30.10.2018 - 15:52 Uhr
Meggi
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27
Kristallener Schleier
Die Johannisbeere befindet sich genau in der Mitte zwischen Beere und Grün. Derart saldiert sind sowohl das Pieksige der Frucht wie das Teppichschaumige des Grüns abgeschnitten. Eine reichliche Lage Zucker tut ein Übriges dazu, dass der Duft gewiss nicht beißt. Banal ist er allerdings keineswegs, denn der Süße ist ein Anflug von frischem Grün gegenübergestellt. Sofern dies eine Süßigkeit ist, handelt es sich um eine von elysischer Qualität, die das Vermögen jedes Bonbons weit übertrifft. Ja, die ersten Minuten können selbst für jene, die gemeinhin wenig mit Gourmandizität anfangen können, ein Genuss sein.
Ähnlich vorzüglich ist der Einsatz der sanften Vanille geraten, die trotz des zuckrigen Umfelds insgesamt nicht zu süß wird – freilich auch nicht das dunkle, herbe, fast rauchige Potential zeigt, das in anderen Naturdüften zuweilen aufwallt.
Nach kaum mehr als zwei Stunden ist die Johannisbeere praktisch weg und es regiert unsere sacht zuckrige Vanille. Am späteren Vormittag streift sie die Grenze zum Zuviel, lediglich ein seltsam kristallener Schleier hält mit großer Ausdauer einen luftigen Hauch aufrecht. Im Laufe des Nachmittags schwillt der Beitrag der Frucht behutsam wieder etwas an, so dass der Duft schließlich in einem weiten Bogen in die Nähe des edlen Über-Bonbons des Auftakts zurückkehrt. Der Weg von ‚La Cautiva‘ ist mithin eine wahrhaft runde Sache.
Der in den Angaben (auch beim Hersteller) prominent platzierte Moschus benimmt sich – zum Glück, wie ich finde – den ganzen Tag über hintergründig. Erst abends ist er besser spürbar, wenn ohnehin alles langsam und leise ausklingt.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
Ähnlich vorzüglich ist der Einsatz der sanften Vanille geraten, die trotz des zuckrigen Umfelds insgesamt nicht zu süß wird – freilich auch nicht das dunkle, herbe, fast rauchige Potential zeigt, das in anderen Naturdüften zuweilen aufwallt.
Nach kaum mehr als zwei Stunden ist die Johannisbeere praktisch weg und es regiert unsere sacht zuckrige Vanille. Am späteren Vormittag streift sie die Grenze zum Zuviel, lediglich ein seltsam kristallener Schleier hält mit großer Ausdauer einen luftigen Hauch aufrecht. Im Laufe des Nachmittags schwillt der Beitrag der Frucht behutsam wieder etwas an, so dass der Duft schließlich in einem weiten Bogen in die Nähe des edlen Über-Bonbons des Auftakts zurückkehrt. Der Weg von ‚La Cautiva‘ ist mithin eine wahrhaft runde Sache.
Der in den Angaben (auch beim Hersteller) prominent platzierte Moschus benimmt sich – zum Glück, wie ich finde – den ganzen Tag über hintergründig. Erst abends ist er besser spürbar, wenn ohnehin alles langsam und leise ausklingt.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
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