24.06.2018 - 03:11 Uhr

Fresh21
95 Rezensionen

Fresh21
Top Rezension
6
Eros-Mâle-Mix ?!
Eines vorweg: Das ist ein super Duft und ich hätte nie gedacht, dass mir süßliche Düfte doch einmal so gut gefallen könnten, insbesondere nach meiner jüngsten Erfahrung mit Versaces Eros und den bisherigen Bögen um die Mâle-Paco-Front. Doch "irgendwann kriegen sie dich", so scheint es mir jetzt ;-) ...
Dabei kann ich mich derzeitig sogar mit einer der ansonsten stets gemiedenen Noten halbwegs anfreunden: Vanille! Das aber nur, wenn sie dezent verwendet und ihr ein Kontrapunkt entgegen gesetzt wird; mit Holz, Würze oder anderem, sowie der ganze Duft nicht zu süß gerät. Beides empfinde ich z.B. beim Eros überzeichnet, weil mir sowohl sein süß-versus-würzig-Start zu exzessiv-chaotisch ist, als auch die anschließende Süße zu intensiv. So verbleibt nur seine leicht angeschärfte Kratzigkeit, die irgendwie anziehend wirkt, es aber auch nicht mehr raushauen kann. Da ist mir Gaultiers Le Mâle schon lieber, der ja ebenso auf konträre Noten setzt, doch dabei geschickter ist und ein wenig ins Orientalische geht. So ist er der gefälligere Duft, konnte mich aber bislang nie vollends überzeugen, weil auch er mir hinten raus zu vanillelastig-süß wird. Zudem fehlt mir beim Mâle die Fruchtigkeit und etwas mehr Holz, wie beim Eros.
Warum also nicht die Vorzüge dieser beiden Klassiker vereinen? … Et voilà, raus kam Anonymus by Thallium, der mir fast wie eine Kreuzung aus Eros und Mâle vorkommt!
Was, dieser anonyme Billigheimer? Yep! Ich war auch verwundert und stieß nur aus Zufall auf ihn. Umso schöner, dass er mich so positiv überraschen konnte ... Sicher, wenn die Profis unter euch diesen Franzosen genauer unter den Riecher nehmen, ggf. den Eros und den Le Mâle sogar übereinander sprühen (verpööön ;-) und dann den Vergleich zu diesem Cheapy machen, kommt ggf. etwas anderes heraus. Doch nach meinem Empfinden hat der Anonymus die besten Eigenschaften dieser beiden vereint und damit genau meinen Geschmack getroffen; vielleicht 50% Eros, 30% Le Mâle und 20% Eigenständigkeit.
So bin ich erstaunt über diesen Duft, der mit viel Power daher kommt, doch ohne große Kapriolen, solide und klar. Dabei überzeugt er sowohl mit seiner unablässig spitzen Fruchtigkeit, die ihn offen und transparent macht, als auch mit seiner süßlichen, leicht kratzigen Holzigkeit, die leicht vanilleartig duftet. So kontrastiert auch er seine Ingredienzen, doch wirkt dabei sehr ausgewogen und attraktiv.
Unterm Strich ist Anonymus by Thallium also ein unerwartet wertiger Duft: zu Beginn leicht angeschärft und fruchtig, nach 1,5 Stunden etwas mehr ins vanilleartige drehend, und nach 4-5 Stunden intensiviert durch den Amber. Und das Ganze zu einem unschlagbaren Preis, nämlich ca. 1/3 der Vorgenannten (15,99€ für 100ml im Kaufhof) sowie einer top Haltbarkeit (>12h auf Polo Shirt) und starker Sillage.
Edit 1 : Wundere mich, wie der Anonymus zu seinem schönen Vanille-Touch kommt, obwohl keine Vanille drin ist.
Edit 2 : Nach ein paar Monaten wurde mir die Süße des Ambers zum Ende des Drydowns etwas zu viel, was zu einer leichten Abwertung auf 6,5 führte. Für Amber-Fans könnte dies allerdings lohnend sein ...
Dabei kann ich mich derzeitig sogar mit einer der ansonsten stets gemiedenen Noten halbwegs anfreunden: Vanille! Das aber nur, wenn sie dezent verwendet und ihr ein Kontrapunkt entgegen gesetzt wird; mit Holz, Würze oder anderem, sowie der ganze Duft nicht zu süß gerät. Beides empfinde ich z.B. beim Eros überzeichnet, weil mir sowohl sein süß-versus-würzig-Start zu exzessiv-chaotisch ist, als auch die anschließende Süße zu intensiv. So verbleibt nur seine leicht angeschärfte Kratzigkeit, die irgendwie anziehend wirkt, es aber auch nicht mehr raushauen kann. Da ist mir Gaultiers Le Mâle schon lieber, der ja ebenso auf konträre Noten setzt, doch dabei geschickter ist und ein wenig ins Orientalische geht. So ist er der gefälligere Duft, konnte mich aber bislang nie vollends überzeugen, weil auch er mir hinten raus zu vanillelastig-süß wird. Zudem fehlt mir beim Mâle die Fruchtigkeit und etwas mehr Holz, wie beim Eros.
Warum also nicht die Vorzüge dieser beiden Klassiker vereinen? … Et voilà, raus kam Anonymus by Thallium, der mir fast wie eine Kreuzung aus Eros und Mâle vorkommt!
Was, dieser anonyme Billigheimer? Yep! Ich war auch verwundert und stieß nur aus Zufall auf ihn. Umso schöner, dass er mich so positiv überraschen konnte ... Sicher, wenn die Profis unter euch diesen Franzosen genauer unter den Riecher nehmen, ggf. den Eros und den Le Mâle sogar übereinander sprühen (verpööön ;-) und dann den Vergleich zu diesem Cheapy machen, kommt ggf. etwas anderes heraus. Doch nach meinem Empfinden hat der Anonymus die besten Eigenschaften dieser beiden vereint und damit genau meinen Geschmack getroffen; vielleicht 50% Eros, 30% Le Mâle und 20% Eigenständigkeit.
So bin ich erstaunt über diesen Duft, der mit viel Power daher kommt, doch ohne große Kapriolen, solide und klar. Dabei überzeugt er sowohl mit seiner unablässig spitzen Fruchtigkeit, die ihn offen und transparent macht, als auch mit seiner süßlichen, leicht kratzigen Holzigkeit, die leicht vanilleartig duftet. So kontrastiert auch er seine Ingredienzen, doch wirkt dabei sehr ausgewogen und attraktiv.
Unterm Strich ist Anonymus by Thallium also ein unerwartet wertiger Duft: zu Beginn leicht angeschärft und fruchtig, nach 1,5 Stunden etwas mehr ins vanilleartige drehend, und nach 4-5 Stunden intensiviert durch den Amber. Und das Ganze zu einem unschlagbaren Preis, nämlich ca. 1/3 der Vorgenannten (15,99€ für 100ml im Kaufhof) sowie einer top Haltbarkeit (>12h auf Polo Shirt) und starker Sillage.
Edit 1 : Wundere mich, wie der Anonymus zu seinem schönen Vanille-Touch kommt, obwohl keine Vanille drin ist.
Edit 2 : Nach ein paar Monaten wurde mir die Süße des Ambers zum Ende des Drydowns etwas zu viel, was zu einer leichten Abwertung auf 6,5 führte. Für Amber-Fans könnte dies allerdings lohnend sein ...
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