13.05.2022 - 19:03 Uhr
Chizza
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Chizza
Top Rezension
29
Lederimitat von hoher Qualität
Kirza ist eine Art Kunstleder, was man einleitend wohl erwähnen sollte, wird in Russland und Ländern der ehemaligen Sowjetunion produziert, G-Parfums ist bekanntlich eine ukrainische Marke. Insofern ist die Erwartungshaltung an den Duft klar definiert. Ich kann direkt bemerken: enttäuscht wird man nicht. Allgemein bietet die Marke ein sehr breites olfaktorisches Spektrum an, erinnert mich hier an TSVGA, welche auch erst mit brachialen Düften bekannter geworden sind.
Jedenfalls zieht sich eine speckige Ledernote konstant durch Kirza, eröffnet sogar. Das Leder wirkt anfangs lediglich wie gebraucht, erst mit der Zeit um eine schmutzigere Note ergänzt, die mich spontan an das Emsland mit seinen Schweinefarmen erinnert. Das mag auch an einer gewissen Muffigkeit liegen, die manchem Zuviel sein wird. Dies liegt letztlich zum einen am Weihrauch, welcher das Leder passend untermalt und ihm dem Anstrich eines Gegenstandes gibt, welches Dekaden gesehen hat, welches vieles berichten könnte. Dieser Geschichtsreichtum wird durch die Tonkabohne weiter unterlegt.
Jetzt wirkt diese vanillig und setzt neue Nuancen, sorgt einerseits für Gefälligkeit. Andererseits driftet Kirza dadurch mitunter in eine fast angenehme Stickigkeit ab, erinnert an verbrauchte Luft, süßlichen Moder. Sicher, das Patchouli mag ebenso dazu beitragen, auch strenge grünliche Noten sind merklich vorhanden. Diese Konstruktion ist spannend, gelungen aber nah am Übergang hin zum Unangenehmen.
Darüber hinaus fühlt man sich teils in eine Werkstatt teleportiert, denn eine ölige Facette lässt sich nicht leugnen. Spektakuläre Wendungen kann man nicht weiter erwarten, dafür zeugt die Intensität von Passion, von parfumeuristischer Hingabe. Nur dies bewirkt so vieles. Ohne dies würde mich Kirza längst kalt lassen, längst in mir die kleine Saat der störenden Ingredienz alles überlagern lassen.
Ich mochte Kirza also zunächst. Je häufiger ich den Duft trage, umso präsenter wird für mich die störende Begleitnote. Das Leder wirkt so für mich etwas zu schmutzig, etwas zu verrottet. Vor zwei Jahren schrieb ich über einen Lederduft, dass mir dort ein an Schweinsleder erinnernder Geruch eminent missfällt. Genau dieses Gefühl wird hier evoziert. Was das Thema trifft, denn Kirza soll oft Schweinsleder imitieren. Die Intensität schwankt hier, insofern ist Kirza für mich ein Duft der Gegensätze. Dennoch bewerte ich den G-Parfums-Arbeitsnachweis relativ hoch denn hier bemerke ich Hingabe,, bemerke Leidenschaft für solche olfaktorischen Werke und dies bewirkt so viel.
Jedenfalls zieht sich eine speckige Ledernote konstant durch Kirza, eröffnet sogar. Das Leder wirkt anfangs lediglich wie gebraucht, erst mit der Zeit um eine schmutzigere Note ergänzt, die mich spontan an das Emsland mit seinen Schweinefarmen erinnert. Das mag auch an einer gewissen Muffigkeit liegen, die manchem Zuviel sein wird. Dies liegt letztlich zum einen am Weihrauch, welcher das Leder passend untermalt und ihm dem Anstrich eines Gegenstandes gibt, welches Dekaden gesehen hat, welches vieles berichten könnte. Dieser Geschichtsreichtum wird durch die Tonkabohne weiter unterlegt.
Jetzt wirkt diese vanillig und setzt neue Nuancen, sorgt einerseits für Gefälligkeit. Andererseits driftet Kirza dadurch mitunter in eine fast angenehme Stickigkeit ab, erinnert an verbrauchte Luft, süßlichen Moder. Sicher, das Patchouli mag ebenso dazu beitragen, auch strenge grünliche Noten sind merklich vorhanden. Diese Konstruktion ist spannend, gelungen aber nah am Übergang hin zum Unangenehmen.
Darüber hinaus fühlt man sich teils in eine Werkstatt teleportiert, denn eine ölige Facette lässt sich nicht leugnen. Spektakuläre Wendungen kann man nicht weiter erwarten, dafür zeugt die Intensität von Passion, von parfumeuristischer Hingabe. Nur dies bewirkt so vieles. Ohne dies würde mich Kirza längst kalt lassen, längst in mir die kleine Saat der störenden Ingredienz alles überlagern lassen.
Ich mochte Kirza also zunächst. Je häufiger ich den Duft trage, umso präsenter wird für mich die störende Begleitnote. Das Leder wirkt so für mich etwas zu schmutzig, etwas zu verrottet. Vor zwei Jahren schrieb ich über einen Lederduft, dass mir dort ein an Schweinsleder erinnernder Geruch eminent missfällt. Genau dieses Gefühl wird hier evoziert. Was das Thema trifft, denn Kirza soll oft Schweinsleder imitieren. Die Intensität schwankt hier, insofern ist Kirza für mich ein Duft der Gegensätze. Dennoch bewerte ich den G-Parfums-Arbeitsnachweis relativ hoch denn hier bemerke ich Hingabe,, bemerke Leidenschaft für solche olfaktorischen Werke und dies bewirkt so viel.
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