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vor 12 Jahren - 28.08.2013
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Butterfahrt reloaded

Was schenkt man Menschen, welche eigentlich schon alles haben? Am besten, man lädt sie zu einer gemeinsamen Unternehmung ein.

So ergab es sich, dass wir an einem Montag im August, uns auf einem Dampfer von Cuxhaven nach Helgoland wiederfanden.

Das Wetter versprach eine einigermaßen ruhige Überfahrt, aber um komplett auf Nummer sicher zu gehen, haben eine Freundin und ich uns noch eine Packung Super Prep zugelegt.

Nach ungefähr 2 Stunden und 45 Minuten erreichten wir dann Deutschlands einzige Hochseeinsel.

Ein weiteres (wie ich finde unnötiges) Highlight, das Ausbooten, war dann schnell absolviert, bevor wir hungrig (wir hatten nicht gefrühstückt) in einem Restaurant ein schnelles Mittagessen zu uns nahmen.

Wer schon Mal auf Helgoland war weiß, dass die Insel nicht gerade groß ist und man hat sie dementsprechend schnell umrundet.

Was bleibt übrig, wenn man sich nicht stundenlang an Felsen, Vögel und Meer ergötzen kann oder möchte?

Richtig, zollfreies Einkaufen!

Helgoland war schon im Zeitalter der Butterfahrten ein Mekka und auch heute kommen wohl die meisten Besucher nicht wegen der guten Luft auf die Insel.

Schnell habe ich meinen Begleitern klar gemacht, dass ich mich absetzen und alle auf der Insel befindlichen Parfümerien abklappern wollte, was man mit verdrehten Augen und einem milden Lächeln absegnete.

Von meinem ersten Besuch wusste ich noch, dass die Läden in der„Unterstadt“nicht wirklich etwas Interessantes im Angebot haben, aber im oberen Teil des Ortes gab es damals eine Parfümerie, welche ein ausgefalleneres Sortiment hatte , doch damals geschlossen war.

Dieses Mal hatte ich Glück, die Parfümerie hatte geöffnet!

Als ich das Geschäft betrat wurde mir schnell klar, hier regiert das Chaos!

Neben den üblichen Marken, führte diese Parfümerie auch ein paar der gängigeren Nischenmarken und einige, bereits vom Markt verschwundene Düfte.

Die Regale waren wirr sortiert und ein total zugestellter Tresen verhinderte, dass man an die exklusiveren Düfte und Tester gelangen konnte.

Wenn man etwas testen wollte, musste man das Personal bemühen.

Womit ich dann schon beim zweiten Manko wäre, denn diese Personen hatten nicht den Hauch einer Ahnung, was sie da verkauften, machten einen eher genervten Eindruck und behandelten wohl jeden Kaufwilligen, als würde er etwas stehlen wollen.

Aber da ich nun schon mal da war, wollte ich mich nicht so schnell geschlagen geben und hatte mir vorgenommen, Frau Missmut für mich zu gewinnen.

Ich erklärte ihr sehr nett und freundlich, dass ich mich ganz gut auskenne, lediglich Hilfe zum Anreichen der Tester bräuchte und habe ihr durch die Blume erklärt, dass ich nicht vor hätte, Ware zu entwenden, was sie dann auch etwas zugänglicher und netter werden lies.

Mein erster Test waren dann die beiden Helgoland-Düfte von Micallef, welche mich allerdings nicht überzeugen konnten.

Nach und nach strömten plötzlich Massen von Menschen in das Geschäft, sodass es richtig hektisch und nervig wurde. Ich habe mich dann für CdG 2 entschieden und dann schnell den Weg ins Freie gesucht.

Der Duft war zwar etwas günstiger, aber wenn ich ehrlich bin, war der Einkauf für mich nicht wirklich befriedigend.

Die Behandlung war übrigens in allen Geschäften ähnlich, nüchtern bis unfreundlich. Wobei ich im Nachhinein dafür auch etwas Verständnis habe, denn das Gros der Kunden benahm sich gelinde gesagt nicht besser.

Das Glück war mir dann fast zum Schluss noch hold, denn ich konnte in der letzten von mir besuchten Parfümerie 100 ml D&G Masculine zu einem lächerlichen Preis erstehen.

Zum Abschluss kamen wir dann wieder auf der Terrasse eines kleinen Hotels am Hafen zusammen, um noch einen Kaffee und hervorragenden Kuchen, serviert von einer wirklich charmanten Bedienung, zu genießen.

Mein Fazit: All zu große Ansprüche und Erwartungen darf man, was das Shoppen auf Helgoland angeht, nicht haben. Man braucht etwas Glück und muss damit rechnen, dass man seltsam behandelt wird und es keine Proben zum Parfumkauf gibt.

Ach ja, wem schnell schlecht wird und das Ausbooten vermeiden möchte, sollte mit den Katamaran auf die Insel fahren. Dies ist zwar etwas teurerer, geht dafür aber schneller und schaukelt nicht annähernd so, wie die normalen Dampfer.

11 Antworten
GerdiGerdi vor 11 Jahren
Tip für die Zukunft: Einfach in Hamburg bleiben, Schiff fahren lassen, und sich über Nacht in's Alsterhaus einschleißen lassen...
FlorblancaFlorblanca vor 11 Jahren
Dein Bericht ist so anschaulich, dass ich - zumindest virtuell - dabei war. Also kann ich mir einen echten Besuch dort jetzt sparen. Prima! Danke ;-))
BlauemausBlauemaus vor 12 Jahren
Also Katamaran - ich bin schon bei "Der Sturm" mit George Clooney seekrank geworden, kein Witz!! Ich bin eindeutig ein Kind der Berge, nicht der See. :-)))
PixxelioPixxelio vor 12 Jahren
Genauso erging es mir auch bei meinem letzten Helgoland-Besuch. Argwöhnisches Beobachten nach der Aussage "ich will nur mal schauen" und die Frage und der Hinweis bei den reduzierten Düften "was suchen sie denn???, diese Düfte werden nicht mehr produziert". Im übrigen hab ich nicht feststellen können, dass die Düfte wesentlich günstiger sind.
MarronMarron vor 12 Jahren
Ich bin so gern am Meer, allerdings nicht drauf und nicht drin... Wenn Einer eine Reise tut, dann kann er was erleben...;)
MilosavaMilosava vor 12 Jahren
Hee, ach ja, klingt nur bedingt attraktiv... Ich war vorletztes Jahr auch auf Helgoland und habe wegen ähnlicher Erlebnisse (+ ich fand die Insel eher unspektakulär) in nicht so toller Erinnerung...
Doch viel Spaß mit Deinen erworbenen Schätzen! :-)
HermessenzHermessenz vor 12 Jahren
Hahaha,das Ausbooten ist irgendwie immer Abenteuer pur.Danke für den schönen Bericht.*Kotztüte rüber reich*
MandelmausMandelmaus vor 12 Jahren
Oh nein, da fühlt man sich schon schlecht, wenn man was kaufen will. Da muss sich das Personal bemühen. :-)) Was fällt der nur ein was zu kaufen! :-)) Wer weis, vielleicht ist die Stimmung nicht grundlos so bescheiden. Aber freut mich, hast noch was schönes bekommen und man reichte ihm charmant Kaffee und Kuchen. Hat sich doch etwas gelohnt.
YataganYatagan vor 12 Jahren
Ich hatte mal einen Kollegen, der jahrelang auf Helgoland gearbeitet hat. Ich wage mir nicht vorzustellen, was das mit den Menschen (zumal wenn sie nicht von der Insel stammen) macht. Ich hatte mal eine Option, eine Weile auf Wangerooge zu leben, was sicherlich ganz gut geht, da die Insel nicht ganz sooo klein ist. Aber Helgoland ist schon extrem winzig.
0815abc0815abc vor 12 Jahren
Ich liiiiebe die wirr sortierte Parfümerie.die Angestellten sind schlicht überfordert und wollen heimlich nur auf den Arm und mal verschnaufen.verständlich,bei den Menschenmassen,finde ich.
MissKittyMissKitty vor 12 Jahren
Meine Wahl wäre dann sicher der Katamaran :)))
Schade das die Shopping-Tour nicht so umfangreich wie gewünscht lief - aber das spart ...

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