03.12.2018 - 09:59 Uhr
Palonera
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Palonera
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35
in langer Dunkelheit
Ein Novembertag wie aus dem Märchenbuch: Die Sonne, scheint es, liegt im Koma, schert sich keinen Penny um die Tageszeit, die hell sein sollte, strahlend, wach.
Zumindest anstandshalber, mittags um halb eins.
Dunkeltrübes Grau beim Blick nach oben, graugrünbraunes Laub vor meinem Fuß, matt, platt, selbst das Rascheln ist ihm nun zuviel.
Ein kalter Wind aus Nordnordost, skalpellscharf, sticht und schneidet Stirn und Wangen, fährt durch Daunen, Haut und Knochen direkt in mein Gedärm.
Die paar Grad über Null spürt man längst nicht mehr – Hände, Füße, Nase sind so taub fast wie mein Ohr.
An diesem Tag war es, daß wir uns trafen, "Arcipelago Donna" und ich.
An diesem Tag, der so sonnenfern war wie kein zweiter, kaum ein zweiter, rollte sie mir in die Hand.
Eine Probe, türkisfarben gefüllt.
"Sommer in der Flasche" hatte es geheißen, die Glut des Südens, die Sonne und das Meer.
Heißer Sand unter den Füßen, Sonnencreme, beinahe weggeschwitzt, Palmen, Cocktails, sanfter Wind.
Ein Kalender, der keinen November kennt.
Die Meßlatte lag schon verdammt hoch.
Ein bißchen Hell, ein bißchen Frisch im Auftakt, Sekundenteilchen bloß.
Sonne, dicht, kompakt und warm.
Aprikosen, vollreif, angetrocknet.
Wasser, das zusammenläuft in meinem Mund.
"Bath & Beauty" kommt mir in den Sinn, Joops "Le Bain", dicht gefolgt von "Roma", von "Laguna".
Dichte, sanfte Düfte, samthautig, sonnenschwer.
Per la Donna, sicher doch.
Frauen wie Ornella Muti, die junge Sophia Loren, kurvig, sinnlich, unschuldig lasziv.
Verbotene Früchte, mehr Süße als Saft, samtgebettet, vanillegedeckt.
Schwarzgolden, Kerzenlicht in schwerer Nacht.
So warm, so weich, so bauchhautgleich.
Goldbraun gebräunt, gesalbt, gecremt im Badehaus, dem türkischen, von starken, zarten Händen.
Kein Meer, kein Strand, kein weißer Sand – nicht an mir, auf meiner Haut.
Ein Duft, der wärmt.
Der verwöhnt, der versöhnt mit all dem Grau, der Tristesse vor der Tür.
Der meine Augen schließt, meine Schultern senkt, mit dem mein Atem ruhiger fließt.
Ein Duft für den November, den Dezember – ein wenig Sonne in langer Dunkelheit.
PS: Leonessa - danke!
Zumindest anstandshalber, mittags um halb eins.
Dunkeltrübes Grau beim Blick nach oben, graugrünbraunes Laub vor meinem Fuß, matt, platt, selbst das Rascheln ist ihm nun zuviel.
Ein kalter Wind aus Nordnordost, skalpellscharf, sticht und schneidet Stirn und Wangen, fährt durch Daunen, Haut und Knochen direkt in mein Gedärm.
Die paar Grad über Null spürt man längst nicht mehr – Hände, Füße, Nase sind so taub fast wie mein Ohr.
An diesem Tag war es, daß wir uns trafen, "Arcipelago Donna" und ich.
An diesem Tag, der so sonnenfern war wie kein zweiter, kaum ein zweiter, rollte sie mir in die Hand.
Eine Probe, türkisfarben gefüllt.
"Sommer in der Flasche" hatte es geheißen, die Glut des Südens, die Sonne und das Meer.
Heißer Sand unter den Füßen, Sonnencreme, beinahe weggeschwitzt, Palmen, Cocktails, sanfter Wind.
Ein Kalender, der keinen November kennt.
Die Meßlatte lag schon verdammt hoch.
Ein bißchen Hell, ein bißchen Frisch im Auftakt, Sekundenteilchen bloß.
Sonne, dicht, kompakt und warm.
Aprikosen, vollreif, angetrocknet.
Wasser, das zusammenläuft in meinem Mund.
"Bath & Beauty" kommt mir in den Sinn, Joops "Le Bain", dicht gefolgt von "Roma", von "Laguna".
Dichte, sanfte Düfte, samthautig, sonnenschwer.
Per la Donna, sicher doch.
Frauen wie Ornella Muti, die junge Sophia Loren, kurvig, sinnlich, unschuldig lasziv.
Verbotene Früchte, mehr Süße als Saft, samtgebettet, vanillegedeckt.
Schwarzgolden, Kerzenlicht in schwerer Nacht.
So warm, so weich, so bauchhautgleich.
Goldbraun gebräunt, gesalbt, gecremt im Badehaus, dem türkischen, von starken, zarten Händen.
Kein Meer, kein Strand, kein weißer Sand – nicht an mir, auf meiner Haut.
Ein Duft, der wärmt.
Der verwöhnt, der versöhnt mit all dem Grau, der Tristesse vor der Tür.
Der meine Augen schließt, meine Schultern senkt, mit dem mein Atem ruhiger fließt.
Ein Duft für den November, den Dezember – ein wenig Sonne in langer Dunkelheit.
PS: Leonessa - danke!
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