28.12.2020 - 15:01 Uhr
Floyd
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Der Nebel über den Wiesen von Tara
Marr mäanderte in Achten durch den dichten Dunst. Seit Stunden schwebte der über dem Hügel von Tara, vielleicht auch seit 5000 Jahren, wer weiß das schon. Es ist Irland. Jedenfalls war da nichts im Nebel, kein monolithischer schreiender Schicksalsstein, kein Tor zu den Geistern der Geiseln und auch nicht die Arche. Nur Nebel, Milliarden moschushafter Moleküle, betrunken von süßen kleinen Kleeblüten, bitteren Kräutern, balsamisch würziger Myrrhe und Mäuseurin. Manchmal meinte Marr Bananenschokolade, eine unreife große grüne Schale, eine Erscheinung vor sich zu sehen. Doch war da nichts als feuchte Erde, wildkrautiges Wimmeln in den Wiesen entlang des archaischen Prozessionspfades und eben diese Wolke aus Moschusmäusemyrrhe, irgendwie frisch.
Dann ereilte Marr ein Fieber, wurde der Nebel nun harziger, süßer, wanderten lautlos die Eisenzeitgeister, die irischen Hochkönige, heidnischen Priester im Weihrauch durch die feuchten Gräser, legten alte Hölzer nieder als Zeichen einer Zeremonie, flossen Balsambäche, vielleicht weißer Tee für Stunden durch Erde und Wiesen.
(Mit Dank an ChopIsland)
Dann ereilte Marr ein Fieber, wurde der Nebel nun harziger, süßer, wanderten lautlos die Eisenzeitgeister, die irischen Hochkönige, heidnischen Priester im Weihrauch durch die feuchten Gräser, legten alte Hölzer nieder als Zeichen einer Zeremonie, flossen Balsambäche, vielleicht weißer Tee für Stunden durch Erde und Wiesen.
(Mit Dank an ChopIsland)
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