@Warilol:
Im Prinzip gebe ich dir ja bei der Grundthematik recht, aber du kannst keinen Mitarbeiter aus dem Meeting schmeißen, nur weil dir sein Duft nicht gefällt oder er angeblich überdosiert ist.
Doch, das kann ich.
Ich glaube, dass du etwas verwechselst - es geht nicht darum, dass mir das Parfum eines Mitarbeiters "nicht gefällt", und es geht auch nicht um eine "angebliche" Überdosierung.
Es geht darum, dass ein Mitarbeiter, der sich so überparfümiert, dass es nicht nur mir, sondern auch den anderen Mitarbeitern sehr unangenehm ist, daran gehindert wird, diese Belästigung fortzusetzen.
Und da steht es mir durchaus zu, diesen Mitarbeiter von der Besprechung auszuschließen.
Nochmal: es geht u.a. um die Rücksichtnahme auf Mitarbeiter, die entweder Asthmatiker sind oder Migränepatienten oder die bestimmte Allergien haben.
Wenn ich nicht dafür sorge, dass diese Mitarbeiter vor der (rücksichtslosen, egoistischen) Parfum-Überdosierung eines anderen Mitarbeiters geschützt werden, verliert die Firma Arbeitsleistung.
Nämlich die Arbeitsleistung der erwähnten Mitarbeiter.
Es gibt in vielen Firmen (auch in unserer) etwas, das man "Verhaltenskodex" nennen kann.
Dieser Verhaltenskodex ist Teil des Arbeitsvertrages. Verletzt ein Mitarbeiter schuldhaft diesen Bestandteil seines Arbeitsvertrages, wird ihm verhaltensbedingt gekündigt.
Bisher ist es Mitarbeitern, die von unserer Firma freigesetzt wurden (was selten geschieht), noch nie gelungen, erfolgreich dagegen zu klagen ... Von uns ausgesprochene Kündigungen hatten bislang vor entsprechenden Arbeitsgerichten stets Bestand.
... bevor hier Schritte eingeleitet werden können, erfolgen diverse Abmahnungen und es muss nachgewiesen werden können, dass der Mitarbeiter über einen langen Zeitraum den Betriebsbereich belästigt und nichts an seinem Verhalten ändert..
Da mach dir mal keine Sorgen. Unsere Rechtsabteilung ist da sattelfest (wie ich selbst im Übrigen auch).
Ich weiß ja nicht, in welcher toxischen Arbeitswelt ihr hier lebt, aber in der Regel schätzt man seine Mitarbeiter aufgrund ihrer Arbeit und als Mensch. Wenn sowas wie überdosiertes Parfum wirklich ein Thema sein sollte, klärt man das dann im Gespräch und führt sich nicht so auf, wie du es provokant geschildert hast
Überlass die Führung meiner Firma doch einfach mir.
Du weißt weder, welche Art Firma ich leite, noch welche innerbetrieblichen Regeln dort gelten.
Du diskutierst also ins Leere.
Was ist denn, wenn allen anderen im Meeting oder generell im Betrieb das Parfüm gefällt, nur dir nicht? Für alle ist es okay, nur du als Chef regst dich massiv darüber auf, weil du dich privat intensiv mit Düften beschäftigst und einen speziellen Geschmack ist. Viel Spaß dabei, deinen Mitarbeiter zu entlassen und das mit fundierten Gründen zu belegen.
Whataboutism.
"Was ist denn, wenn ... blablabla ..."
Ich erwähnte die Möglichkeit, einen Mitarbeiter, der ein bestimmtes, unerwünschtes Verhalten zeigt, von einer Besprechung auszuschließen.
Du konstruierst daraus mittels Whataboutism irgendwelche Szenarien, die gar nicht zur Debatte stehen.
Albern.
Nebenbei - wenn man einen Mitarbeiter loswerden möchte, weil er bspw. den Betriebsfrieden stört, ist das sehr viel einfacher, als jemand wie du sich das wahrscheinlich vorstellen kann.
Aber das nur nebenbei.
Oder noch ein Gedankenspiel: Was ist, wenn mir als Arbeitnehmer das Parfüm meines Chefs auf den Sack geht? Soll ich ihn dann auch aus dem Meeting schmeißen? Oder geh ich mich hinterrücks bei den Betriebsrat beschweren, weil mir sein Kräuterduft regelmäßig Alpträume und allergische Reaktionen beschert.
Whataboutism. Hat mit dem, was ich schrieb, nichts zu tun.
Aber um kurz darauf einzugehen: Als Arbeitnehmer hast du die Möglichkeit, zu kündigen und deine Arbeitskraft einer anderen Firma zur Verfügung zu stellen.
Falls eine andere Firma dich einstellt.
Tut mir übrigens leid, dass du es von mir erfahren musst: Die Möglichkeit, deinen Chef aus einer Besprechung rauszuschmeißen, hast du als Arbeitnehmer nicht. Hat etwas mit sogenannten "Hierarchien" zu tun ...
Aber ich hab einfach nicht genug Buntstifte, um das jetzt ausführlich zu erklären.
Das Thema hier ist mal wieder so ein typisch, weltfremdes Parfumoding und hat in meinen Augen wenig mit der Realität zu tun.
Durchaus nicht.
Ich hatte bereits ganz konkret mit zwei solchen Fällen zu tun.
In beiden Fällen genügte die Aufforderung, die Überdosierung zu unterlassen. Es war bekannt, dass andernfalls eine Abmahnung erfolgen würde.
Ich denke, trotz aller großen Sprüche hier ("Ich würde extra ...") ist kaum jemand so unvernünftig, seinen Job und damit sein Gehalt durch kindisch trotziges Verhalten aufs Spiel zu setzen.
Manchmal muss man allerdings den einen oder anderen (meist sehr jungen) Arbeitnehmer darauf hinweisen, dass die Firma immer am längeren Hebel sitzt ...
Wie gesagt, ich stimme völlig überein, dass ein Mitarbeiter, der ständig massiv merklich seine Mitmenschen mit überdosiertem Parfum belästet, langfristig auf irgendeine Art und Weise belangt werden kann, aber mir ging es hier primär darum, wie er denkt, oder uns zumindest verkauft hat, wie er sich als Chef aufführen kann...
Ich bezweifle, dass du jemals ein (mittelständisches) Unternehmen geleitet hast.
Sonst würdest du nicht derart plump-polemische Sprüche klopfen.
Arbeitsrechtlich stehen mir sehr viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, einen Mitarbeiter loszuwerden, der den Betriebsfrieden stört, als du dir wahrscheinlich vorstellen kannst.
Aber ich habe keine Lust, darüber weiter mit dir zu diskutieren, da du auf diesem Gebiet weder Ahnung noch Erfahrung vorzuweisen hast.
Es ist mir auch nicht wichtig, dich von irgend etwas zu überzeugen. Mir ist doch egal, wie du dir das Arbeitsrecht vorstellst.
Dein Whataboutism verhindert zudem zuverlässig eine Diskussion
ad rem, und du versuchst, die Debatte auf die Ebene ad hominem zu verlagern.
Das ist mir zu albern.
Tschüss!
Zuletzt bearbeitet von Fittleworth am 20.08.2020, 09:22, insgesamt 4-mal bearbeitet