01.11.2018 - 16:02 Uhr
Meggi
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Grenzen des Grabens
Julian Bedels Politur-Moschus eröffnet, unmittelbar gefolgt von einer Tasse Pilz-Cremesüppchen. Mit Petersilie obendrauf. Gedünstete Champignons an saurer Sahne (ebenfalls mit Petersilie) setzen die Speisenfolge nahtlos fort. Oha. Bereits beim Geschwisterduft ‚Muskara Rosa‘ hatte ich das Gefühl, dass sich Herr Bedel in eine reichlich unglückliche Pheromon-Nachbau-Idee verrannt hatte. Und auch heute führt er als „Core Notes“ die „Pheromone Family“ an.
Als dann in seinem Text noch der Begriff „Anti-Perfume“ fällt, zucke ich vollends zusammen und denke an das schaurige ‚#405‘ aus dem Hause CB I Hate Perfume. Auf Übles gefasst stelle ich allerdings fest, dass Herr Bedel bei allem Gepilze doch auf zumindest diejenige Variante verzichtet, die an feucht-muffigen, toten Baumstämmen klebt und die allenfalls in Wald-Konzept-Düften passend erscheint. Glück gehabt. Womöglich gibt es olfaktorische Lebensbereiche, in denen – Caramba! – ein Argentinier einfach nicht herumgräbt.
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: All das segelt fraglos anbieterseitig unter einem Moschus-Gedanken, er selbst sortiert den Duft in die „Aromatic Family: Musk“ ein. Meiner vermutlich Singulär-Wahrnehmung als pilzhaft (mit Petersilie und saurer Sahne – Letztere mag das von den werten Kolleginnen diagnostizierte Vetiver sein; siehe unten) bin ich mir bewusst und erwarte gespannt den Gegenwind seitens der ambitionierteren Hobby-Köche unter uns.
Ihr dürft auch gleich loslegen, ich brauche nicht mehr lange. Schon nach einer Stunde ist der Duft nämlich sehr still. Auf der Haut bleibt allein eine pelzig-pilzige und weitgehend charakterfreie Moschushaft-Schicht. Sacht ambriert vielleicht. Über helles Holz ließe sich am Nachmittag noch reden, ja, ich denke, es ist welches beteiligt.
Aber so richtig rieche ich längst nicht mehr hin…
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
Als dann in seinem Text noch der Begriff „Anti-Perfume“ fällt, zucke ich vollends zusammen und denke an das schaurige ‚#405‘ aus dem Hause CB I Hate Perfume. Auf Übles gefasst stelle ich allerdings fest, dass Herr Bedel bei allem Gepilze doch auf zumindest diejenige Variante verzichtet, die an feucht-muffigen, toten Baumstämmen klebt und die allenfalls in Wald-Konzept-Düften passend erscheint. Glück gehabt. Womöglich gibt es olfaktorische Lebensbereiche, in denen – Caramba! – ein Argentinier einfach nicht herumgräbt.
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: All das segelt fraglos anbieterseitig unter einem Moschus-Gedanken, er selbst sortiert den Duft in die „Aromatic Family: Musk“ ein. Meiner vermutlich Singulär-Wahrnehmung als pilzhaft (mit Petersilie und saurer Sahne – Letztere mag das von den werten Kolleginnen diagnostizierte Vetiver sein; siehe unten) bin ich mir bewusst und erwarte gespannt den Gegenwind seitens der ambitionierteren Hobby-Köche unter uns.
Ihr dürft auch gleich loslegen, ich brauche nicht mehr lange. Schon nach einer Stunde ist der Duft nämlich sehr still. Auf der Haut bleibt allein eine pelzig-pilzige und weitgehend charakterfreie Moschushaft-Schicht. Sacht ambriert vielleicht. Über helles Holz ließe sich am Nachmittag noch reden, ja, ich denke, es ist welches beteiligt.
Aber so richtig rieche ich längst nicht mehr hin…
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
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