23.10.2017 - 15:22 Uhr
loewenherz
881 Rezensionen
loewenherz
Top Rezension
16
Dumm fitcht gut
Das einstmals so angesagte Label Abercrombie & Fitch ist inzwischen ja derart zum Paria unter den US-Bekleidungsmarken verkommen, dass ein Unterbieten der Erwartungen an alles, was den ehedem so heiß begehrten Elch aufgeprägt oder eingestickt hat, nur kaum noch möglich ist. Manch ein Label hat es ja geschafft, sich in der Dunkelheit der Schmuddelecke neu zu sortieren und nach ein paar Jahren aufzuerstehen wie der Vogel Phoenix - seinerzeit Audi etwa oder auch Burberry - aber bei Abercrombie & Fitch ist damit nur kaum zu rechnen.
Dufttechnisch ist hierzulande (wobei ich sicher bin: in den USA auch nicht) neben dem berühmt-berüchtigten Fierce nur kaum einer bekannt. Und was mir unter die Nase kam, war ausnahmslos nicht wirklich der Rede wert, wobei ich natürlich auch nicht mehr zur Alterskohorte gehöre, die gemeinhin dort einkaufen sollte - selbst wenn man - zumindest casualfreitags hier in Frankfurt - noch immer verstörend viele Ü30er in Abercrombie & Fitch rumlaufen sieht. (Jungs, sieht kacke aus, und das vermeintlich ironische Zitat versteht außer Euch keiner!)
Im Schatten all dessen fiel mir doch neulich aus dem Plastik-Zipperbeutel in meinem Überseekoffer tatsächlich ein Pröbchen Northeast entgegen, das mir Anfang des Jahres in irgendeiner namenlosen US-Mall ein namenloser, neunzehnjähriger Waschbrettbauch im Karohemd in die Hand gedrückt hatte. Und weil ich an dem Tag nirgendwoanders mehr hin musste als nur ins Fitnessstudio (und das Fläschchen - also das richtige, nicht die Probe - tatsächlich ganz hübsch finde) - wieso eigentlich nicht? Und wisst Ihr was? Hat gar nicht weh getan.
Ich wertschätze sehr, dass er mit 'frische Noten' und 'würzige Noten' entwaffnend ehrlich ist. Manch anderer, der genauso riecht, faselte sicher irgendwas von Bergamotte, Tonka und Ozon-Akkorden - Northeast begnügt sich mit 'frisch-würzig'. Und frisch-würzig ist er - eindeutig jugendlich, aber nicht derart, dass ich mir als deutlich Ü30er verkleidet damit vorgekommen wäre. Da sind ein bisschen Nadelwald und (artifizielle, ja doch) Meeresbrise - da ist der Duft des Ferienlagers an einem See und der Geruch der Holzchips, mit denen das Feuer angemacht wird.
Fazit: kein Großer, natürlich nicht. Aber überraschend angenehm und harmlos - auch Ü30 und weit weg von US-nordöstlichen Ferienlagerfreuden. Und in seiner Einfachheit und Unverbildetheit fast schon charmant.
Dufttechnisch ist hierzulande (wobei ich sicher bin: in den USA auch nicht) neben dem berühmt-berüchtigten Fierce nur kaum einer bekannt. Und was mir unter die Nase kam, war ausnahmslos nicht wirklich der Rede wert, wobei ich natürlich auch nicht mehr zur Alterskohorte gehöre, die gemeinhin dort einkaufen sollte - selbst wenn man - zumindest casualfreitags hier in Frankfurt - noch immer verstörend viele Ü30er in Abercrombie & Fitch rumlaufen sieht. (Jungs, sieht kacke aus, und das vermeintlich ironische Zitat versteht außer Euch keiner!)
Im Schatten all dessen fiel mir doch neulich aus dem Plastik-Zipperbeutel in meinem Überseekoffer tatsächlich ein Pröbchen Northeast entgegen, das mir Anfang des Jahres in irgendeiner namenlosen US-Mall ein namenloser, neunzehnjähriger Waschbrettbauch im Karohemd in die Hand gedrückt hatte. Und weil ich an dem Tag nirgendwoanders mehr hin musste als nur ins Fitnessstudio (und das Fläschchen - also das richtige, nicht die Probe - tatsächlich ganz hübsch finde) - wieso eigentlich nicht? Und wisst Ihr was? Hat gar nicht weh getan.
Ich wertschätze sehr, dass er mit 'frische Noten' und 'würzige Noten' entwaffnend ehrlich ist. Manch anderer, der genauso riecht, faselte sicher irgendwas von Bergamotte, Tonka und Ozon-Akkorden - Northeast begnügt sich mit 'frisch-würzig'. Und frisch-würzig ist er - eindeutig jugendlich, aber nicht derart, dass ich mir als deutlich Ü30er verkleidet damit vorgekommen wäre. Da sind ein bisschen Nadelwald und (artifizielle, ja doch) Meeresbrise - da ist der Duft des Ferienlagers an einem See und der Geruch der Holzchips, mit denen das Feuer angemacht wird.
Fazit: kein Großer, natürlich nicht. Aber überraschend angenehm und harmlos - auch Ü30 und weit weg von US-nordöstlichen Ferienlagerfreuden. Und in seiner Einfachheit und Unverbildetheit fast schon charmant.
1 Antwort