05.04.2025 - 08:07 Uhr

Laalyskh
6 Rezensionen

Laalyskh
18
Erwachsen, oder kindlich?
Lass uns diesen Streit wie Erwachsene beilegen, im Schlafzimmer, nackt.
Ein Satz, der Erwartungen weckt, auch bei mir. Sinnlichkeit, Reife, Haut auf Haut, Nächte in zerwühlter Bettwäsche. Die Duftnoten haben mich zwar von vornherein etwas zweifeln lassen, da ihnen nichts animalisches oder verruchtes innewohnt; erwartet habe ich allerdings dennoch Erotik, Reife und Leidenschaft. Wie kann man auch anders bei diesem Namen?
Beim ersten Test war die Enttäuschung jedoch groß. Statt dunkler Verführung nur sanfte Vanillemilch, vielleicht ein Hauch Feige; kaum greifbar. Der Duft blieb blass, unschuldig und langweilig. Erotik? Leidenschaft? Nicht, dass ich wüsste.
Und doch blieb er in meinem Kopf. Wegen eines Gefühls, das sich langsam, fast heimlich, mit dem Duft verknüpfte, mich irritierte, zum Grübeln brachte und nicht loslassen wollte.
Irgendwann war die Erinnerung dann da: Das Freibad meiner Kindheit. Die großen Liegewiesen, das Geräusch von Wasser, der Duft von Sonnencreme auf warmer Haut und vor allem: Unser frisch gewaschenes, rotes Handtuch. Wenn die Sonne darauf schien, hatte es diesen spezifischen Geruch: sauber, warm, leicht süßlich. Genau wie dieser Duft. Diese Mischung aus Waschmittel, Haut, warmer Baumwolle und Süße in der Luft riecht zu meiner Überraschung genau wie Adults. Dies ist offensichtlich keine erotische Erinnerung, aber eine intime. Eine, die tiefer geht als jeder Streit es jemals könnte und mir fast schon ein bisschen weh tut. Und plötzlich ergibt der Duft Sinn – auf einer ganz anderen Ebene, als ursprünglich erwartet.
Ab diesem Moment war Adults kein falsches Versprechen mehr, sondern eine winzig kleine Zeitmaschine. Ein duftendes Portal in eine sorglose Welt. Also habe ich ihn gekauft. Einen ganzen Flakon. Nicht, weil er mich umgehauen hat, sondern weil er mich berührt hat.
Was beim Kauf entscheidend war? Nostalgie.
Ein Duft trifft etwas in einem – nicht wegen seiner Raffinesse, nicht wegen seiner Projektion, sondern wegen einer Stimmung, die er heraufbeschwört. Ein Bild, ein Geräusch, ein Sommertag im Freibad. Und ehe man sich versieht, kauft man nicht den Duft – man kauft eine Erinnerung zurück.
Ohne es gezielt zu steuern, wird man von dieser inneren Regung geleitet. Wenn man innehält, merkt man plötzlich: Die eigene Sammlung besteht zu einem Großteil aus verlorenen Zeiten. Ich habe es nicht überprüft, kann aber sicher sagen: Etwa 80 % meiner Sammlung sind längst eingestellt. Aber 90 % dieser Flakons sind binnen der letzten zwölf Monate eingezogen. Nicht, weil sie objektiv die besten sind – sondern weil sie etwas zum Schwingen gebracht haben, was sonst still geblieben wäre.
Nostalgie ist ein gefährliches Werkzeug.
Sie macht weich, sie macht empfänglich – und manchmal führt sie dazu, dass man blind kauft, viel kauft, mehr kauft. Aber sie schenkt auch Freude. Sie verleiht einem Flakon eine Geschichte, wo vorher nur Glas und Duftöl waren. Und manchmal, wie in diesem Fall, macht sie aus einer anfänglichen Enttäuschung ein stilles Lieblingsstück.
Adults gehört nicht ins Schlafzimmer. Aber er gehört in meine innere Schatzkiste mit Erinnerungen. Und manchmal ist das nicht nur viel intimer, sondern auch um Welten schöner.
Ein Satz, der Erwartungen weckt, auch bei mir. Sinnlichkeit, Reife, Haut auf Haut, Nächte in zerwühlter Bettwäsche. Die Duftnoten haben mich zwar von vornherein etwas zweifeln lassen, da ihnen nichts animalisches oder verruchtes innewohnt; erwartet habe ich allerdings dennoch Erotik, Reife und Leidenschaft. Wie kann man auch anders bei diesem Namen?
Beim ersten Test war die Enttäuschung jedoch groß. Statt dunkler Verführung nur sanfte Vanillemilch, vielleicht ein Hauch Feige; kaum greifbar. Der Duft blieb blass, unschuldig und langweilig. Erotik? Leidenschaft? Nicht, dass ich wüsste.
Und doch blieb er in meinem Kopf. Wegen eines Gefühls, das sich langsam, fast heimlich, mit dem Duft verknüpfte, mich irritierte, zum Grübeln brachte und nicht loslassen wollte.
Irgendwann war die Erinnerung dann da: Das Freibad meiner Kindheit. Die großen Liegewiesen, das Geräusch von Wasser, der Duft von Sonnencreme auf warmer Haut und vor allem: Unser frisch gewaschenes, rotes Handtuch. Wenn die Sonne darauf schien, hatte es diesen spezifischen Geruch: sauber, warm, leicht süßlich. Genau wie dieser Duft. Diese Mischung aus Waschmittel, Haut, warmer Baumwolle und Süße in der Luft riecht zu meiner Überraschung genau wie Adults. Dies ist offensichtlich keine erotische Erinnerung, aber eine intime. Eine, die tiefer geht als jeder Streit es jemals könnte und mir fast schon ein bisschen weh tut. Und plötzlich ergibt der Duft Sinn – auf einer ganz anderen Ebene, als ursprünglich erwartet.
Ab diesem Moment war Adults kein falsches Versprechen mehr, sondern eine winzig kleine Zeitmaschine. Ein duftendes Portal in eine sorglose Welt. Also habe ich ihn gekauft. Einen ganzen Flakon. Nicht, weil er mich umgehauen hat, sondern weil er mich berührt hat.
Was beim Kauf entscheidend war? Nostalgie.
Ein Duft trifft etwas in einem – nicht wegen seiner Raffinesse, nicht wegen seiner Projektion, sondern wegen einer Stimmung, die er heraufbeschwört. Ein Bild, ein Geräusch, ein Sommertag im Freibad. Und ehe man sich versieht, kauft man nicht den Duft – man kauft eine Erinnerung zurück.
Ohne es gezielt zu steuern, wird man von dieser inneren Regung geleitet. Wenn man innehält, merkt man plötzlich: Die eigene Sammlung besteht zu einem Großteil aus verlorenen Zeiten. Ich habe es nicht überprüft, kann aber sicher sagen: Etwa 80 % meiner Sammlung sind längst eingestellt. Aber 90 % dieser Flakons sind binnen der letzten zwölf Monate eingezogen. Nicht, weil sie objektiv die besten sind – sondern weil sie etwas zum Schwingen gebracht haben, was sonst still geblieben wäre.
Nostalgie ist ein gefährliches Werkzeug.
Sie macht weich, sie macht empfänglich – und manchmal führt sie dazu, dass man blind kauft, viel kauft, mehr kauft. Aber sie schenkt auch Freude. Sie verleiht einem Flakon eine Geschichte, wo vorher nur Glas und Duftöl waren. Und manchmal, wie in diesem Fall, macht sie aus einer anfänglichen Enttäuschung ein stilles Lieblingsstück.
Adults gehört nicht ins Schlafzimmer. Aber er gehört in meine innere Schatzkiste mit Erinnerungen. Und manchmal ist das nicht nur viel intimer, sondern auch um Welten schöner.
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