11.11.2012 - 07:05 Uhr
Unterholz
54 Rezensionen
Unterholz
Sehr hilfreiche Rezension
Beeren & Rosenseife
Sandelholzdüfte scheinen in jüngster Zeit eine kleine Renaissance zu erleben. Kaum ein Label, das nicht mindestens einen Duft im Programm hat. Das kostbare Gehölz ist ausserdem als Komponente in Basisnoten weit verbreitet. Es sorgt für einen samtigen, dezent holzig-milchigen Schmelz in der Schlussphase und dient gleichzeitig als Fixativ. Das beste Sandelholz stammt aus Mysore im Westen Indiens und dieses ist sicherlich Synonym für die Komplexität des Sandelholzgeruchs. Leider sagt die Bezeichnung Sandelholz(-öl) nicht allzuviel über den tatsächlich verwendeten Rohstoff aus. Es gibt massive Qualitätsunterschiede und natürlich tragen auch die Parfümhersteller nicht immer zur Transparenz bei, ausser es ist Teil des Marketings, wie beispielsweise bei „Santal Mysore“ oder „Santal Blanc“ (Lutens).
Echtes (weisses) Sandelholz wird normalerweise aus den Gewächsen der Arten santalum album oder santalum austrocaledonicum gewonnen. Herkunft: Indien, Neukaldeonien, Australien, Hawaii. Dabei müssen die Bäume mindestens 30 Jahre alt sein, denn nur das Kernholz garantiert das gereifte Aroma. Da man es in der Vergangenheit verpasst hat, die Baumbestände nachhaltig aufzuforsten, gehört Sandelholz momentan zu den limitierten Rohstoffen. Was sich natürlich auch auf den Preis auswirkt. Gerne werden im Handel auch andere Arten der Gattung Sandelholzartige als Sandelholz verkauft (etwa amyris balsamifera), man sollte also immer, wenn man irgendwo im Netz Öl kauft, auf die lateinische Bezeichnung achten. Und: Qualität hat demnach ihren Preis.
Aber eigentlich wollte ich ja etwas über „Santal Rouge“ von Silvana Casoli schreiben. Da ich dem Geruch von Sandelholz absolut verfallen bin, teste ich so ziemlich alles, was damit als Hauptthema aufwartet. Da hab ich mir also mit einer anderen Bestellung bei Il Profvmo gleich blind einen 30mL-Flakon gegönnt. Übrigens kann ich nur jedem empfehlen, bei der Herstellerin direkt zu bestellen. Die Lieferung kommt mit reichlich Pröbchen garniert und sogar ein Schlüsselanhänger als Gadget war dabei…
„Santal Rouge“ ist ein ungewöhnliches Parfum. Es startet mit einem intensiven Beerenaroma, herb und leicht bitter. Ich musste an rote Vogelbeeren (so nannten wir die als Kinder zumindest) denken, die man in den Händen zerreibt. Das ist nicht unbedingt schön, fast unangenehm aber irgendwie doch anders. Die Bitter-Beeren bleiben fast den gesamten Duftverlauf bestehen, doch schon ein paar Sekunden nach dem Aufsprühen ist diese Seifigkeit da, die den Duft charakterisiert. Vom typisch balsamischen Aroma des Sandelholzes ist kaum etwas zu merken. Möglich, dass eben ganz andere Bestandteile, - was weiss ich - : Beeren und Blätter, für diese Komposition verwendet wurden. Als Basis wird ja auch noch Rosenholz angegeben. Normalerweise ist Rosenholz sehr flüchtig und überdauert kaum die Herznote. Möglich dass es die Menge ausmacht und dass diese auch für die Seifigkeit verantwortlich ist. Etwas Gewürz ist ebenso erahnbar, für mich ist es aber nicht typisch die Nelke, welche in der Pyramide angegeben ist.
„Santal Rouge“ ist herb, eher maskulin, auch frisch, aber dabei nicht unbedingt jugendlich. Drückt man die Nase aufs Handgelenk ist der Duft fast unangenehm, erst ein paar Zentimeter weiter weg wird er schön, mit einem leichten Rosenhauch. Die Sillage bleibt körpernah. Leider lässt die Haltbarkeit für ein Parfum dieser Preisklasse aber doch zu wünschen übrig.
Echtes (weisses) Sandelholz wird normalerweise aus den Gewächsen der Arten santalum album oder santalum austrocaledonicum gewonnen. Herkunft: Indien, Neukaldeonien, Australien, Hawaii. Dabei müssen die Bäume mindestens 30 Jahre alt sein, denn nur das Kernholz garantiert das gereifte Aroma. Da man es in der Vergangenheit verpasst hat, die Baumbestände nachhaltig aufzuforsten, gehört Sandelholz momentan zu den limitierten Rohstoffen. Was sich natürlich auch auf den Preis auswirkt. Gerne werden im Handel auch andere Arten der Gattung Sandelholzartige als Sandelholz verkauft (etwa amyris balsamifera), man sollte also immer, wenn man irgendwo im Netz Öl kauft, auf die lateinische Bezeichnung achten. Und: Qualität hat demnach ihren Preis.
Aber eigentlich wollte ich ja etwas über „Santal Rouge“ von Silvana Casoli schreiben. Da ich dem Geruch von Sandelholz absolut verfallen bin, teste ich so ziemlich alles, was damit als Hauptthema aufwartet. Da hab ich mir also mit einer anderen Bestellung bei Il Profvmo gleich blind einen 30mL-Flakon gegönnt. Übrigens kann ich nur jedem empfehlen, bei der Herstellerin direkt zu bestellen. Die Lieferung kommt mit reichlich Pröbchen garniert und sogar ein Schlüsselanhänger als Gadget war dabei…
„Santal Rouge“ ist ein ungewöhnliches Parfum. Es startet mit einem intensiven Beerenaroma, herb und leicht bitter. Ich musste an rote Vogelbeeren (so nannten wir die als Kinder zumindest) denken, die man in den Händen zerreibt. Das ist nicht unbedingt schön, fast unangenehm aber irgendwie doch anders. Die Bitter-Beeren bleiben fast den gesamten Duftverlauf bestehen, doch schon ein paar Sekunden nach dem Aufsprühen ist diese Seifigkeit da, die den Duft charakterisiert. Vom typisch balsamischen Aroma des Sandelholzes ist kaum etwas zu merken. Möglich, dass eben ganz andere Bestandteile, - was weiss ich - : Beeren und Blätter, für diese Komposition verwendet wurden. Als Basis wird ja auch noch Rosenholz angegeben. Normalerweise ist Rosenholz sehr flüchtig und überdauert kaum die Herznote. Möglich dass es die Menge ausmacht und dass diese auch für die Seifigkeit verantwortlich ist. Etwas Gewürz ist ebenso erahnbar, für mich ist es aber nicht typisch die Nelke, welche in der Pyramide angegeben ist.
„Santal Rouge“ ist herb, eher maskulin, auch frisch, aber dabei nicht unbedingt jugendlich. Drückt man die Nase aufs Handgelenk ist der Duft fast unangenehm, erst ein paar Zentimeter weiter weg wird er schön, mit einem leichten Rosenhauch. Die Sillage bleibt körpernah. Leider lässt die Haltbarkeit für ein Parfum dieser Preisklasse aber doch zu wünschen übrig.
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