L'Esprit Divin Paul Emilien 2014

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6.5 / 10 34 Bewertungen

Ein Parfum von Paul Emilien für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist würzig-holzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Der göttliche Geist”.
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Duftrichtung

Würzig

Holzig

Rauchig

Animalisch

Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote

Kardamom

madagassische Gewürznelke

Weihrauch

chinesischer Ingwer

Muskat

Vanille

Amber

Grasse-Rose

Zitrusfrüchte

Kurkuma

Herznote

edle Hölzer

Nagarmotha

indonesisches Patchouli

Moschus

Rio-Palisander

Sandelholz

französisches Veilchenblatt

Basisnote

Gewürze

spanisches Labdanum

Moschus

türkische Rose

Amber

Tabak

Parfümeur

Paul Emilien

Bewertungen

Duft

6.534 Bewertungen

Haltbarkeit

7.929 Bewertungen

Sillage

7.129 Bewertungen

Flakon

7.727 Bewertungen

Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 13.12.2022.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen

25.11.2016 - 10:22 Uhr

7
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 5
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Sehr hilfreiche Rezension 8

Der Geist der Würznacht

Was für einen Gewürz-Tornado! Ay Caramba! Menschelnd, aber auffällig ungestüm & wild zu Beginn. Am ehesten noch als Safran-Weihrauch-Weihnachts-Chili-Cracker zu beschreiben, doch mit Nichts zu vergleichen, was ich dieses Jahr sonst so unter der Nase hatte. Ungewohnt cholerisch & eckig für Paul Emilien, aber immerhin mal ein (zielloses) Statement ohne Komma, dafür mit einem Ausrufezeichen. Teilweise wirkt der Duft sogar etwas oudy, was jedoch wohl eher vom eindeutig eingelegten sechsten Gewürzgang kommt.

Kennt ihr diese Gewürzstände auf dem (ohnehin olfaktorisch schwer zuzuordnenden) Weihnachtsmarkt? Genauso duftet "L'esprit Divine". Neben Safran sind Pfeffer, Patchouli & Curry auszumachen, doch die flirren so aufgeregt durch die Luft, dass ich einfach null klare Linie erkennen kann. Ein Ausgehduft für kalte, gemütliche Tage oder Abende bei Glühwein vor dem Kamin - so viel kann ich noch identifizieren bzw. fantasieren. Doch gerade die schweißigen Untertöne (typisch Safran), die viele mit Souks oder fernöstlichen Bazaren in Verbindung bringen, könnten unangenehm aufstoßen. Mir persönlich gefallen animalische Untertöne & geben einen altmodisch-orientalischen Kick, doch es muss ja nicht immer Wochenmarkt in Marrakesch herrschen...

Flakon: irgendwie zu ruhig für den Duft...
Sillage: macht teilweise jedem Weihnachtsmarkt-Stand Konkurrenz...
Haltbarkeit: (positiv) hartnäckige 9 Stunden.

Fazit: weiß er nicht wohin oder führt er mich an der würzigen Nase herum? Interessanter Tausendsassa, der auf mich beruhigend & erschlagend zu gleich wirkt...

04.01.2016 - 18:35 Uhr

5
Sillage 10
Haltbarkeit 8
Duft

Seerose
682 Rezensionen

Seerose

Top Rezension

Im Pantheon gibts keine Waschmaschinen

Zwei Jahre ist Paul Emilien's "L'Esprit Divin" schon auf dem Markt und noch kein Kommentar. Und das bei einem Oudduft mit dem Namen "Der göttliche Geist". Das Interesse scheint nicht überwältigend zu sein.
Und auch ich habe eine Weile und mehrfaches Testen gebraucht, bis ich mich zum Schreiben eines Kommentar entschließen konnte.
Vorweg: Die Abfüllung ist frisch von einer niederländischen Parfümerie.
Was also schreibst man zuerst zu einem Duft, den man sehr interessant, außergewöhnlich und widersprüchlich findet, den man aber selber nicht besitzen möchte.
Ich mache es so sachlich wie möglich.
Zuerst riecht "L'Esprit Divin" nach schönem Oud, etwas nach Tieren und deren Ausscheidungen duftend, richtig lebendig animalisch, so dass es mich fasziniert. Da erwarte ich noch eine interessante Entwicklung.
Auf der Haut jedoch verschwindet das Oud zunächst fast vollständig, es ist nur noch um mich herum, steigt von meinem Arm hoch.
Es wird zitrisch, aromatisch holzig, etwas holzpoliturmäßig, ich rieche strenge Gewürznelke und Safran. Auch die Schärfe von Ingwer kann ich beim 2. und 3. Testen nachvollziehen. Zuerst, ohne auf die Pyramide geschaut zu haben, war ich von dieser Duftnote irritiert, weil ich sie nicht zuordnen konnte.
Grasse-Rose und Vanille habe ich in "L'Esprit Divin" nicht einmal als Duftnoten herausgerochen.
Ich weiß aber jetzt, dass "L'Esprit Divin" zumindest bei mir einen sehr langen Verlauf hat. Morgen früh werde ich das Endergebnis riechen können, so meine Erfahrung bisher.
Wie gut, dass ich nicht sofort beim ersten Testen einen Kommentar geschrieben habe.
Im weiteren Verlauf über Stunden entwickelt "L'Esprit Divin" zunächst eine Tabak- und Trockenobstnote, immer von Nelken und Holznoten umrundet.
War bis hier bis auf den Beginn "L'Esprit Divin" spröde, etwas scharf-würzig und holzig-trocken, so ändert sich "L'Esprit Divin" allmählich in eine wärmere harzige und leicht wachsige, sowie grüne Richtung. Hier würde ich den Beginn des Wirkens von Labdanum markieren. Und folgerichtig wird "L'Esprit Divin" süßer mit leichter Honignote.
Das spielt sich alles dicht auf der Haut ab, wenn auch nicht nur.
Das Wichtigste ist jedoch, was ich um mich herum wahrnehme. Und da rieche ich während des ganzen Verlaufs immer eine schweißige Note. Zuweilen ist sie nur ganz leicht, zuweilen ist sie etwas stärker. Es ist nicht der stinkige Schweiß von jemand, der sich lange nicht gewaschen hat. Es ist der Schweiß von Menschen, die beim Arbeiten schwitzen. Diesen Geruch empfinde ich immer als intensiven verstärkten Menschengeruch und je nach Mensch, durchaus nicht unangenehm - in der Natur und an der frischen Luft. In Bussen, Autos, also im öffentlichen und auch in kleineren privaten Räumen, Büros, Lifts kann das schlimm sein. Diesen Geruch kann man auch als animalisch bezeichnen, denn wir sind schließlich auch Säugetiere. Hin und wieder kumuliert sich wieder für kurze Zeit die Oudnote vom Beginn und ist zumindest dicht auf der Haut wahrzunehmen.
So wabert "L'Esprit Divin" sehr lange an mir und um mich herum.
Jedoch nach etwas zwölf Stunden und nachdem ich mich nicht weiter um "L'Esprit Divin" gekümmert habe - schließlich geht man einkaufen, schlafen, hat anderes zu tun und hängt nicht immer mit der Nase am Arm oder schnüffelt in der Luft - rieche ich immer noch alles, was ich schon genannt habe, was ja auch in der Pyramide so in etwa gelistet ist. Allerdings kann ich zu keinem Zeitpunkt Blüten- Creme- oder Puderdüfte wahrnehmen. Was die Vanille in dem Duft bewirkt kann ich nur ahnen.
Aber weder rieche ich das Oud vom Beginn noch rieche ich es überhaupt, wie ich es bisher gewohnt bin. Ich rieche es in"L'Esprit Divin" schlicht als den Geruch eines Wäschekorbes mit ungewaschener Wäsche. Ähnlich dem Geruch, wenn ich den Korb zur Waschmaschine bringe und dann noch einmal ausleere um zu kontrollieren, ob das auch alles in die geplante Wäsche gehört, ob empfindliche Teile in ein Netz gegeben werden müssen, etwas zugeknöpft oder auf links gewendet werden muss. Das ist kein ekelhafter Geruch, es ist nun mal angeschmutzte Wäsche, die vielleicht ein paar Tage gestanden hat, bis sich genug für eine Waschmaschinenfüllung angesammelt hat. Vor allem im Sommer bei Wärme und Hitze rieche ich diesen "getragene Wäsche-Geruch". Aber auch Schränke, in die Leute ihre bereits angetragenen Kleidungsstücke wie Pullover etc. zurücklegen, weil sie sie noch weiter tragen wollen, damit ja nichts herum liegt, riecht es so. Man/ich kann den Geruch ebenso in Kleiderkammern mit gebrauchter Kleidung wahrnehmen, auch wenn dort nur Wäsche und Kleidung sein darf, die gewaschen und gereinigt sein muss.
Es hat mir dennoch einiges an Nachdenken abverlangt, denn ich habe "L'Esprit Divin" keinmal abgewaschen, die Sillage ist nicht übermäßig stark und der Duft ist nicht unerträglich. Nachdem ich nach dem ersten Testen in der Nacht beim Eingeben des Testergebnisses feststellte, dass noch kein Kommentar geschrieben wurde, war mir alles zu spät und ich war zu müde zum Schreiben.
Deswegen konnte ich am nächsten Morgen diesen Menschenhautgeruch so deutlich wahrnehmen. Bleibt festzustellen, dass "L'Esprit Divin" also mit der Zeit deutliche "Nuances de Peau" entwickelt. Zumindest bei mir. Selbstverständlich ist "L'Esprit Divin" ein Unisexduft.