28.09.2022 - 00:21 Uhr

Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
13
Ludwigs "Fleur de Lys"?
Zum Glück nicht, denn dann wäre dieser Duft doch zu Iris-lastig und obwohl in der Basis zu finden, drängt sich diese pudrige Duft-Schönheit hier nicht vor.
„Fleur de Louis“ ist ein sehr leiser Duft, der sich keinem Geschlecht zuordnen lässt, aber auch ich tendiere eher zur Weiblichkeit.
Diese neutrale Duftkomposition eröffnet sich mir angenehm und sehr stilvoll.
Nach Tagen mit „Pomp and Circumstance“ in Duftform, empfinde ich es entspannend, wieder in ruhigeren Bahnen schweben zu können, ohne unbedingt kuscheln zu müssen.
So mäanderte ich durch die letzten Tage, mit keiner meiner Duftwahl so recht zufrieden, bis ich aus Meggis Schätzen auf „Fleur de Louis“ traf und so fein duftende Ruhe fand.
Der offiziellen Zuschreibung „Duft des Roi-Soleil, des Sonnenkönigs“, kann ich nicht so ganz folgen.
Es sei denn, es wäre noch ein sehr junger Ludwig, der hier seine Braut erwartet.
Einem „floralen, barocken“ Duftgebilde kann ich auch nicht zustimmen.
So werden hier einmal mehr meine eigenen Sinne und Empfindungen sprechen müssen.
(Aber tun sie das nicht immer?)
Die Eleganz eines gekonnt dargebotenen Menuettes findet sich in „Fleur de Louis“:
Ein zartes und schwebendes Gewebe aus Neroli, Orangenblüte und Rosenwasser entsteigt sogleich anmutig meiner Haut.
Bergamottefrische linst um die Ecke, hält sich höflich zurück und lässt Raum für die mediterrane Würze der schlanken, eleganten Zypressen und einen Hauch von Galbanum.
Auch lässt sich bereits das fein stichelige Aroma der einen oder anderen Gewürznelke wahrnehmen, das aber den zarten Duftschleier nicht zerstört, eher hier und da verdichtet.
Jasmin finde ich hier auch sehr zurückgenommen, eher von jungfräulichem Weiß, als in seiner vollen Sinnlichkeit erblüht und betörende Duftwolken schleudernd.
Auch die pudrige Eleganz der Iris, umgeben von der erdig-feuchten Würzigkeit ihrer Gefährten Vetiver und Zedernholz, passt sich hier an und trifft harmonisch auf Amber.
Nichts ist laut, alles erinnert an die verträumte Ruhe eines Sommernachmittags, ohne die übliche Hitze und der daraus resultierenden Duftpower.
Ein Ausflug aufs Land wurde hier als Duft-Idyll in zarten Farben eingefangen.
Und zugegeben: Ein bisschen konturlos ist diese Kreation schon; alles fließt, einem Aquarell gleich, ineinander.
Ein nur feiner, aber angenehm seifiger Duft entsteht.
Wie ein Erinnern an einen geliebten Menschen: schon verweht, aber doch noch in Luft schwebend.
Rodrigo Flores-Roux hat nach meinem Empfinden bei dieser Komposition statt der angekündigten barocken, floralen Pracht, eher eine Biedermeier-Szene in Duft gesetzt, vor die auch noch ein dezenter, wenn auch transparenter Vorhang gezogen wurde.
Fein, leicht und dabei edel ist „Fleur de Louis“ und somit schwer der allgemeinen Vorstellung des „Sonnenkönig“ zuzuweisen.
Eher ähnelt „Fleur de Louis“ einem durch einen englischen Garten wandelnden Jüngling oder einer Maid auf der Suche.
Nur, auf der Suche nach was?
Ist es eine anmutige, fast keusche Duftmalerei, so wurde sie hier gefunden; erwartet man mehr, wird man enttäuscht werden!
Aber vergessen wir nicht: Wahre Schönheit ist leise!
Hier flüstert sie nur. Man sollte schon gut zuhören können.
„Fleur de Louis“ ist ein sehr leiser Duft, der sich keinem Geschlecht zuordnen lässt, aber auch ich tendiere eher zur Weiblichkeit.
Diese neutrale Duftkomposition eröffnet sich mir angenehm und sehr stilvoll.
Nach Tagen mit „Pomp and Circumstance“ in Duftform, empfinde ich es entspannend, wieder in ruhigeren Bahnen schweben zu können, ohne unbedingt kuscheln zu müssen.
So mäanderte ich durch die letzten Tage, mit keiner meiner Duftwahl so recht zufrieden, bis ich aus Meggis Schätzen auf „Fleur de Louis“ traf und so fein duftende Ruhe fand.
Der offiziellen Zuschreibung „Duft des Roi-Soleil, des Sonnenkönigs“, kann ich nicht so ganz folgen.
Es sei denn, es wäre noch ein sehr junger Ludwig, der hier seine Braut erwartet.
Einem „floralen, barocken“ Duftgebilde kann ich auch nicht zustimmen.
So werden hier einmal mehr meine eigenen Sinne und Empfindungen sprechen müssen.
(Aber tun sie das nicht immer?)
Die Eleganz eines gekonnt dargebotenen Menuettes findet sich in „Fleur de Louis“:
Ein zartes und schwebendes Gewebe aus Neroli, Orangenblüte und Rosenwasser entsteigt sogleich anmutig meiner Haut.
Bergamottefrische linst um die Ecke, hält sich höflich zurück und lässt Raum für die mediterrane Würze der schlanken, eleganten Zypressen und einen Hauch von Galbanum.
Auch lässt sich bereits das fein stichelige Aroma der einen oder anderen Gewürznelke wahrnehmen, das aber den zarten Duftschleier nicht zerstört, eher hier und da verdichtet.
Jasmin finde ich hier auch sehr zurückgenommen, eher von jungfräulichem Weiß, als in seiner vollen Sinnlichkeit erblüht und betörende Duftwolken schleudernd.
Auch die pudrige Eleganz der Iris, umgeben von der erdig-feuchten Würzigkeit ihrer Gefährten Vetiver und Zedernholz, passt sich hier an und trifft harmonisch auf Amber.
Nichts ist laut, alles erinnert an die verträumte Ruhe eines Sommernachmittags, ohne die übliche Hitze und der daraus resultierenden Duftpower.
Ein Ausflug aufs Land wurde hier als Duft-Idyll in zarten Farben eingefangen.
Und zugegeben: Ein bisschen konturlos ist diese Kreation schon; alles fließt, einem Aquarell gleich, ineinander.
Ein nur feiner, aber angenehm seifiger Duft entsteht.
Wie ein Erinnern an einen geliebten Menschen: schon verweht, aber doch noch in Luft schwebend.
Rodrigo Flores-Roux hat nach meinem Empfinden bei dieser Komposition statt der angekündigten barocken, floralen Pracht, eher eine Biedermeier-Szene in Duft gesetzt, vor die auch noch ein dezenter, wenn auch transparenter Vorhang gezogen wurde.
Fein, leicht und dabei edel ist „Fleur de Louis“ und somit schwer der allgemeinen Vorstellung des „Sonnenkönig“ zuzuweisen.
Eher ähnelt „Fleur de Louis“ einem durch einen englischen Garten wandelnden Jüngling oder einer Maid auf der Suche.
Nur, auf der Suche nach was?
Ist es eine anmutige, fast keusche Duftmalerei, so wurde sie hier gefunden; erwartet man mehr, wird man enttäuscht werden!
Aber vergessen wir nicht: Wahre Schönheit ist leise!
Hier flüstert sie nur. Man sollte schon gut zuhören können.
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