25.10.2018 - 14:51 Uhr
Meggi
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27
Auf dem Holzweg
Einer der für mich niedlichsten Hägar-Comics ist jener, in dem Dr. Zook ein Reagenzglas in der Hand hält und beschließt, das frisch entwickelte Gebräu nach der ersten Person zu benennen, die ihm draußen über den Weg läuft – und das ist ein Typ namens…Martini.
Und damit sind wir im Thema: Die Beschäftigung mit diesem außerordentlich eigenwilligen Rosenduft hat mir so manches Fragezeichen und die eine oder andere Überraschung beschert. Die wein-artige Note des Auftakts erinnert mich binnen Sekunden an – klar – Martini. Deswegen kam ich ja drauf. Bald hingegen nimmt sie eher eine Marsala-Soßen-Anmutung mit Feigen-Grenzgängerei an. Ein seltsamer Rosenduft ist das. Zeit, mal was nachzulesen.
Der Hersteller spricht von Rosa alba statt Zentifolie. Aha. Nun ist mein Exemplar davon, eine „Rosa alba suaveolens“, natürlich für dieses Jahr längst verblüht. Der Namenszusatz hintendran bedeutet „süß duftend“. Naja, „süß“ ist bei Rosen relativ – aber derart nach Marsala riecht sie jedenfalls nicht, sagt mein Geruchs-Gedächtnis. Ich werde das im nächsten Jahr nochmal prüfen. Meine Damaszener-Rose, die gelegentlich zu den Portland-Rosen sortierte „Rose de Resht“, blüht zwar immer mal wieder, bis in den Herbst, nach italienischem Süßwein riecht sie freilich ebenfalls nicht. Ich fürchte, die Sache muss für den Moment ungeklärt bleiben.
Hinzu kommt ein Rätsel um ein mysteriöses Womöglich-Holz. Der Anbieter nennt explizit „Patagonian Rose“. Das meint nun allerdings offenbar eine spezielle Art Rosenholz. Viel habe ich darüber nicht herausgefunden, doch eine „Patagonische Rose“ als Blume gibt es anscheinend nicht. Ein Gedanke an Holz passt überhaupt zum Benehmen des Duftes oder lässt sich ihm zumindest entraten. Aha, bin ich vor lauter Verwirrung sozusagen auf dem Holzweg gelandet?
Meine Lieblingskollegin diagnostizierte außerdem Tee. Dem mag ich geruchlich nicht ganz folgen, aber zur weiteren Herumraterei werfe ich mal die sogenannten Tee-Rosen sinnbildlich in die Runde, bezüglich derer diverse Erklärungs-Ansätze zum Zustandekommen des Namens umherschwirren. Einer davon ist, dass die Blüten angeblich nach Tee duften. Ich habe keine Teerose im Bestand und weiß das daher nicht.
Wie auch immer, es riecht wenig eindeutig nach Rose. Über Stunden hinweg, bis in den Nachmittag hinein, finde ich den Duft – auf den Punkt zugespitzt – sogar eher cremig-fruchtig-süß als floral. Fast ein Grenz-Gourmand an der Schwelle zum Likör. Klargestellt sei, dass das auf seine reduziert konsequente, unbeirrbare Art durchaus gelungen gefunden werden mag, es ist eben bloß nicht blumig.
Erst gegen Abend verschiebt sich das Gewicht stärker in Richtung dessen, was gemeinhin unter Rosenduft firmiert. Eine dunkle, üppige und voluminöse Variante. Gleichwohl bleibt ein wein-hafter Einschlag erhalten. Und mit ihm meine Ratlosigkeit.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
Und damit sind wir im Thema: Die Beschäftigung mit diesem außerordentlich eigenwilligen Rosenduft hat mir so manches Fragezeichen und die eine oder andere Überraschung beschert. Die wein-artige Note des Auftakts erinnert mich binnen Sekunden an – klar – Martini. Deswegen kam ich ja drauf. Bald hingegen nimmt sie eher eine Marsala-Soßen-Anmutung mit Feigen-Grenzgängerei an. Ein seltsamer Rosenduft ist das. Zeit, mal was nachzulesen.
Der Hersteller spricht von Rosa alba statt Zentifolie. Aha. Nun ist mein Exemplar davon, eine „Rosa alba suaveolens“, natürlich für dieses Jahr längst verblüht. Der Namenszusatz hintendran bedeutet „süß duftend“. Naja, „süß“ ist bei Rosen relativ – aber derart nach Marsala riecht sie jedenfalls nicht, sagt mein Geruchs-Gedächtnis. Ich werde das im nächsten Jahr nochmal prüfen. Meine Damaszener-Rose, die gelegentlich zu den Portland-Rosen sortierte „Rose de Resht“, blüht zwar immer mal wieder, bis in den Herbst, nach italienischem Süßwein riecht sie freilich ebenfalls nicht. Ich fürchte, die Sache muss für den Moment ungeklärt bleiben.
Hinzu kommt ein Rätsel um ein mysteriöses Womöglich-Holz. Der Anbieter nennt explizit „Patagonian Rose“. Das meint nun allerdings offenbar eine spezielle Art Rosenholz. Viel habe ich darüber nicht herausgefunden, doch eine „Patagonische Rose“ als Blume gibt es anscheinend nicht. Ein Gedanke an Holz passt überhaupt zum Benehmen des Duftes oder lässt sich ihm zumindest entraten. Aha, bin ich vor lauter Verwirrung sozusagen auf dem Holzweg gelandet?
Meine Lieblingskollegin diagnostizierte außerdem Tee. Dem mag ich geruchlich nicht ganz folgen, aber zur weiteren Herumraterei werfe ich mal die sogenannten Tee-Rosen sinnbildlich in die Runde, bezüglich derer diverse Erklärungs-Ansätze zum Zustandekommen des Namens umherschwirren. Einer davon ist, dass die Blüten angeblich nach Tee duften. Ich habe keine Teerose im Bestand und weiß das daher nicht.
Wie auch immer, es riecht wenig eindeutig nach Rose. Über Stunden hinweg, bis in den Nachmittag hinein, finde ich den Duft – auf den Punkt zugespitzt – sogar eher cremig-fruchtig-süß als floral. Fast ein Grenz-Gourmand an der Schwelle zum Likör. Klargestellt sei, dass das auf seine reduziert konsequente, unbeirrbare Art durchaus gelungen gefunden werden mag, es ist eben bloß nicht blumig.
Erst gegen Abend verschiebt sich das Gewicht stärker in Richtung dessen, was gemeinhin unter Rosenduft firmiert. Eine dunkle, üppige und voluminöse Variante. Gleichwohl bleibt ein wein-hafter Einschlag erhalten. Und mit ihm meine Ratlosigkeit.
Ich bedanke mich bei Rotkehlchen für die Probe.
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