22.11.2018 - 14:46 Uhr
Meggi
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Hornberger Riechen
Beinahe hätte ich, zweifellos in vorauseilender Sorge in Anbetracht des Namenszusatzes „legnoso“ (holzig), vom „Hornbacher Riechen“ geschrieben. Doch das wäre nicht angebracht, Baumarkt-Holz bleibt uns heute erfreulicherweise erspart. Ich beziehe mich also wie geplant auf das sprichwörtliche Schießen.
Verstärkt durch den Alkohol wirkt der Auftakt zunächst sehr anis-haft, ehe eine bitterere Beigabe in einen geradezu animalisch zu nennenden, das Teerige streifenden, wächsern-harzig-honighaften Part überleitet, indes nicht ohne einen augenzwinkernd eingefügten Lakritz-Witz. Das ist ein Beginn nicht ohne Mut. Allerdings hätte ein wenig mehr Gelassenheit beim Aufbau vielleicht gut getan. Mir scheint ein allzu großer Teil des Pulvers bereits vornean verschossen und der Rest kann da nicht recht hinterher:
Schon nach rund einer Viertelstunde hat nämlich eine diffuse Muffigkeit vom Duft Besitz ergriffen. Mehr harzig-wächsern als „legnoso“ finde ich ihn nun. Im Verlauf des Vormittags drängt sich eine schwülstige, wässrig-zuckrige, fast marzipan-hafte Tonkaesk-Süße in den Vordergrund. Die andernorts oft so markigen Kollegen aus den pyramidalen Angaben haben es dagegen schwer. Bald erinnert mich eine Mandelöl-Lederpflegemittel-Anmutung ganz von Ferne an ‚Mahon Leather‘ von Floris, leider ohne annähernd dessen gediegen-verbindliche Freundlichkeit zu verströmen.
Eine gewisse Konsequenz freilich kann ich dem Duft nicht absprechen, denn nach dem Leder wird zum späteren Nachmittag hin Holz behandelt: Eine wiederum eher wächserne als amberhafte Note mischt sich mit einem bitteren Politur-Geruch wie von frisch gewienertem Holz. Na gut, akzeptiert. Das abendliche Ende hingegen mit einer seltsam herben, limonadigen Restfrische (ich denke, da zeigt sich ein laborielles Gerüst mit ISO und außerdem Ambroxan) und einem süßlich-wässrigen Plastik-Hauch scheint mir etwas kläglich.
Fazit: Schade, dass der opulent-eigenwillige Start nicht weiter in die Tiefe ausgewalzt wurde.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
Verstärkt durch den Alkohol wirkt der Auftakt zunächst sehr anis-haft, ehe eine bitterere Beigabe in einen geradezu animalisch zu nennenden, das Teerige streifenden, wächsern-harzig-honighaften Part überleitet, indes nicht ohne einen augenzwinkernd eingefügten Lakritz-Witz. Das ist ein Beginn nicht ohne Mut. Allerdings hätte ein wenig mehr Gelassenheit beim Aufbau vielleicht gut getan. Mir scheint ein allzu großer Teil des Pulvers bereits vornean verschossen und der Rest kann da nicht recht hinterher:
Schon nach rund einer Viertelstunde hat nämlich eine diffuse Muffigkeit vom Duft Besitz ergriffen. Mehr harzig-wächsern als „legnoso“ finde ich ihn nun. Im Verlauf des Vormittags drängt sich eine schwülstige, wässrig-zuckrige, fast marzipan-hafte Tonkaesk-Süße in den Vordergrund. Die andernorts oft so markigen Kollegen aus den pyramidalen Angaben haben es dagegen schwer. Bald erinnert mich eine Mandelöl-Lederpflegemittel-Anmutung ganz von Ferne an ‚Mahon Leather‘ von Floris, leider ohne annähernd dessen gediegen-verbindliche Freundlichkeit zu verströmen.
Eine gewisse Konsequenz freilich kann ich dem Duft nicht absprechen, denn nach dem Leder wird zum späteren Nachmittag hin Holz behandelt: Eine wiederum eher wächserne als amberhafte Note mischt sich mit einem bitteren Politur-Geruch wie von frisch gewienertem Holz. Na gut, akzeptiert. Das abendliche Ende hingegen mit einer seltsam herben, limonadigen Restfrische (ich denke, da zeigt sich ein laborielles Gerüst mit ISO und außerdem Ambroxan) und einem süßlich-wässrigen Plastik-Hauch scheint mir etwas kläglich.
Fazit: Schade, dass der opulent-eigenwillige Start nicht weiter in die Tiefe ausgewalzt wurde.
Ich bedanke mich bei Garcon für die Probe.
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