15.08.2015 - 07:28 Uhr
Fittleworth
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Damals bei uns in St. Olaf ...
"Kinder, ihr glaubt es nicht ... in einer halben Stunde holt Billy mich ab. Ich muß mich schnell auf jung und unschuldig schminken ...!"
"Blanche, laß das unschuldig weg, soviel Zeit hast du nicht mehr!"
"Halt die Klappe, Rose!"
"Ausgerechnet Billy? Ich muß schon sagen, Blanche ... "
"Nun sei nicht neidisch, Dorothy. Zugegeben, er hat nicht ganz die breiten Schultern eines Holzfällers aus Minnesota, aber ..."
"Damals bei uns in Sankt Olaf hatten wir auch Holzfäller. Der berühmteste war Onkel Hjörki, ihr wißt ja, das war der mit dem gegrillten Elch, und eines Tages ..."
"Halt die Klappe, Rose!"
"Blanche, findest du nicht, daß Billy einfach zu jung für dich ist?"
"Hör auf zu nörgeln, Dorothy. Billy ist perfekt! Ich schmelze dahin ... und ist dir mal aufgefallen, wie umwerfend männlich und animalisch er duftet? Sogar Sophia würde da wohl schwach werden!"
"Das ist ein Trick, Blanche. Ein Trick, den ich kenne! Ich hatte auch mal einen Verehrer, der versuchte, mich auf genau dieselbe Weise rumzukriegen. Stellt euch vor, Sizilien 1940 ... Giuseppe Cardozzi machte mir heimlich den Hof, und er tat dabei etwas Unerhörtes. Er benutzte ein spanisches Duftwasser! Ach, dieser Duft nach Lavendel ..."
"Sophia, du kannst dich daran erinnern, wie einer deiner Verehrer im Jahr 1940 gerochen hat?"
"Selbstverständlich! Alle anderen rochen nach Stall oder Fisch, die Auswahl war nicht groß! Da fiel Giuseppe Cardozzi natürlich auf. Ach, dieser Lavendel ... so rein, so frisch, so kühl und leuchtend wie der Schnee auf dem Ätna ..."
"Ma, du wirst ja richtig poetisch ... und was wurde aus dir und Giuseppe?"
"Na, was wohl ...? Seine Frau hat ihm das spanische Duftwasser weggenommen, und ich heiratete Sal Petrillo. Blanche, ich wollte dich nur warnen - der animalische Hauch, den du an Billy bemerkt hast, kommt vom Zedernholz. Billy benutzt das gleiche Duftwasser wie damals Giuseppe. Ich habe es gleich wiedererkannt. Er will dich damit rumkriegen ..."
"Oh, Sophia, das weiß ich doch! Er hat mir sogar verraten, daß es sich um Agua Lavanda handelt. Ein herrlich altmodischer Duft. Leicht, aber langanhaltend, einem wahren Gentleman aus dem Süden angemessen. Und diese raffinierten Noten von Moos und Rosengeranie ... die dann allmählich in einen zarten, sinnlichen Zedernholzduft wechseln .. der Stunde um Stunde anhält ... aaaaaarrrrgggghhhh ..."
"Rosen und Geranien gab es bei uns auch, damals in Sankt Olaf. Tante Hjeldis hatte welche auf ihrem Grab, und immer, wenn die Frau des Vikars Genökenflöken gebacken hatte, für die sie gut abgelagerte Heringsköpfe brauchte ..."
"Halt die Klappe, Rose!"
"Blanche, laß das unschuldig weg, soviel Zeit hast du nicht mehr!"
"Halt die Klappe, Rose!"
"Ausgerechnet Billy? Ich muß schon sagen, Blanche ... "
"Nun sei nicht neidisch, Dorothy. Zugegeben, er hat nicht ganz die breiten Schultern eines Holzfällers aus Minnesota, aber ..."
"Damals bei uns in Sankt Olaf hatten wir auch Holzfäller. Der berühmteste war Onkel Hjörki, ihr wißt ja, das war der mit dem gegrillten Elch, und eines Tages ..."
"Halt die Klappe, Rose!"
"Blanche, findest du nicht, daß Billy einfach zu jung für dich ist?"
"Hör auf zu nörgeln, Dorothy. Billy ist perfekt! Ich schmelze dahin ... und ist dir mal aufgefallen, wie umwerfend männlich und animalisch er duftet? Sogar Sophia würde da wohl schwach werden!"
"Das ist ein Trick, Blanche. Ein Trick, den ich kenne! Ich hatte auch mal einen Verehrer, der versuchte, mich auf genau dieselbe Weise rumzukriegen. Stellt euch vor, Sizilien 1940 ... Giuseppe Cardozzi machte mir heimlich den Hof, und er tat dabei etwas Unerhörtes. Er benutzte ein spanisches Duftwasser! Ach, dieser Duft nach Lavendel ..."
"Sophia, du kannst dich daran erinnern, wie einer deiner Verehrer im Jahr 1940 gerochen hat?"
"Selbstverständlich! Alle anderen rochen nach Stall oder Fisch, die Auswahl war nicht groß! Da fiel Giuseppe Cardozzi natürlich auf. Ach, dieser Lavendel ... so rein, so frisch, so kühl und leuchtend wie der Schnee auf dem Ätna ..."
"Ma, du wirst ja richtig poetisch ... und was wurde aus dir und Giuseppe?"
"Na, was wohl ...? Seine Frau hat ihm das spanische Duftwasser weggenommen, und ich heiratete Sal Petrillo. Blanche, ich wollte dich nur warnen - der animalische Hauch, den du an Billy bemerkt hast, kommt vom Zedernholz. Billy benutzt das gleiche Duftwasser wie damals Giuseppe. Ich habe es gleich wiedererkannt. Er will dich damit rumkriegen ..."
"Oh, Sophia, das weiß ich doch! Er hat mir sogar verraten, daß es sich um Agua Lavanda handelt. Ein herrlich altmodischer Duft. Leicht, aber langanhaltend, einem wahren Gentleman aus dem Süden angemessen. Und diese raffinierten Noten von Moos und Rosengeranie ... die dann allmählich in einen zarten, sinnlichen Zedernholzduft wechseln .. der Stunde um Stunde anhält ... aaaaaarrrrgggghhhh ..."
"Rosen und Geranien gab es bei uns auch, damals in Sankt Olaf. Tante Hjeldis hatte welche auf ihrem Grab, und immer, wenn die Frau des Vikars Genökenflöken gebacken hatte, für die sie gut abgelagerte Heringsköpfe brauchte ..."
"Halt die Klappe, Rose!"
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