06.05.2023 - 17:03 Uhr
Floyd
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Floyd
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Im Nirgendwo von Rio Negro
Fuegian irrte wohl schon seit Jahren durch die kargen Einöden von Nordpatagonien. Ein Meer aus erodierten Felsen, erstarrte Wogen von Pampasgräsern, in deren Halmen die Chlorophyll-Perlen wie Kohlensäure zischten. Sie brachen wie saftig kühle Kakteen ihr Fruchtfleisch über die Wüstenböden und das vor seinen durstigen Augen. Er lauschte ihrem leisen Rauschen, den Böen über verdorrten Dünen, in den Blättern von mageren Mesquite-Bäumen, die sich in der Weite verloren und doch den Duft von jungen Früchten verströmten wie ein leises Versprechen. Da war der Klang von feuchtem Laub in seinen schlurfenden Schritten, die herbe Harze aus den dünnen Ästen der trockenen Sträucher schnitten.
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Die Marke Fueguia 1833 wurde 2010 von Julian Bedel in Buenos Aires gegründet. Der Name erinnert an ein von einem Britischen Kommandeur aus Feuerland entführtes indigenes Mädchen und ist somit ein Mahnmal des Imperialismus, widmet sich das Haus doch den kulturellen und natürlichen Landschaften der indigenen Völker Südamerikas: "Cultural and natural landscapes are portrayed through each creation in an olfactive storytelling composed by a palette of exotic botanical ingredients." schreibt Bedel auf seiner Homepage. Da die handwerkliche Herstellung keine Filtrierung beinhaltet, können die Düfte eingetrübt sein.
"Pampa Seca" widmet sich der Flora der halbtrockenen Grassteppen von Rio Negro. Er eröffnet mit dem prickelnd säuerlich-grünen Duft der Pampasgräser, die schon bald in ebenfalls grüne, fruchtfleischige Noten übergehen, welche mich an den frischen Geruch von Kakteen erinnern. Zusammen mit ebenfalls wahrnehmbaren leicht floralen Noten sind das wohl die Aromen des Algarrobo Negro Baumes, dessen Geruch das Zentrum des aromatisch grünen Duftes bildet, welcher in der Basis lediglich durch herb-grünes, laubartiges Galbanumharz ergänzt wird. Das Landschaftsbild vom Nirgendwo in Rio Negro projiziert moderat über viele Stunden.
(Mit Dank an Gandix)
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Die Marke Fueguia 1833 wurde 2010 von Julian Bedel in Buenos Aires gegründet. Der Name erinnert an ein von einem Britischen Kommandeur aus Feuerland entführtes indigenes Mädchen und ist somit ein Mahnmal des Imperialismus, widmet sich das Haus doch den kulturellen und natürlichen Landschaften der indigenen Völker Südamerikas: "Cultural and natural landscapes are portrayed through each creation in an olfactive storytelling composed by a palette of exotic botanical ingredients." schreibt Bedel auf seiner Homepage. Da die handwerkliche Herstellung keine Filtrierung beinhaltet, können die Düfte eingetrübt sein.
"Pampa Seca" widmet sich der Flora der halbtrockenen Grassteppen von Rio Negro. Er eröffnet mit dem prickelnd säuerlich-grünen Duft der Pampasgräser, die schon bald in ebenfalls grüne, fruchtfleischige Noten übergehen, welche mich an den frischen Geruch von Kakteen erinnern. Zusammen mit ebenfalls wahrnehmbaren leicht floralen Noten sind das wohl die Aromen des Algarrobo Negro Baumes, dessen Geruch das Zentrum des aromatisch grünen Duftes bildet, welcher in der Basis lediglich durch herb-grünes, laubartiges Galbanumharz ergänzt wird. Das Landschaftsbild vom Nirgendwo in Rio Negro projiziert moderat über viele Stunden.
(Mit Dank an Gandix)
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