04.10.2013 - 16:35 Uhr
Aura
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Aura
Top Rezension
12
Verwirrung, frisch aufgetischt im Garten Eden
Es war einfach nicht Bruder Donatos Tag. Erst war er in der Frühmesse eingeschlafen und hatte laut geschnarcht, was zwar nicht als Verstoss gegen das Schweigegelübde galt, wenn der heilige Vater ihn schon so reich mit Polypen „gesegnet“ hatte, aber durchaus als unschicklich. Später, bei seiner vormittäglichen Arbeit im Kräutergarten, hatte er sich mit der Gartenschere tief in den Finger geschnitten und seine Kutte im hektischen Bemühen, die Blutung zu stoppen, befleckt. Nachdem er sich bei Bruder Sanitus ein Pflaster und eine Tetanusspritze geholt hatte (Schmerzensschreie waren ebenfalls vom Schweigegelübde ausgenommen, sofern sie nur aus Vokalen bestanden), ging er in die Klosterwäscherei, um eine saubere Kutte zu holen. Natürlich waren die Kutten mit den praktischen Taschen mal wieder alle schon vergriffen... und dann gab es zum Mittagessen auch noch Grünkohl. Er hasste Grünkohl. Der Abt legte ihm einen Zettel neben den Teller: „Säubere das Weihwasserbecken.“ Na toll. Die Busse für das Schnarchen. Doch zuvor, entschied Bruder Donato, hatte er sich nach so viel Pein einen leckeren Nachtisch redlich verdient, auch wenn er dafür das 7. Gebot brechen würde: Du sollst nicht stehlen. Eigentlich war es ja kein richtiger Diebstahl, wenn er in die Küche schlich, um sich einen kleinen Seelentröster zu gönnen, denn die Lebensmittel dort waren ja schliesslich für die Brüder rechtmässig eingekauft worden. Er umging lediglich den Wochenspeiseplan.
Mit seiner Beute, einer Mango, gelangte er schliesslich unbemerkt in die Sakristei, um frisches Weihwasser, das Acqua Santa, zu holen. Er wollte gerade herzhaft in die saftig-süsse Frucht beissen, als er hörte, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Ohje. Schnell, schnell, die Mango in der Tasche versteck... Kruzifix, die Kutte hatte ja keine Taschen! Kurz dachte Bruder Donato noch darüber nach, ob gedachtes Fluchen eigentlich ein Verstoss gegen das 2. Gebot war, aber dann liess er die Mango kurzentschlossen einfach in das Weihwasser plumpsen.
Und das könnte die Geschichte sein, warum „Acqua Santa“ nach Mango riecht. Nach Dosenmango, um genau zu sein. Es irritiert mich angesichts der Duftpyramide zutiefst, aber es ist so: ich rieche eine zuckersüsse, reife Mango. Die hält sich ca. 2 Stunden, bevor dieser eigentlich ja nicht vorhandene, aber dennoch eindeutig riechbare Fruchtakkord ins Holzige umschwenkt. Auf der Haut. Auf Kleidung hält sich die Mango locker bis zum nächsten Tag. Eine sinnlich-würzige Rose und ein bisschen Tonkabohne kann ich als Beiwerk noch erahnen, aber der Rest: Mango, so leid es mir fast tut.
Ob es der liebe Gott war, der seine Finger im Spiel hatte und sich einen Spass daraus machte, diese Duftbausteine in dieser Kombination wie Mango riechen zu lassen? Mango hin oder her, jedenfalls hat Linaris Acqua Santa nichts mit kalten Steingemäuern oder Weihrauch zu tun. Es riecht mehr wie der Garten Eden: üppig, saftig, sinnlich, fruchtig, warm und einfach zum Reinbeissen lecker.
Mit seiner Beute, einer Mango, gelangte er schliesslich unbemerkt in die Sakristei, um frisches Weihwasser, das Acqua Santa, zu holen. Er wollte gerade herzhaft in die saftig-süsse Frucht beissen, als er hörte, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Ohje. Schnell, schnell, die Mango in der Tasche versteck... Kruzifix, die Kutte hatte ja keine Taschen! Kurz dachte Bruder Donato noch darüber nach, ob gedachtes Fluchen eigentlich ein Verstoss gegen das 2. Gebot war, aber dann liess er die Mango kurzentschlossen einfach in das Weihwasser plumpsen.
Und das könnte die Geschichte sein, warum „Acqua Santa“ nach Mango riecht. Nach Dosenmango, um genau zu sein. Es irritiert mich angesichts der Duftpyramide zutiefst, aber es ist so: ich rieche eine zuckersüsse, reife Mango. Die hält sich ca. 2 Stunden, bevor dieser eigentlich ja nicht vorhandene, aber dennoch eindeutig riechbare Fruchtakkord ins Holzige umschwenkt. Auf der Haut. Auf Kleidung hält sich die Mango locker bis zum nächsten Tag. Eine sinnlich-würzige Rose und ein bisschen Tonkabohne kann ich als Beiwerk noch erahnen, aber der Rest: Mango, so leid es mir fast tut.
Ob es der liebe Gott war, der seine Finger im Spiel hatte und sich einen Spass daraus machte, diese Duftbausteine in dieser Kombination wie Mango riechen zu lassen? Mango hin oder her, jedenfalls hat Linaris Acqua Santa nichts mit kalten Steingemäuern oder Weihrauch zu tun. Es riecht mehr wie der Garten Eden: üppig, saftig, sinnlich, fruchtig, warm und einfach zum Reinbeissen lecker.
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