02.01.2018 - 13:40 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
18
Nix für Absolventen
Es eröffnet eine dicke Lage Karamell an der Grenze zum Süßholz. Binnen einer Minute dringt Vetiver durch und mischt sich apart damit. In der Idee (nicht geruchlich!) vergleichbar einer Schokolade oder einem Marzipan mit merklicher Salz-Beigabe. Rasch kehren sich freilich die Verhältnisse um und Vetiver ist vornean, das Karamell zum Begleiter geworden. Jasmin ist gut zu erkennen. Es handelt sich um die unstinkige Variante, sie liefert einen floralen Hauch zur Belüftung.
Die Hauptdarsteller der vorderen Stunden sind nun auf der Bühne. Ihr Spiel ist recht statisch, der Duft bietet weniger Verlauf als Akkord und zeigt zügig einen basalen Habitus. Um die Mittagszeit wird der florale Part einen Zacken deutlicher und Jasmin steuert einen dandyhaften Tupfer bei, ohne dass der Duft insgesamt die Nähe zum Klassischen aufgibt. Dafür sorgt allein schon die cremige Sauber-Attitüde, ebenfalls aus dem Gepäck von Jasmin. Florale Seife - wie Hände-gewaschen-haben vor vielleicht einer Viertelstunde. Ein Beitrag von Iris ist plausibel.
Doch im Kern steht bis zum Ende Vetiver, immer sachter karamellisiert und mit besagter Spur Salz garniert. Eine kräftige, holzig-würzige Unterlage – bislang lediglich Andeutung - lässt am Nachmittag außerdem Zeder abnicken, und zwar ohne Gedanken an den Baumarkt. An der holzig-rauen Schicht scheint mir zudem Patchouli beteiligt. Das mischt sich in der Projektion zu einem ebenso herb-prägnanten wie cremig-eleganten Understatement, während sich die Extravaganz in der Komposition wohl einzig dem Träger offenbart.
Mit fortschreitendem Nachmittag wird es stetig dunkler. Passt grundsätzlich weiterhin zur Ansage Vetiver, der gibt sich halt erdiger und wird überdies entsprechend flankiert: Patchouli-Kakao der öligsten Art. Kräftiges Holz. Dazu lassen sich Tabak-Aromen wahrnehmen, auf Wunsch gar von Ledrigem phantasieren. Und über alledem schwebt verlässlich eine ferne Ahnung der Jasmin-Floralität nebst einer mittlerweile verblüffend bitteren Iris. Das war ein unvermutet drastischer Charakter-Schwenk hin zu einem (gleichwohl nach wie vor ziemlich gentleman-mäßigen) Finsterling, der mir noch besser gefällt als der vordere Teil.
Zuweilen wurde eine Ähnlichkeit von „Viaggio d'Africa“ zu „Vétiver Tonka“ hervorgehoben. Letzteren kenne ich nicht, ich will bloß auf das Thema Tonka hinaus, denn diesbezüglich kann ich allenfalls von Ferne am frühen Abend einen vanilligen Aspekt erahnen, von Cumarin-Pritzeln bemerke ich keine Spur. Macht überhaupt nix, der Zileri ist auch so prima gelungen und den Vétiver Tonka werde ich testen.
Jetzt zum passenden Träger: Liebe Zileris! Nett, dass Ihr Euch offenbar zuweilen aus den Maturità-Jahrgängen der Höheren Jungenschule Quinto Vicentino bedient, wenn Ihr Modelle für die Präsentation Eurer lustigen Anzüge sucht. Das ist für die frischgebackenen Absolventen zweifellos immer ein super Ferien-Job!
Euer „Viaggio d'Africa“ ist für solche Bürschchen allerdings nicht geeignet. Außer die Jungs versprechen, es spätestens mittags abzuwaschen.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
PS: Es war nicht die Rede von Guajak-H-Sahne. Aus gutem Grund. Nur mit viel bösem Willen ließe sie sich feststellen. Ein weiteres Plus!
Die Hauptdarsteller der vorderen Stunden sind nun auf der Bühne. Ihr Spiel ist recht statisch, der Duft bietet weniger Verlauf als Akkord und zeigt zügig einen basalen Habitus. Um die Mittagszeit wird der florale Part einen Zacken deutlicher und Jasmin steuert einen dandyhaften Tupfer bei, ohne dass der Duft insgesamt die Nähe zum Klassischen aufgibt. Dafür sorgt allein schon die cremige Sauber-Attitüde, ebenfalls aus dem Gepäck von Jasmin. Florale Seife - wie Hände-gewaschen-haben vor vielleicht einer Viertelstunde. Ein Beitrag von Iris ist plausibel.
Doch im Kern steht bis zum Ende Vetiver, immer sachter karamellisiert und mit besagter Spur Salz garniert. Eine kräftige, holzig-würzige Unterlage – bislang lediglich Andeutung - lässt am Nachmittag außerdem Zeder abnicken, und zwar ohne Gedanken an den Baumarkt. An der holzig-rauen Schicht scheint mir zudem Patchouli beteiligt. Das mischt sich in der Projektion zu einem ebenso herb-prägnanten wie cremig-eleganten Understatement, während sich die Extravaganz in der Komposition wohl einzig dem Träger offenbart.
Mit fortschreitendem Nachmittag wird es stetig dunkler. Passt grundsätzlich weiterhin zur Ansage Vetiver, der gibt sich halt erdiger und wird überdies entsprechend flankiert: Patchouli-Kakao der öligsten Art. Kräftiges Holz. Dazu lassen sich Tabak-Aromen wahrnehmen, auf Wunsch gar von Ledrigem phantasieren. Und über alledem schwebt verlässlich eine ferne Ahnung der Jasmin-Floralität nebst einer mittlerweile verblüffend bitteren Iris. Das war ein unvermutet drastischer Charakter-Schwenk hin zu einem (gleichwohl nach wie vor ziemlich gentleman-mäßigen) Finsterling, der mir noch besser gefällt als der vordere Teil.
Zuweilen wurde eine Ähnlichkeit von „Viaggio d'Africa“ zu „Vétiver Tonka“ hervorgehoben. Letzteren kenne ich nicht, ich will bloß auf das Thema Tonka hinaus, denn diesbezüglich kann ich allenfalls von Ferne am frühen Abend einen vanilligen Aspekt erahnen, von Cumarin-Pritzeln bemerke ich keine Spur. Macht überhaupt nix, der Zileri ist auch so prima gelungen und den Vétiver Tonka werde ich testen.
Jetzt zum passenden Träger: Liebe Zileris! Nett, dass Ihr Euch offenbar zuweilen aus den Maturità-Jahrgängen der Höheren Jungenschule Quinto Vicentino bedient, wenn Ihr Modelle für die Präsentation Eurer lustigen Anzüge sucht. Das ist für die frischgebackenen Absolventen zweifellos immer ein super Ferien-Job!
Euer „Viaggio d'Africa“ ist für solche Bürschchen allerdings nicht geeignet. Außer die Jungs versprechen, es spätestens mittags abzuwaschen.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
PS: Es war nicht die Rede von Guajak-H-Sahne. Aus gutem Grund. Nur mit viel bösem Willen ließe sie sich feststellen. Ein weiteres Plus!
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