18.11.2021 - 05:16 Uhr
Pollita
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Pollita
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Duftende Geborgenheit
Es regnet. Unentwegt. Die Wetter-App spricht zwar von Nebel, doch was hier täglich runterkommt, ist feiner, eisig kalter Regen. Draußen ist es trist, grau und trübe. Man möchte sich nur noch in der Wärme einkuscheln und dieses Novembergrau einfach vergessen.
Mit Drifting von Ikiryo ist das keine Kunst. Ein traumhaft zarter, transparenter Duft, der so ziemlich alles enthält, was mich verzaubert. Feinsten weißen Moschus, eine sinnliche Jasminnote und wärmende Vanille. In der Duftpyramide sind zusätzlich Lavendel und Perubalsam gelistet und statt Jasmin finde ich hier mit Hedion eine synthetische Variante. Riechen tu ich allerdings das oben Beschriebene. Mein erster Eindruck erinnert mich an meine guten alten Vintage-Cašmir, nur ohne Rosengeranie und Rose und das Obst. Die Grundstimmung ist dennoch recht ähnlich. Auch der wunderbare und leider eingestellte Macadam von Il Profumo kommt mir bei Drifting in den Sinn. Nur, dass das hier alles etwas zarter und transparenter ist und weit weniger opulent.
Im Auftakt macht sich zunächst die Synthetik bemerkbar. Eine Art Klebstoffnote, wie ich sie auch gern bei Galaxolid wahrnehme. Glücklicherweise hält sie sich auf der Haut nicht lange. Auf Papier duftet Drifting übrigens nicht schön. Hier bleibt die Klebstoffassoziation für eine ganze Weile bestehen. Definitiv kein Parfum, das man auf einem Streifen oder Ähnlichem testen sollte. Dieses ölige Parfum benötigt warme Haut, um sich in seiner ganzen Schönheit zu entfalten.
Tragen tut sich Drifting einfach wunderschön, auch wenn der Weg mit der Nase direkt zu den besprühten Hautpartien anfangs etwas animalisch anmuten kann. Die zarten Moschus-Vanillewölkchen, die zu meiner Nase aufsteigen, sind samten, zärtlich und wunderschön, da kann ich keinerlei Tier mehr ausmachen. Und – Trommelwirbel: Auch Mr. Polly mag Drifting. Ihn erinnert dieses simple und dennoch spezielle Parfum an Kinderspielzeug, aber das kann mir mal komplett egal sein. Wegen mir kann er auch an verschmorte Elektronik denken. Hauptsache, der schöne Duft ist genehmigt *grins*.
Drifting ist wie duftende Geborgenheit. Ein Parfum, dass den tristen, grauen Alltag, ja, so alles Unangenehme für eine kurze Zeit verblassen lässt. Ein perfekter Duft für diese Jahreszeit, die mich, genauso wie Januar und Februar es auch tun, manchmal etwas traurig stimmt.
Und auch zu diesem Duft fallen mir mal wieder ein paar so gut passende Zeilen von Singer-Songwriter Ronan Harris ein:
When I wander and far I stray
When this world has failed me
Give me strength and heal my soul
When I'm broken when I'm lost,
And roads seem neverending
Be the path that brings me home
When it feels I can't go on
Let your armour cover me.
(VNV Nation – Armour – 2018)
Ganz lieben Dank an Gandix für die Testmöglichkeit. Den muss ich haben!
Mit Drifting von Ikiryo ist das keine Kunst. Ein traumhaft zarter, transparenter Duft, der so ziemlich alles enthält, was mich verzaubert. Feinsten weißen Moschus, eine sinnliche Jasminnote und wärmende Vanille. In der Duftpyramide sind zusätzlich Lavendel und Perubalsam gelistet und statt Jasmin finde ich hier mit Hedion eine synthetische Variante. Riechen tu ich allerdings das oben Beschriebene. Mein erster Eindruck erinnert mich an meine guten alten Vintage-Cašmir, nur ohne Rosengeranie und Rose und das Obst. Die Grundstimmung ist dennoch recht ähnlich. Auch der wunderbare und leider eingestellte Macadam von Il Profumo kommt mir bei Drifting in den Sinn. Nur, dass das hier alles etwas zarter und transparenter ist und weit weniger opulent.
Im Auftakt macht sich zunächst die Synthetik bemerkbar. Eine Art Klebstoffnote, wie ich sie auch gern bei Galaxolid wahrnehme. Glücklicherweise hält sie sich auf der Haut nicht lange. Auf Papier duftet Drifting übrigens nicht schön. Hier bleibt die Klebstoffassoziation für eine ganze Weile bestehen. Definitiv kein Parfum, das man auf einem Streifen oder Ähnlichem testen sollte. Dieses ölige Parfum benötigt warme Haut, um sich in seiner ganzen Schönheit zu entfalten.
Tragen tut sich Drifting einfach wunderschön, auch wenn der Weg mit der Nase direkt zu den besprühten Hautpartien anfangs etwas animalisch anmuten kann. Die zarten Moschus-Vanillewölkchen, die zu meiner Nase aufsteigen, sind samten, zärtlich und wunderschön, da kann ich keinerlei Tier mehr ausmachen. Und – Trommelwirbel: Auch Mr. Polly mag Drifting. Ihn erinnert dieses simple und dennoch spezielle Parfum an Kinderspielzeug, aber das kann mir mal komplett egal sein. Wegen mir kann er auch an verschmorte Elektronik denken. Hauptsache, der schöne Duft ist genehmigt *grins*.
Drifting ist wie duftende Geborgenheit. Ein Parfum, dass den tristen, grauen Alltag, ja, so alles Unangenehme für eine kurze Zeit verblassen lässt. Ein perfekter Duft für diese Jahreszeit, die mich, genauso wie Januar und Februar es auch tun, manchmal etwas traurig stimmt.
Und auch zu diesem Duft fallen mir mal wieder ein paar so gut passende Zeilen von Singer-Songwriter Ronan Harris ein:
When I wander and far I stray
When this world has failed me
Give me strength and heal my soul
When I'm broken when I'm lost,
And roads seem neverending
Be the path that brings me home
When it feels I can't go on
Let your armour cover me.
(VNV Nation – Armour – 2018)
Ganz lieben Dank an Gandix für die Testmöglichkeit. Den muss ich haben!
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