10.03.2016 - 14:28 Uhr
loewenherz
881 Rezensionen
loewenherz
8
After all that we've been through
Wings for Men - Mitte der 90er noch als 'Wings for Men Giorgio Beverly Hills' verkauft (das 'Giorgio Beverly Hills' ist inzwischen von Verpackung und Flakon verschwunden) - war der erste Duft, an dessen Erwerb sowie das damit verbundene Hochgefühl des Konsumierens ich mich noch genau erinnere. In London habe ich ihn gesehen, bei Harrods - beworben, wie man auch heute noch einen frisch gelaunchten Breitenduft bewirbt - am eigens aufgebauten Aktionscounter samt passend gekleideten (strahlend lächelnden) Repräsentanten. Und es gab einen Weekender dazu, wenn man ein Fläschchen kaufte.
Mitte der 90er stand das britische Pfund bei fast drei Mark, und als Abiturient (samt Abiturientenbudget) konnte man sich in London damals absolut gar nichts kaufen. Ich erinnere mich, dass Wings for Men irgendwas zwischen fünfzig und sechzig Pfund gekostet hat - und es war klar: wenn ich den jetzt mitnehme, wird sich das auf den ganzen Rest des London-Aufenthalts spürbar auswirken. Aber der Duft! Ich erinnere mich nicht mehr, ob ich damals wirklich den Gürtel enger geschnallt oder mein Konto überzogen habe, aber ich wusste: ohne diesen Duft werde ich Harrods nicht verlassen!
Giorgio Beverly Hills' Wings for Men - damals noch in einem Flakon, dem man den heute nur noch angedeuteten seitlich sitzenden Adler noch deutlich ansah - eröffnete eine neue und aufregende Welt. Aus heutiger Sicht, in der man frische, süße und überpointiert männlich arrangierte Düfte wie ihn kaum noch (er-)trägt, mag das seltsam anmuten, aber damals war er die Erfüllung all jener Wünsche, von denen ich bis zum Öffnen der Flasche keine Ahnung gehabt hatte. Jener Kauf damals war ein sinnlicher Hochgenuss - und Wings for Men für Jahre mein Begleiter - war er doch auch der Duft, den ich 'in London gekauft' hatte...
Vorbei. Vor ein paar Jahren dann traf ich ihn wieder - ganz unerwartet in den USA in irgendeiner namenlosen Mall für kaum mehr als zehn Dollar. Das 'Giorgio Beverly Hills' trägt er nun nicht mehr im Namen, und jenseits seiner nicht anders als 'prollig' zu nennenden Kopfnote erinnert nichts, wirklich gar nichts mehr an jenen Sehnsuchtsduft der 90er, für den ich einst so brannte. Vielleicht war es ein Fehler, ihn (bzw. seinen reformulierten Bastard) überhaupt zu kaufen - und meine Erinnerungen zu beschädigen. Doch wie das ist manchmal im Leben - zu gerne hätte ich ihn noch mal um mich gehabt, nur einmal noch.
Fazit: in meiner Erinnerung wird er bleiben, was er damals für mich war - strahlend, kühn und ewigjung. Und den Weekender, den habe ich immer noch.
Mitte der 90er stand das britische Pfund bei fast drei Mark, und als Abiturient (samt Abiturientenbudget) konnte man sich in London damals absolut gar nichts kaufen. Ich erinnere mich, dass Wings for Men irgendwas zwischen fünfzig und sechzig Pfund gekostet hat - und es war klar: wenn ich den jetzt mitnehme, wird sich das auf den ganzen Rest des London-Aufenthalts spürbar auswirken. Aber der Duft! Ich erinnere mich nicht mehr, ob ich damals wirklich den Gürtel enger geschnallt oder mein Konto überzogen habe, aber ich wusste: ohne diesen Duft werde ich Harrods nicht verlassen!
Giorgio Beverly Hills' Wings for Men - damals noch in einem Flakon, dem man den heute nur noch angedeuteten seitlich sitzenden Adler noch deutlich ansah - eröffnete eine neue und aufregende Welt. Aus heutiger Sicht, in der man frische, süße und überpointiert männlich arrangierte Düfte wie ihn kaum noch (er-)trägt, mag das seltsam anmuten, aber damals war er die Erfüllung all jener Wünsche, von denen ich bis zum Öffnen der Flasche keine Ahnung gehabt hatte. Jener Kauf damals war ein sinnlicher Hochgenuss - und Wings for Men für Jahre mein Begleiter - war er doch auch der Duft, den ich 'in London gekauft' hatte...
Vorbei. Vor ein paar Jahren dann traf ich ihn wieder - ganz unerwartet in den USA in irgendeiner namenlosen Mall für kaum mehr als zehn Dollar. Das 'Giorgio Beverly Hills' trägt er nun nicht mehr im Namen, und jenseits seiner nicht anders als 'prollig' zu nennenden Kopfnote erinnert nichts, wirklich gar nichts mehr an jenen Sehnsuchtsduft der 90er, für den ich einst so brannte. Vielleicht war es ein Fehler, ihn (bzw. seinen reformulierten Bastard) überhaupt zu kaufen - und meine Erinnerungen zu beschädigen. Doch wie das ist manchmal im Leben - zu gerne hätte ich ihn noch mal um mich gehabt, nur einmal noch.
Fazit: in meiner Erinnerung wird er bleiben, was er damals für mich war - strahlend, kühn und ewigjung. Und den Weekender, den habe ich immer noch.
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