Indigo Smoke 2022

Indigo Smoke von Arquiste
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7.9 / 10 66 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Arquiste für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2022. Der Duft ist rauchig-fruchtig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Rauchig
Fruchtig
Holzig
Würzig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Lapsang-Souchong-TeeLapsang-Souchong-Tee BergamotteBergamotte BitterorangeBitterorange VetiverVetiver
Herznote Herznote
AprikoseAprikose MöhrensamenMöhrensamen GuajakholzGuajakholz KassiaKassia Vanille AbsolueVanille Absolue
Basisnote Basisnote
KiefernteerKiefernteer Mate-Tee AbsolueMate-Tee Absolue ZedernblattZedernblatt RäucherwerkRäucherwerk

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.966 Bewertungen
Haltbarkeit
7.155 Bewertungen
Sillage
6.750 Bewertungen
Flakon
7.550 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.633 Bewertungen
Eingetragen von M3000, letzte Aktualisierung am 17.03.2025.

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Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Preis
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Kovex

31 Rezensionen
Kovex
Kovex
Top Rezension 29  
Die Mischung macht´s!
Diejenigen unter Euch die viel testen, kennen es. Oftmals denkt man: kenne ich schon, hatte ich schon, kommt mir irgendwie bekannt vor. Eine gewisse Ermüdung macht sich breit. Bis, ja bis man wieder auf eine Perle stößt, die alles über den Haufen wirft und man froh ist, die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben, auf ein wahres Kleinod zu stoßen.

Indigo Smoke ist so ein kleines Wunder für mich.
Ich bin weder ein Tee-Kenner, noch ein Tee-Trinker und auch in Düften verfalle ich nicht ins Aufjuchzen, wenn in der Duftpyramide ein Tee angegeben ist. Bei Lapsang Souchong Tee, der ausschließlich in der Provinz Fujian/China angebaut wird, ist das anders. Das wundert mich auch nicht, da dieser Tee durch eine rauchige Note gekennzeichnet ist und Raucharoma liegt mir meistens sehr.

Lapsang Souchong ist im Grunde ein Schwarztee der erst durch Räuchern über Fichtenholz und Kiefernwurzeln, anschließendem Rösten in einer Pfanne, Rollen, Oxidieren und nochmaligem Räuchern sein spezielles Aroma erhält, welches an Lagerfeuer erinnert und den eigentlichen Teegeschmack fast schon überlagert.

Im Gegensatz zu meinem geschätzten Vor-Rezensenten Intersport, empfinde ich diese geräucherte Note kurz nach dem Aufsprühen des Duftes sehr deutlich. Rauch-Verächter können jedoch Aufatmen, das ist alles sehr sozialverträglich und weit entfernt von Kalibern wie z.B. den Beaufort-Düften. Zumal recht schnell der Hauptakteur des Duftes die Bühne betritt, die Aprikose in Begleitung von einer hingehauchten Zitrusfrische.

Normalerweise sollten bei mir nun die Alarmglocken schrillen. Aprikose kenne ich vornehmlich aus klassischen Damendüften früherer Tage, (die dann oft auch recht feminin wirken) oder im Kontext neuzeitlich gesüßter Fruchtbomben à la Xerjoff und gerade die sind nun gar nicht mein Fall. Umso größer die Überraschung, und ja, ich gerate ins Verzücken, das riecht hier einfach umwerfend. Den Fruchtzucker haben sie weggelassen, fast schon kühl und erfrischend wirkt die Aprikose und kontrastiert ganz hervorragend mit dem anfänglichen Raucharoma.

Kassia, ein Lorbeergewächs und Verwandter des Zimt, der aber eher herb bis bitter-herb schmeckt, bildet einen schönen Gegenpol zu einer vorhandenen Fruchtigkeit und ergänzt die Aprikose mit einer feinen und dezenten Würze.

Überhaupt wirken alle Zutaten wohl dosiert und behutsam eingesetzt. Hölzer bilden nur eine Grundstruktur als Basis, Weihrauch weht nur sachte durch die übrigen Duftnoten und lüftet sie ein wenig auf. Einzig die Aprikose bleibt im Verlauf konstant präsent und verfällt zu keiner Zeit in eine süße Richtung. Das macht ihn auch bei wärmeren Temperaturen absolut tauglich.

Die Sillage ist moderat und doch hat man über viele Stunden selber viel von dem Duft, da er weit entfernt ist von den gängigen Duftmustern und gerade das macht für mich seinen Reiz aus. Er ist einerseits durchaus gefällig und sollte nicht anecken oder auffallen, andererseits riecht er so markant und außergewöhnlich, dass es einem selbst immer wieder Freude bereitet, wenn er an den Nasenflügeln vorüber streicht.

Einzig die Beschaffung von Arquiste-Düften gestaltet sich etwas schwierig, da weder der eigene Online-Shop, noch die angegebenen Online-Handelspartner nach Europa ausliefern. Viele der auf der Web-Seite angegebenen Parfümerien in den jeweiligen europäischen Ländern verfügen nur über eine begrenzte Auswahl der Arquiste-Düfte. Aber ihr kennt das ja, wenn meinen einen Duft wirklich will, kommt man auch ans Ziel auch wenn es mit etwas Aufwand verbunden ist.

Die Marke hat mich bisher nicht enttäuscht und mit Indigo Smoke nun sogar total begeistert, gerade wenn man schon vieles gerochen hat und den massenkompatiblen Düften nicht mehr folgen mag.

30 Antworten
Intersport

101 Rezensionen
Intersport
Intersport
Top Rezension 26  
Blandness º Fadeur / Tee º Rauch
‘Name ist Schall und Rauch’: bei Parfums ja keine Neuigkeit, auch gut so, fallen doch eine Menge Veröffentlichungen ein, die in Komposition ihrem Titel quasi widersprechen, oder mit dem Namen auf falsche Fährte locken (wollen), je nach Blickwinkel. Arquiste, die vom ehemaligen Architectural Preservation Studenten Carlos Huber gegründete Marke, verschrieb sich dabei ganz auf eine zum Teil ‘belegbare’ Historie, die den jeweiligen Düften als Ausgangspunkt dient. Den Grossteil des Portfolios konnte Huber mit den Givaudan Parfumeuren Rodrigo Flores-Roux und Yann Vasnier umsetzten. Dieser boys-club wurde nun durch Calice Becker erweitert, vielleicht nicht zuletzt wegen Becker’s ‘olfactory preservation’ mit den Neuauflagen (1990) zweier Balmain Klassiker. Vielleicht.

Indigo Smoke, also Indigo Rauch, bzw. indigo-farbener Rauch könnte, auch mit der Nennung einer Lapsang souchong Note und wie immer bei Arquiste, dem historischen Motif zur Genese der Tee-Räucherung, auf einen mehr oder weniger rauchigen Duft schliessen lassen. Doch schon lange hat mich kein Titel mehr derart an der Nase herumgeführt wie dieser, Indigo Smoke.

Ein rauchiger Teeduft, wie Lapsang vermuten lassen könnte ist Indigo Smoke nicht. Ein bläulicher, oder besser indigo-farbener Duft (der Beiname Indigo wird oft und gerne verwendet, allein die Datenbank hier zählt locker über 100 Einträge, eine Trendfarbe…), was auch immer das sein kann, ist Indigo Smoke auch nicht - wie Indigopflanzen duften oder ob diese beim Verbrennen den Rauch tatsächlich Indigo-bläulich färben, bleibt fraglich. Für mich ein Glück, rauchiges per se ist weit von meinen Notenfavoriten entfernt, auch wenn immer wieder scheinbar neue Rekorde was Räucheraromen angeht aufgestellt werden, bei Teedüften konnten mich bisher nur Comme des Garçons’ Tea (2001) mit seiner teer-artigen Pflaster Note, oder Artisan’s exzentrisches Durcheinander in Cœur de Vétiver Sacré (2010) längerfristig begeistern. Dennoch, hier war ich gespannt, Arquiste hatte immer wieder Überdurchschnittliches dabei.

Der heimliche Star, oder die zentrale Nebenrolle bei Indigo Smoke ist ein Aprikosen Akkord, der dabei nie total im Mittelpunkt steht. Zu sehr wird dieser von den anderen Inhaltsstoffen moduliert bzw. moduliert dieser den Rest: der Aprikosen Akkord - bereits in dieser Wortwahl schwingt eine gewisse Ambiguität mit, ist nicht ein-eindeutig einer frischen oder reifen oder unreifen oder getrockneten, usw. Aprikose zuzuordnen, was es umso interessanter macht. Die Aprikose als zentrale Nebenrolle kenne ich in ähnlicher Funktion etwa aus Serge Lutens’ / Christopher Sheldrake’s El Attarine (2008): Aprikose, Cumin, Mandarine, Gewürze; oder aktueller Marc-Antoine Corticchiato’s Immortelle Corse (2019): Aprikose + Immortelle. Der Aprikosen Akkord aus Indigo Smoke ist kühler und dabei bitterer, was anfangs noch von einer Bitterorangen/Mandarinen Note unterstützt wird, und später von einer dezenten Schwarztee Note: trocken, nicht-geräuchert, ja leicht, eher junger Darjeeling als kräftigere Vertreter, und mehr Geruch als Geschmack). Diese (tee)blättrige Trockenheit bietet ein Gegengewicht zur Steinfruchtnote, beides an sich, Frucht und Tee kann ja schnell mal kitschig werden. Hier kommt eine zweite Facette ins Spiel, Heu-artiges, was vermutlich dem verwendeten Coumarin geschuldet bzw. seitens Arquiste - wenn auch geografisch eher ungeeignet - als Mate Tee Note vermerkt ist, die ja wiederum Heu-ähnlich erscheinen können. Die Dosierung und auch die Schattierung ist gut gewählt, so strahlend grün wie etwa in Villoresi’s prudigen Sud Yerbamate (2001) ist Indigo Smoke nie, der Coumarin/Heu/Mate Faktor ist hier stark eingetrocknet und farblich näher zu den grau-braun-schwarz Tönen diverser Teeblätter. Das könnte in dieser Form auch möglicher Teil der Neuen-Europäischen-Bukolischen Düfte sein - doch hier ist alles staubiger. Überhaupt erscheint Textur von Indigo Smoke recht feinkörnig granular - viele der Noten ahne ich nur in spurenelement-grossen Potenzen auszumachen, immer wieder blitzen Facetten kurzzeitig auf, unsüsse Vanille in kleinsten Mengen, Zimtschale, ein Tropfen kühles Vétiver, etwas Guaiac - nur explizit rauchiger Lapsang Tee bleibt bis zum Ende ein Gespenst. Indigo Smoke ist Texturenduft par excellence, dessen konkrete Eckpunkte, Profile und Stimmen immer wieder verschwommen erscheinen.

2004 veröffentlichte der französische Philosoph und Sinologe François Jullien 'Eloge de la fadeur'. Im Vorwort zur englischen Version ‘In Praise of Blandness’, spricht die Übersetzerin von der Schwierigkeit ein angemessenes englisches Equivalent zu 'fadeur' zu finden. Gewählt wurde 'blandness', wobei der deutsche Begriff 'Fadheit' es nicht so recht treffen will. Fadeur und blandness umschreiben einen Zustand der Abwesenheit von spezifischen, definierenden, gestaltgebenden, oder herausstechenden Qualitäten - was wie Jullien zeigt, nicht zwingend fad sein muss. Das Buch beleuchtet die Ursprünge dieser 'Nicht-Qualitäten' u.a. in Daoistischen and Konfuzianischen Traditionen China’s und wie sich diese auf Dichtung, Malerei, Ästhetik, usw. auswirkten. Auch wenn Jullien nicht direkt ins Gustatorische ausschweift, fallen mir spezielle Lebensmittel/Gerichte ein, Teil chinesischer Speisefolgen, die gerade auf Grund ihrer Textur und dem Gefühl das sie im Gaumen erzeugen geschätzt werden, mehr als wegen eines besonderen Geschmacks.

Dass eine Anmerkung zu diesem Thema es nicht in Arquiste’s Bibliografie geschafft hat ist schade, aber in der Parfumindustrie, wo Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale ja stets zelebriert werden, auch verständlich. Natürlich ist Indigo Smoke nicht Parfum-gewordene-blandness, dazu ist die Marke zu amerikanisch und Calice Becker zu französisch, aber es ist ein leiser, feiner Duft der mit seiner stets amorphen Textur mehr Aura ist als raumeinnehmendes Statement. Fast erinnert dieser Stil etwas an Artisan Parfumeur Düfte der frühen 2000’er Jahre, oder erste Ausgaben der Comme des Garçons parfums parfums Serien. Liebhaber*Innen kräftigerer Parfums wie sie immer mehr in Mode gekommen sind könnten mit Indigo Smoke über/unterfordert sein. Manchmal ertappe ich mich auch und wünschte mir hier ein paar deutlichere Farbstriche, bevor alles wieder in ein atmosphärisches, aber schwer zu packendes Nebulöses zerfällt.

Interessanterweise veröffentlichte Olfactive Studio mit Smoky Soul (2023) dieses Jahr zur gleichen Thematik. Auch hier wurde, bei den ersten öffentlichen Präsentationen noch von Lapsang Souchong Tee gesprochen. Ein Foto der ikonographischen Teefelder aus Fujian dient als visuelle Referenz. So demonstrativ rauchig wie getrocknete Lapsang Blätter ist Smoky Soul auch nicht. Hier wurde mittlerweile, eventuell um Unterschiede nochmal zu betonen auf Ceylon Tee, also Tee, der auf der Insel Sri Lanka angebaut wird, umgestellt. Ich will gar nicht wissen was in Frankreich mit einem passiert, wenn ein Wein aus dem Bordeaux auf einmal mit einer Referenz aus dem Burgund zusammengewürfelt wurde - für Céline Verleure sind derartige geografische Flexibilitäten anscheinend weniger problematisch. Das von Marc-Antoine Corticchiato entworfene Smoky Soul ist dabei etwas unmittelbarer, insgesamt dunkler, etwas rauchiger, und Osmanthus-lastiger (siehe auch Osmanthus Interdite (2007)) als Indigo Smoke, vielleicht ist es eher Duft der direkt die mit Osmanthus versehene Tees huldigen möchte? Neben diesem wirkt Indigo Smoke wie ein Dunstschleier vs den kräftigeren Konturen von Smoky Soul. Passt auch besser zu Olfactive Studio, in ein paar Momenten muss ich hier an das ausgezeichnete, exzentrische Chypre Shot, (2018) denken, das ebenfalls mit Tee/Frucht Kombinationen flirtete, eine Veröffentlichung bei der scheinbar, die von Olfactive Studio praktizierten 3-er-Konstellationen Kollegen Duchaufour zu Bestform auflaufen liess.

So unterschiedlich Smoky Soul und Indigo Smoke auch auf den ersten Blick sind, phasenweise nähern sie sich im Verlauf dann doch an, da gibt es zu viele Überschneidungen von Aprikose und Osmanthus, und eben auch in den Tee Profilen - so gänzlich geräuchert erscheint mir weder das eine oder andere. Die feinere und insgesamt offenere Textur bleibt dennoch eine Besonderheit von Indigo Smoke; eine tolle Erweiterung im Arquiste’schen Portfolio. Letztendlich also doch blandness als einprägsame Charakteristik? Fadeur als Name kann ich mir dafür gut vorstellen. Mit besten Dank an Parma für die Unterstützung!
13 Antworten

Statements

18 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 9 Monaten
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Würzig-aromatischer Schwarztee
Serviert auf Holztablett
Mildrauchig & transparenter Dunst
Mit Traubenzucker gesüßt
Sorte Aprikosencreme
68 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Fruchtige Noten, nicht zu süß, mit deutlicher Aprikose, in dezent gewürztem Tee. Weihrauch bleibt dezent im Hintergrund. Finde ich gelungen.
23 Antworten
GandixGandix vor 2 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Es ist eine Schande
Der riecht unmittelbar an der Hand wunderbar
fast cremig
Auf Distanz trietzen mich die Pflaumen
Hab da ne Antipathie.
24 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 2 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der ist schön. Zart Rauch mit grünlich heuiger Note im Auftakt, Aprikose kommt dezent durch, feine Würze, zedriger Weihrauch als Basis
37 Antworten
GoldGold vor 1 Jahr
4
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Calice Becker kann Teedüfte besonders gut. Dieser nur leicht rauchig mit viel Aprikose, zahm. Weihrauch ebenfalls sanft. Angenehm wabernd.
16 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
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