24.08.2024 - 10:00 Uhr

Kovex
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Juwel der Adria
A Grove by the Sea ist eine Hommage an die kroatische Insel Lopud in der Adria, welche im 11. Jahrhundert von der Republik Dubrovnik gekauft wurde und im Jahr 1459 zum Sitz des Gouverneurs der Republik wurde. Viele Adelsfamilien errichteten ihre Sommeranwesen auf der Insel und bis in das 17. Jahrhundert hinein florierten die Schifffahrtsindustrie und der Seehandel auf der Insel, auf der bis zu 14.000 Menschen lebten. Lange Zeit war sie als die Insel der Kapitäne bekannt, dem Geburtsort der berühmtesten Seefahrer der Republik Dubrovnik sowie der Aristokratie seiner Zeit.
Der Legende nach strandete im Jahr 1098 der Mailänder Kreuzfahrer Ottotone Visconti auf der Insel und legte ein Gelübde ab, dass wenn er gerettet werden würde, 100 Gotteshäuser auf Lopud errichten wolle. Daher sind auch heute noch zahlreiche Kapellen, Kirchen und Andachtssteine auf der Insel zu bestaunen. Heute leben weniger als 300 Menschen auf dem kleinen Eiland.
Nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1667 wurden viele Gebäude auf der Insel zerstört und sie konnte nie wieder an den Glanz vergangener Tage anknüpfen, da die meisten Einwohner die Insel verließen. Der Natur überlassen, entstand ein wildes Pflanzenwachstum. Die gesamte Landschaft ist ein aromatisches Paradies aus grünen Feigen, getrockneten Piniennadeln, Wildkräutern und dem subtilen, nussigen Duft von Olivenöl.
Genau hier knüpft der Duft A Grove by the Sea an, der sich mir erst nach mehrmaligen Tragen erschließen konnte. Zu Beginn rieche ich das Aroma von Feige, hier aber nicht das unsüße typische Blattgrün vieler Feigendüfte, sondern abgerundet durch einen fruchtig-süßlichen Anteil der Clementine, die in der Regel etwas süßer als Orangen ist.
Der Feige zur Seite stehen für mein Empfinden nach ein paar Minuten mediterrane Kräuter. Rosmarin und Thymian erscheinen mir plausibel aber auch diese hat Rodrigo Flores-Roux in seiner eigenen Art verändert. Es ist nicht der Geruch, der in den Händen entsteht, wenn man die Kräuter zwischen den Fingern zerreibt, sondern vielmehr das Aroma, das in der Luft liegt, wenn die Sonne stundenlang auf den Boden gebrannt hat und die Hitze das Bouquet aus den Pflanzen herauspresst, umweht von einer zart salzigen Meerbrise, die von Küste heran weht und das Gefühl verstärkt, inmitten einer mediterranen Landschaft zu stehen.
Der unterschwellige Duft von grünen Oliven ist hier kaum auszumachen, dient eher als Textur um eine Klammer um die wilden Kräuter, die Feige und das allmählich hinzutretende nadelholzige Odeur zu spannen. Zypresse ist das dominierende Nadelholz, aber auch die Holznoten treten nie in den Vordergrund, sondern ergänzen den insgesamt recht grün gehaltenen Gesamteindruck. Die Tonerde gibt allenfalls noch eine Spur mineralische Nuancen hinzu, erdig riecht A Grove by the Sea jedenfalls nicht.
Rodrigo Flores-Roux, der Klassiker wie Fougère Royale (2010) Eau de Parfum von Houbigant oder den wunderbaren Weihrauchduft Sahara Noir von Tom Ford geschaffen hat, zeigt auch hier sein ganzes Können, das mir auch bei anderen Düften der Marke Arquiste positiv aufgefallen ist: es gibt keine plakativen Duftnoten, die den Duft dominieren. Es ist vielmehr das feinsinnige und zarte Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, die neuartige Dufteindrücke und Bilder im Kopf entstehen lassen. Das Knirschen der Piniennadeln unter den Füßen, die Meeresbrise die durch die sonnendurchflutete Natur weht und den Pflanzen ihre ätherischen Öle aus den Blättern ausdünsten lässt.
Freunde von starken Sillagen und atomaren Haltbarkeiten werden hier sicher nicht auf ihre Kosten kommen. Liebhaber von subtilen Düften jedoch, die sich gerne an fremde Orte entführen lassen, die Natur in sich einsaugen und in Ehrfurcht vor der Schönheit unserer Erde erstarren, werden hier vollauf bedient. Für mich ein Duft wie er kaum mediterraner sein könnte ohne sich künstlicher aquatischer Synthetik bedienen zu müssen, Sommergefühle inklusive.
Der Legende nach strandete im Jahr 1098 der Mailänder Kreuzfahrer Ottotone Visconti auf der Insel und legte ein Gelübde ab, dass wenn er gerettet werden würde, 100 Gotteshäuser auf Lopud errichten wolle. Daher sind auch heute noch zahlreiche Kapellen, Kirchen und Andachtssteine auf der Insel zu bestaunen. Heute leben weniger als 300 Menschen auf dem kleinen Eiland.
Nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 1667 wurden viele Gebäude auf der Insel zerstört und sie konnte nie wieder an den Glanz vergangener Tage anknüpfen, da die meisten Einwohner die Insel verließen. Der Natur überlassen, entstand ein wildes Pflanzenwachstum. Die gesamte Landschaft ist ein aromatisches Paradies aus grünen Feigen, getrockneten Piniennadeln, Wildkräutern und dem subtilen, nussigen Duft von Olivenöl.
Genau hier knüpft der Duft A Grove by the Sea an, der sich mir erst nach mehrmaligen Tragen erschließen konnte. Zu Beginn rieche ich das Aroma von Feige, hier aber nicht das unsüße typische Blattgrün vieler Feigendüfte, sondern abgerundet durch einen fruchtig-süßlichen Anteil der Clementine, die in der Regel etwas süßer als Orangen ist.
Der Feige zur Seite stehen für mein Empfinden nach ein paar Minuten mediterrane Kräuter. Rosmarin und Thymian erscheinen mir plausibel aber auch diese hat Rodrigo Flores-Roux in seiner eigenen Art verändert. Es ist nicht der Geruch, der in den Händen entsteht, wenn man die Kräuter zwischen den Fingern zerreibt, sondern vielmehr das Aroma, das in der Luft liegt, wenn die Sonne stundenlang auf den Boden gebrannt hat und die Hitze das Bouquet aus den Pflanzen herauspresst, umweht von einer zart salzigen Meerbrise, die von Küste heran weht und das Gefühl verstärkt, inmitten einer mediterranen Landschaft zu stehen.
Der unterschwellige Duft von grünen Oliven ist hier kaum auszumachen, dient eher als Textur um eine Klammer um die wilden Kräuter, die Feige und das allmählich hinzutretende nadelholzige Odeur zu spannen. Zypresse ist das dominierende Nadelholz, aber auch die Holznoten treten nie in den Vordergrund, sondern ergänzen den insgesamt recht grün gehaltenen Gesamteindruck. Die Tonerde gibt allenfalls noch eine Spur mineralische Nuancen hinzu, erdig riecht A Grove by the Sea jedenfalls nicht.
Rodrigo Flores-Roux, der Klassiker wie Fougère Royale (2010) Eau de Parfum von Houbigant oder den wunderbaren Weihrauchduft Sahara Noir von Tom Ford geschaffen hat, zeigt auch hier sein ganzes Können, das mir auch bei anderen Düften der Marke Arquiste positiv aufgefallen ist: es gibt keine plakativen Duftnoten, die den Duft dominieren. Es ist vielmehr das feinsinnige und zarte Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, die neuartige Dufteindrücke und Bilder im Kopf entstehen lassen. Das Knirschen der Piniennadeln unter den Füßen, die Meeresbrise die durch die sonnendurchflutete Natur weht und den Pflanzen ihre ätherischen Öle aus den Blättern ausdünsten lässt.
Freunde von starken Sillagen und atomaren Haltbarkeiten werden hier sicher nicht auf ihre Kosten kommen. Liebhaber von subtilen Düften jedoch, die sich gerne an fremde Orte entführen lassen, die Natur in sich einsaugen und in Ehrfurcht vor der Schönheit unserer Erde erstarren, werden hier vollauf bedient. Für mich ein Duft wie er kaum mediterraner sein könnte ohne sich künstlicher aquatischer Synthetik bedienen zu müssen, Sommergefühle inklusive.
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