vor 5 Jahren
Bei uns auf dem Dorf gab es in den frühen 80ern Scheunenfeten, so alle 2 Monate oder zu besonderen Anlässen. Wir trugen ebenfalls Impuls, Limara, Dané; außer My Melody und Janine D. hatte die Dorfdrogerie für uns nichts im Angebot, da war die Auswahl an stark parfümierten Deos deutlich größer. Haarspray wurde denn auch in erster Linie nach Duft augesucht und großzügig benutzt.
Irgendwann entdeckte eine meiner Mitschülerinnen Ives Rocher als Versand - daraufhin dufteten wir entweder nach Chèvrefeuille, Magnolia oder Isphahan.
Den Jungs wäre es nicht im Traum eingefallen, sich zu parfümieren - selbst die Benutzung eines Deos hätte für sie schon etwas "anrüchiges" gehabt.
Der Grundgeruch dieser Scheunenfeten war folglich eine Mischung aus Deo, Haarspray, Bier, Zigarettenrauch, Schweiß und (Scheune=Bauernhof) Misthaufen / Kuhstall. mit einzelnen My Melodie und Janine D.-Sprenkeln darin.
Später, als ich zum Studium in eine etwas größere Stadt zog, habe ich mir vom ersten zusammengesparten Geld Joop le Bain gekauft (und fortan das damals brandneue unparfümierte Deo MUM benutzt).
Wir gingen abends "zappeln" - mit eimerweise Joop, Lou Lou, Fendi, Narcisse, Knowing, Jil Sander. Auch da noch trug Mann höchstens Axe, City, Care oder Adidas - als Deo mit passendem Duschgel.
Aber all das wurde damals vermutlich durch die Tabak- und Bodennebelwolken in den Zappelschuppen überdeckt.