15.05.2018 - 14:47 Uhr

Meggi
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Meggi
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22
Nur ein abendliches Pareto-Optimum
Orange mit nimm2-Einschlag und einem Hauch Käsefuß-Bergamotte. Dazu ein leicht muffiges Dosenobst-Rauschen. Aprikose vielleicht. Eine weitere Spur wären die „Pfirsiche“ von Haribo. Bei beidem fällt es mir spontan schwer, eine Verbindung zu „Eleganz“ oder „leuchtend“ herzustellen.
Außerdem kann ich den versprochenen Botanik-Noten nicht dezidiert folgen, müsste sie mir sozusagen partiell zusammenschwurbeln, indem ich das Obst als aus fruchtiger Rose herausgelöst betrachte, die Süße als Ansatz-Maiglöckchen-Schwülstigkeit interpretiere und Jasmin abhake. Nicht, dass ich auf wabernde Blymeranz irgendwie scharf wäre, aber etwas mehr als (für mich) nahezu undurchriechbare, floral-obstige Allgemeinheiten hätte ich schon erwartet. Mich erinnert das an den lustlosen Pauschalfrucht-Pamps aus ‚Modern Classic for Women‘ von Brocard und ‚The Collector - Morning Muscs‘ von Alexandre J - zwei leider begeisterungsfreie Referenzen. Sogar deren Anflug von mehr oder weniger billiger Schokolade finde ich heute wieder.
Im Laufe mancher Stunden wird es langsam cremiger, ich rieche zunächst vorrangig pastöses Sandelholz an der Schwelle zur H-Sahne, das ist ebenfalls nicht beglückend. Ab mittags erkenne ich allmählich ein stilles Duett aus Orange und Amb(e)r(a), das mich von weitem an L’Artisans ‚Séville à l'Aube‘ denken lässt. Immerhin, denn es führt mich zumindest solide durch den Nachmittag und am Abend vermag der Duft eine Art „Pareto-Optimum“ zu erklimmen, als eine moschus-cremige Orange-Jasmin-Amb(e)r(a)-Note regelrecht sexy Ambitionen entwickelt.
Pareto-Optimum. Ein Zustand, in dem es – grob gesagt - nicht mehr möglich ist, etwas an einer Angelegenheit zu verbessern, ohne zugleich anderes daran verschlechtern zu müssen. Einer jener Gedanken und Begriffe, wie sie typischerweise im Dunstkreis der sogenannten Wirtschaftswissenschaften auftauchen und die sich oftmals irgendwo auf einer direkten Linie zwischen „praktisch nutzlos“ und „selbstverständlich“ einsortieren lassen. Hier will ich damit bloß sagen: Ich glaube, der Duft hat sein individuell Bestes erreicht, mehr geht da nicht.
Der Haken am Pareto-Optimum: Der wird gerne veranschaulicht durch das Bild eines Wanderers, der mit Mühe eine Bergspitze erklommen hat und nun ganz stolz dort oben steht. Plötzlich verziehen sich die Wolken, lichtet sich der Nebel und vor den Augen des wackeren Kletterers ragt jetzt das gewaltige Panorama der Alpen empor. Bezogen auf den gelungeneren hinteren Teil von ‚Eleganza Luminosa‘ werden die majestätischen Gipfel für mich konkret repräsentiert vom bereits erwähnten ‚Séville à l'Aube‘ sowie von Pierre Guillaumes ‚Parfumerie Générale - 19 Louanges Profanes‘.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
Außerdem kann ich den versprochenen Botanik-Noten nicht dezidiert folgen, müsste sie mir sozusagen partiell zusammenschwurbeln, indem ich das Obst als aus fruchtiger Rose herausgelöst betrachte, die Süße als Ansatz-Maiglöckchen-Schwülstigkeit interpretiere und Jasmin abhake. Nicht, dass ich auf wabernde Blymeranz irgendwie scharf wäre, aber etwas mehr als (für mich) nahezu undurchriechbare, floral-obstige Allgemeinheiten hätte ich schon erwartet. Mich erinnert das an den lustlosen Pauschalfrucht-Pamps aus ‚Modern Classic for Women‘ von Brocard und ‚The Collector - Morning Muscs‘ von Alexandre J - zwei leider begeisterungsfreie Referenzen. Sogar deren Anflug von mehr oder weniger billiger Schokolade finde ich heute wieder.
Im Laufe mancher Stunden wird es langsam cremiger, ich rieche zunächst vorrangig pastöses Sandelholz an der Schwelle zur H-Sahne, das ist ebenfalls nicht beglückend. Ab mittags erkenne ich allmählich ein stilles Duett aus Orange und Amb(e)r(a), das mich von weitem an L’Artisans ‚Séville à l'Aube‘ denken lässt. Immerhin, denn es führt mich zumindest solide durch den Nachmittag und am Abend vermag der Duft eine Art „Pareto-Optimum“ zu erklimmen, als eine moschus-cremige Orange-Jasmin-Amb(e)r(a)-Note regelrecht sexy Ambitionen entwickelt.
Pareto-Optimum. Ein Zustand, in dem es – grob gesagt - nicht mehr möglich ist, etwas an einer Angelegenheit zu verbessern, ohne zugleich anderes daran verschlechtern zu müssen. Einer jener Gedanken und Begriffe, wie sie typischerweise im Dunstkreis der sogenannten Wirtschaftswissenschaften auftauchen und die sich oftmals irgendwo auf einer direkten Linie zwischen „praktisch nutzlos“ und „selbstverständlich“ einsortieren lassen. Hier will ich damit bloß sagen: Ich glaube, der Duft hat sein individuell Bestes erreicht, mehr geht da nicht.
Der Haken am Pareto-Optimum: Der wird gerne veranschaulicht durch das Bild eines Wanderers, der mit Mühe eine Bergspitze erklommen hat und nun ganz stolz dort oben steht. Plötzlich verziehen sich die Wolken, lichtet sich der Nebel und vor den Augen des wackeren Kletterers ragt jetzt das gewaltige Panorama der Alpen empor. Bezogen auf den gelungeneren hinteren Teil von ‚Eleganza Luminosa‘ werden die majestätischen Gipfel für mich konkret repräsentiert vom bereits erwähnten ‚Séville à l'Aube‘ sowie von Pierre Guillaumes ‚Parfumerie Générale - 19 Louanges Profanes‘.
Ich bedanke mich bei MisterE für die Probe.
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