30.10.2020 - 13:26 Uhr
Floyd
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Floyd
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Im Aufgang der Nacht
Arkanisch scheinen ihre schwarzen Augen, undeutlich der delphische Blick, unmöglich sie zu lesen, unbekannt sind mir Raum und Zeit. Ihr Gesicht ging auf über mir wie die Nacht. Sie flüstert und bewegt doch ihre Lippen nicht.
Sie reinigt meinen Geist mit Menthol aus der Myrte, beregnet mich mit Blüten der bitteren Tagetes, den streng aromatischen Schnecken aus Anis und bedeckt mich mit Blättern herb-würzigen Lorbeers. Ätherisch schillert die halbseid'ne Salbe, ihre finsteren Augen wie dämmernde Sterne. Eukatchouly zischt sie mit starrem Gesicht. Ich verstehe ihre Worte noch nicht.
Dann bettet sie mich in bittere Erde aus dunklem Patchouly unter Nebeln aus Myrrhe, die balsamisch schon über die Salbe streichen, drin kleine Zimtpunkte aus Kassia leuchtend, reibt sie trockene Triebe und Reisig auf meinen Körper, herbsüß und holzig und scharf wie frischer Muskat.
Patchoulyptus beschwört sie mein balsamisches Bett, das mooriger, weicher und tiefer nun wird. Ich sinke auf einer zedernen Barke hinein in die eukalyptische Erde, harzig, warm und balsamisch und doch medizinisch ätherisch. Bin ich mit der Göttin verbunden auf ewig, gesalbt, konserviert und unsterblich?
Nach sechs sieben Stunden ist sie leise verschwunden, so lang war sie hautnah nur bei mir geblieben.
(Mit Dank an PallasCC)
Sie reinigt meinen Geist mit Menthol aus der Myrte, beregnet mich mit Blüten der bitteren Tagetes, den streng aromatischen Schnecken aus Anis und bedeckt mich mit Blättern herb-würzigen Lorbeers. Ätherisch schillert die halbseid'ne Salbe, ihre finsteren Augen wie dämmernde Sterne. Eukatchouly zischt sie mit starrem Gesicht. Ich verstehe ihre Worte noch nicht.
Dann bettet sie mich in bittere Erde aus dunklem Patchouly unter Nebeln aus Myrrhe, die balsamisch schon über die Salbe streichen, drin kleine Zimtpunkte aus Kassia leuchtend, reibt sie trockene Triebe und Reisig auf meinen Körper, herbsüß und holzig und scharf wie frischer Muskat.
Patchoulyptus beschwört sie mein balsamisches Bett, das mooriger, weicher und tiefer nun wird. Ich sinke auf einer zedernen Barke hinein in die eukalyptische Erde, harzig, warm und balsamisch und doch medizinisch ätherisch. Bin ich mit der Göttin verbunden auf ewig, gesalbt, konserviert und unsterblich?
Nach sechs sieben Stunden ist sie leise verschwunden, so lang war sie hautnah nur bei mir geblieben.
(Mit Dank an PallasCC)
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