The Writer 2017

The Writer von St Giles
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7.7 / 10 51 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von St Giles für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2017. Der Duft ist würzig-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Der Schriftsteller, Der Schreiber”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Rauchig
Harzig
Animalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde RhabarberRhabarber IngwerIngwer MuskatellersalbeiMuskatellersalbei Rosmarin AbsolueRosmarin Absolue
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch LederLeder
Basisnote Basisnote
ZedernholzZedernholz BibergeilBibergeil SandelholzSandelholz TreibholzTreibholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.751 Bewertungen
Haltbarkeit
8.046 Bewertungen
Sillage
7.545 Bewertungen
Flakon
7.648 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.823 Bewertungen
Eingetragen von M3000, letzte Aktualisierung am 03.07.2023.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Preis
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yatagan

395 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 98  
Humunkulus
Wenn Bertrand Duchaufour einen Duft lanciert, darf man schon mal genauer hinschauen. Immerhin hat er legendäre Düfte wie Timbuktu und andere L'Artisan-Klassiker, eine Reihe der schönsten Düfte aus den CdG-Sonderserien, spannende Neuerscheinungen aus jüngster Zeit wie Chypre Shot und einige Penhaligon's-Bestseller komponiert. Nicht alles gefällt mir, aber so gut wie nichts davon ist platter Mainstream, sondern beweist immer ein wenig mehr Mut als die Konkurrenz, gelegentlich um den Preis eines sperrigen Nonkonformismus.
In diese Reihe gehört vielleicht auch The Writer, denn immerhin gibt es ihn bereits seit 2017, aber selbst auf Parfumo, wo sich Nischenbegeisterte tummeln, finden sich nur 30 Bewertungen und bislang nur ein (hervorragender) Kommentar. Woran liegt das?
Der Duft eröffnet eigenwillig, entwickelt sich eigenwillig und hat einen eigenwilligen Drydown. Dazu gehört Chuzpe, und zwar beim Hersteller und beim Parfümeur.

Dabei erinnert vieles an große Düfte vorausgegangener Jahrzehnte, insbesondere der 70er und 80er Jahre, als starke Duftnoten en vogue waren, Aldehyde nur so flirrten und animalische oder ambriert ledrige Akzente gar nicht stark genug sein konnten. Gekonnt werden nostalgische Referenzen mit neuen und gewagten Ideen verbunden. Dem Destillierkolben entschlüpft ein Humunkulus: neu und bekannt zugleich. Der Ingwerauftakt findet sich (wenn auch dezenter) etwa bei Sagamore Eau de Toilette , Monsieur Balmain (1964) Eau de Toilette , Pour Monsieur Eau de Toilette oder der alten Formel von Versace L'Homme Eau de Toilette . Die Kombination aus Weihrauch mit Fruchtnote (hier: Rhabarber) war ein Kennzeichen von Timbuktu . Aldehyde wiederum finden sich in derart vielen Düften der Vergangenheit, dass eine Aufzählung ermüden würde, als Referenz für einen geradezu seifigen Aldehyd-Duft der 80er erwähne ich deshalb hier nur Pour Lui Eau de Toilette . Weshalb ich hier überwiegend Herrendüfte aufzähle? The Writer ist zwar als Unisex-Duft kategorisiert, erscheint mir aber so markant maskulin, dass ich ihn mir leichter an einem Mann als an einer Frau vorstellen kann. Zudem folgt er m.E. den Mustern klassischer Herrenduft-Tradition: weder florale noch weiche oder süße Töne, stattdessen aromatisch, etwas scharf (und damit an Rasierwasser erinnernd), markant und würzig.
Wie von NuiWhakakore m.E. völlig richtig bemerkt, wirkt der Duft mit zunehmender Tragedauer animalischer, sicherlich der Entwicklung des Bibergeils geschuldet. Auch dies eine Duftkomponente, die sich in den 70ern und 80ern großer Beliebtheit erfreute: Antaeus Eau de Toilette , Man Pure Eau de Toilette , New-York können als Beispiele genügen, auch wenn sie inzwischen bereits eingestellt oder dem Zeitgeschmack angepasst wurden.

Die Aufzahlung mag nahelegen, dass der Duft durch und durch nostalgisch sei, aber The Writer wäre kein Duft von Duchaufour, wenn nicht auch raffiniert innovative Komponenten enthalten wären: Dazu zählt der bereits erwähnte Rhabarber, bis in die 90er-Jahre völlig unüblich, sowie der synthetische Weichleder-Ton, der früher so nicht erzeugt werden konnte, sondern durch harzige, ambrierte und animalische Noten (Zibet, Bibergeil) komponiert wurde. So wenig ich diesen postmodernen Ton mag, so gelungen integriert er sich hier in das Gesamtkunstwerk.

Eines zum Schluss: Der Duft braucht Zeit. Er entwickelt sich langsam, darf keinesfalls überdosiert werden, weil er geradezu erschlagend wirken kann. Für mich reicht ein einziger, sparsamer Sprühstoß. Die Marke St. Giles jedenfalls muss man im Blick behalten. Neben The Writer überzeugt auch The Tycoon auf ganzer Linie.
53 Antworten
7
Preis
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
NuiWhakakore

96 Rezensionen
NuiWhakakore
NuiWhakakore
Top Rezension 40  
Schreibblockade
Er sitzt an seinem Schreibtisch und sein Blick schweift über die Wiese zum Bach bis zum Waldrand dahinter. Seine mechanische Schreibmaschine steht vor ihm mit einem neuen Blatt auf der Walze und blickt ihn anklagend an. Kein Satz, kein Wort, noch nicht einmal ein Buchstabe will kommen. Das Fenster ist leicht geöffnet und lässt die frische Morgenluft herein. Sie duftet nach Kräutern und auch scharf, nach Frühling und einer Ahnung der noch schneebedeckten Berge hinter dem Horizont. Der Blumenstrauß, den ihm seine Frau auf den Tisch gestellt hat, duftet würzig mit dem Morgen um die Wette.
Er lehnt sich in seinem Ledersessel zurück und überlegt, was er noch schreiben könnte. Vielleicht etwas über Bären? Darüber hat er schon alles gesagt. Über den Glauben, eine Familiengeschichte, das Schreiben an sich? Hat er alles schon gemacht. Über Sex? Hat er in allen Facetten beleuchtet und außerdem ist es immer so viel Aufwand, den schmalen Grat zwischen Kitsch und Pornographie zu finden. Dann halt vielleicht über das Ringen, aber hat er nicht eigentlich immer über das Ringen geschrieben?
So geht es nun schon seit Wochen, ihm will einfach nichts neues mehr einfallen. Da macht er einen Spaziergang zum Bach, sieht den Bibern bei der Balz zu und blickt hinein in den dunklen Wald. Er riecht das Holz und die Erde und meint den scharfen Schlag zu hören, mit dem die Axt auf den Baumstamm trifft. Die Rufe der Männer, das splittern von Holz und den Rauch der Lagerfeuer in der Luft. Und auf einmal ist er da, der allererste Satz.
‚Der junge Kanadier – er war höchstens fünfzehn – hatte zu lange gewartet.‘

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The Writer von St. Giles startet mit einer traumhaft schönen Kräuternote aus Rosmarin und Salbei und sehr viel scharfem Ingwer. Das ist frisch, würzig und grün wie kühle Morgenluft im Frühling. Für die Frische könnte auch der Rhabarber mit verantwortlich sein, den ich aber nicht explizit raus rieche. Nach ein paar Minuten kommen auch die Aldehyde zum Vorschein und das gibt in Summe einen klassischen, aber keinesfalls altmodischen Duft. Bald ist auch ein wenig Leder erkennbar, begleitet von einer warmen, animalischen Note (beides aber recht dezent und angenehm). Weihrauch und trockene Hölzer runden das Duftbild ab. So könnte es bleiben und es wäre sehr, sehr gut.
Bleibt es aber leider nicht. Die Basis wird zunehmend dunkler, die Hölzer treten in den Vordergrund und die anfangs dezente Animalik legt deutlich zu, wird relativ dreckig. Das ist immer noch in Ordnung, aber nicht mehr so ganz meins (also, die Animalik, Dunkelholz immer gerne). Es passt meines Erachtens nach auch nicht so zum Rest des Duftes, der eher freundlich und hell ist.
Unterm Strich ist es aber immer noch ein feiner Duft und wer mit animalischen Noten besser kann, hat sicherlich noch mehr Freude daran.

Danke an Violett für die Behebung der Schreibblockade!
31 Antworten

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 2 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Giles Weihrauch-Schreibmaschine
Typenkorb wirft Salbei, Rosmarine
Ingwerlettern auf ein Farbband aus Seife
Geschichten vom Biber auf Holz
25 Antworten
YataganYatagan vor 2 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ingwer und Aldehyde umrahmen eine dezente Ledernote mit moderat animalischem Akzent: Nonkonformismus als Duft von Duchaufour.
15 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kräuterfrische und Ingwerschärfe
Aldehyde erblühen kurz
weiches Leder im Nebel versteckt
ein Biber fräst durchs Dunkelholz
18 Antworten
ViolettViolett vor 2 Jahren
7.5
Duft
Behaglich helles Holzinterieur
Designer-Ledersessel
Treibholz Skulptur
Blick aufs Meer...
Kräuterfrisch-würzig
beginnt er zu schreiben
18 Antworten
BloodxclatBloodxclat vor 3 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Furioser Einstieg mit Ginger Rosmarin,frisch, luftig hell, ätherische Nadeln (?), dann der geniale Leder-Synthi-Oud-Rauch Mittelteil...
11 Antworten
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