgfältig komponierten asiatischen Gericht findet, nicht die Virgin-Island-Pina Colada-Kokos (wobei da nicht gegen zu sagen ist) und auch keine süssen Kokosmakronen. Holz, Benzoe/Vanille und Kokos tragen die Blumen noch eine ganze Weile in der Basis mit.
Der Duft hält erstaunlich lange. Nach 12 Stunden konnte ich immer noch etwas erschnuppern. Die Sillage ist aber nach ca. 4-5 Stunden glaube ich eher hautnahe. Ich verschätze mich da aber gerne.
Alles in allem für mich eine absolute Überraschung. Sehr sanft, leichte Frische, viel Harmonie in der Abstimmung. Mir kommt er recht zurückhaltend vor und absolut unisex-tauglich sowie im Büro auch ohne nach Atem schnappende Kollegenschaft tragbar. Vielleicht fehlt ihm ein klein wenig die absolute Uniqueness nach der man bei Nischendüften so häufig sucht und einigen wird er zu zurückhaltend sein. Mir gefällt er wirklich gut und die Bewertung wackelt gerade eher in Richtung 9 statt 8.5.
Edit: Tippfehler
Als Duft kommt also nur etwas kreischendes in Richtung "1 Million" von Paco Rabanne in Frage, besser noch sowas in noch lauter und von einer möglichst teuren Firma, so laut dass es bis in die hinterste Konzertreihe riecht.
Nun ist Nejma ein Nischenhaus mit aus meiner Sicht eher feinen Düften. Die können auch süss und orientalisch, aber im Großen und Ganzen scheinen es keine Schreihälse zu sein. Nun ja, wenn der Rapper mit Geld winkt wird vielleicht auch ein kleines Schweizer Nischenhaus schwach und kreiert einen komplett undezenten Duft?
Bühnenauftritt: Koeptys
Kein Gangsta-Rap
Keine Goldkettchen
Keine dicken Eier
Eher Lang Lang.
Oder Mark Knopfler mit "Sultans of Swing"
Ziemliche Überraschung
Aber fangen wir von vorne an...
Die Verpackung ist wenig aufregend. Standard-Parfumpackung. Nicht billig aber auch nicht spannend. Der Flakon legt von der Qualität eine Schippe drauf. Grau, schwer, anthrazit-silbrige Kappe (Plastik, aber wertig und auch mit Gewicht), die Beschriftung mit einer Metallplakette die nicht nur flach sondern leicht geprägt ist. Schick und zurückhaltend.
Beim ersten Sprühen hat die Bergamotte ihren Auftritt, zusammen mit hellem frischen Weihrauch. Alles sehr leicht, fast schon ein wenig aquatisch und gar nicht so sehr zitrisch. Weihrauch kann auch frisch, jedenfalls empfinde ich den z.B. beim "20 L'Eau Guerrière" von Pierre Guillaume auch in der Einbindung als explizit frisch. Hier auch.
Der Auftakt legt sich schnell und ich finde Jasmin und Maiglöckchen kommen klar rüber. Mit den beiden habe ich gelegentlich meine Schwierigkeiten, sie wirken mir ab und zu zu feminin und zu laut. Hier funktionieren sie gut. Zusammen mit sehr hellem Holz halten die eine ganze Weile durch. Die Blümchen nehmen sich etwas zurück und man hat einen sehr ausgeglichenen hellen Duft der eine angenehme Frische beibehält. Kein Duschgel, eher sauber, durchaus komplex und spannend zu riechen.
Mit der Zeit, vielleicht so nach 2 Stunden, kommt die Basis heraus. Beschrieben mit "Benzoe, Patchouli, Vanille, Kokosmilch" wird es dem Auftritt nicht ganz gerecht. Erwartet man doch eher mehr Süsse und vielleicht Patchouli-Erdigkeit. Kräftiges Patch rieche ich nicht, es arbeitet hier wohl eher mit Sandelholz zusammen und ergibt eine sanfte Grundlage. Benzoe und Vanille gesellen sich mit dazu, Kokosmilch rieche ich schon, aber von der sanften Sorte. So wie man sie in einem sorgfältig komponierten asiatischen Gericht findet, nicht die Virgin-Island-Pina Colada-Kokos (wobei da nicht gegen zu sagen ist) und auch keine süssen Kokosmakronen. Holz, Benzoe/Vanille und Kokos tragen die Blumen noch eine ganze Weile in der Basis mit.
Der Duft hält erstaunlich lange. Nach 12 Stunden konnte ich immer noch etwas erschnuppern. Die Sillage ist aber nach ca. 4-5 Stunden glaube ich eher hautnahe. Ich verschätze mich da aber gerne.
Alles in allem für mich eine absolute Überraschung. Sehr sanft, leichte Frische, viel Harmonie in der Abstimmung. Mir kommt er recht zurückhaltend vor und absolut unisex-tauglich sowie im Büro auch ohne nach Atem schnappende Kollegenschaft tragbar. Vielleicht fehlt ihm ein klein wenig die absolute Uniqueness nach der man bei Nischendüften so häufig sucht und einigen wird er zu zurückhaltend sein. Mir gefällt er wirklich gut und die Bewertung wackelt gerade eher in Richtung 9 statt 8.5.
Edit: Tippfehler