05.03.2022 - 15:23 Uhr
Floyd
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Floyd
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Fährten aus alten Gewölben
Des Nachts, wenn die Wurzeln an Deinen Wänden so zahlreich, dass Mauern dahinter verschwinden, in bräunlich modernden Moosen versinken, machst Du Dich auf, ihre Fährten zu finden, vom Duft ihres gärenden Dunstes trunken fällst Du von Deinem zerschlissenen Diwan und folgst nun den flüssigen ledernen Fasern über den morschen Boden. Du solltest Dich mal sehen. Witterst bittere Pheromone, dunkle süßliche Lockstoffe, helle Haut von schleichenden Katzen, herbes Kraut in den Dielenritzen und kriechst auf Pfotenspuren aus Erde hinab in ein feuchtes Kellergewölbe.
Hier ist die Wiege der alten Wurzeln, die Moose säen und grünes Benzin, im Schummerlicht von schwarzem Bernstein, Schwaden von hellem Weihrauch aus Balsam, die wie Harztropfen sich auf allem niederschlagen, der Erde auf den gammligen Dielen, worin die ledrigen Tiere wühlen und mit jungen Jägern spielen.
**
Oleg Grabchuk, der kreative Kopf hinter G Parfums, lebt und arbeitet in Kiew. "Young Hunter" ist für mich die gelungene Verschmelzung von gut gelagertem, altem Kellerpatchouly und hellen balsamischen Weihrauchharzen. Letztere behalten dabei leicht die Oberhand, auch wenn der Duft zunächst neben den likörig-benzinartigen Patchoulynoten vor allem wurzelig-krautige (Patch, Labdanum), helle scharf-ledrige (Zibet), bitter-aromatische sowie süßlich animalisch-ambrierte Noten (Bibergeil, Moschus) zu Tage fördert. Mit zunehmender Dauer werden feuchte Erde, morsche Hölzer und leicht salzige schwarze Ambra tragender, verleihen dem Gesamteindruck Schmutz und Wärme, während die balsamischen Harze (Weihrauch, Labdanum) sich im Fade-Out zunehmend in den Vordergrund spielen. Der Jäger folgt den relativ deutlichen Fährten über acht Stunden.
(Mit Dank an Medianus76)
Hier ist die Wiege der alten Wurzeln, die Moose säen und grünes Benzin, im Schummerlicht von schwarzem Bernstein, Schwaden von hellem Weihrauch aus Balsam, die wie Harztropfen sich auf allem niederschlagen, der Erde auf den gammligen Dielen, worin die ledrigen Tiere wühlen und mit jungen Jägern spielen.
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Oleg Grabchuk, der kreative Kopf hinter G Parfums, lebt und arbeitet in Kiew. "Young Hunter" ist für mich die gelungene Verschmelzung von gut gelagertem, altem Kellerpatchouly und hellen balsamischen Weihrauchharzen. Letztere behalten dabei leicht die Oberhand, auch wenn der Duft zunächst neben den likörig-benzinartigen Patchoulynoten vor allem wurzelig-krautige (Patch, Labdanum), helle scharf-ledrige (Zibet), bitter-aromatische sowie süßlich animalisch-ambrierte Noten (Bibergeil, Moschus) zu Tage fördert. Mit zunehmender Dauer werden feuchte Erde, morsche Hölzer und leicht salzige schwarze Ambra tragender, verleihen dem Gesamteindruck Schmutz und Wärme, während die balsamischen Harze (Weihrauch, Labdanum) sich im Fade-Out zunehmend in den Vordergrund spielen. Der Jäger folgt den relativ deutlichen Fährten über acht Stunden.
(Mit Dank an Medianus76)
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