19.04.2015 - 08:05 Uhr
Stefanu155
71 Rezensionen
Stefanu155
Top Rezension
14
Grüngraue Brise
Es dürfte schwer sein, diesen Duft nicht schön zu finden. Seidengrau und von Anfang an fein gewebt erreicht der Duft die Nase. Eine frische, leicht säuerliche Spitze bitzelt hinterdrein - das ist tatsächlich wie Gischt auf einer Welle und sehr apart gemacht.
Im berühmtesten Lied über das Meer (Charles Trenet, "La Mer") heißt es:
Das Meer
Man sieht es tanzen entlang heller Buchten
Silbern glänzend
Das Frisch-Säuerliche legt noch etwas an Intensität zu. Ein Duft, der das Maximum an Frische nicht gleich zu Beginn entfaltet. Eine Meereswoge mit Schaumkrone, die gischtig am Strand zerfieselt. Im Wesentlichen ist aber danach die "Entwicklung " zu Ende. Dennoch bleibt der Duft nicht in einer langweiligen, mehr oder weniger sauber-frischen Moschusnote hängen, sondern durch eine hell-trockene Unterlage, die ich als leicht holzig erlebe, bleibt der Duft von einer grün-grauen, seidigen Eleganz. Im Hintergrund rauscht das Meer beständig weiter, ohne jemals simpel "zitrisch" zu werden. Eher die Algen, wie bei "L'Eau d'Issey" und ein Hauch von Blüten. Dieses seidig-kühle bleibt ihm die ganze Zeit über erhalten, aber seine eigentliche Stärke zeigt der Duft in der ersten halben Stunde.
Es scheint Linari nicht an Selbstbewusstsein zu mangeln, wie die Titel ihrer Düfte verraten, "Höllenfeuer", Heiliges Wasser", "Himmelstor" und hier jetzt gleich der ganze Pazifik... Eine Nummer kleiner scheint es nicht zu gehen. Aber so ungeheuerlich und monumental, wie der Name vorgibt, ist dieser Duft für mich nicht. Er ist schön. Ich würde in jederzeit, außer mitten im Winter, tragen und wissen, dass er eine kühle, leichte Eleganz ausstrahlt, dass "frisch" hier edel interpretiert wurde; eine Frische, die wohl wirklich niemandem mißfallen dürfte. Ich würde ihn auf jeden Fall benutzen, weiß aber nicht, ob ich ihn haben müsste, falls ich nicht der Gestaltung des Flakons erliege.
Der Duft hellt sich zum Ende hin etwas auf, wechselt vom hellen Grau ins Bläuliche. Aber er haut weder den Träger noch das Umfeld aus den Latschen, was der Pazifische Ozean sehr wohl vermag...
Meine Bewertung schwankt wie das Meer, irgendwo zwischen 70 und 80, aber weil er so elegant daherkommt, dann doch 80%.
"Und ich werde singen heute abend, dem Meer zu Ehren."
Im berühmtesten Lied über das Meer (Charles Trenet, "La Mer") heißt es:
Das Meer
Man sieht es tanzen entlang heller Buchten
Silbern glänzend
Das Frisch-Säuerliche legt noch etwas an Intensität zu. Ein Duft, der das Maximum an Frische nicht gleich zu Beginn entfaltet. Eine Meereswoge mit Schaumkrone, die gischtig am Strand zerfieselt. Im Wesentlichen ist aber danach die "Entwicklung " zu Ende. Dennoch bleibt der Duft nicht in einer langweiligen, mehr oder weniger sauber-frischen Moschusnote hängen, sondern durch eine hell-trockene Unterlage, die ich als leicht holzig erlebe, bleibt der Duft von einer grün-grauen, seidigen Eleganz. Im Hintergrund rauscht das Meer beständig weiter, ohne jemals simpel "zitrisch" zu werden. Eher die Algen, wie bei "L'Eau d'Issey" und ein Hauch von Blüten. Dieses seidig-kühle bleibt ihm die ganze Zeit über erhalten, aber seine eigentliche Stärke zeigt der Duft in der ersten halben Stunde.
Es scheint Linari nicht an Selbstbewusstsein zu mangeln, wie die Titel ihrer Düfte verraten, "Höllenfeuer", Heiliges Wasser", "Himmelstor" und hier jetzt gleich der ganze Pazifik... Eine Nummer kleiner scheint es nicht zu gehen. Aber so ungeheuerlich und monumental, wie der Name vorgibt, ist dieser Duft für mich nicht. Er ist schön. Ich würde in jederzeit, außer mitten im Winter, tragen und wissen, dass er eine kühle, leichte Eleganz ausstrahlt, dass "frisch" hier edel interpretiert wurde; eine Frische, die wohl wirklich niemandem mißfallen dürfte. Ich würde ihn auf jeden Fall benutzen, weiß aber nicht, ob ich ihn haben müsste, falls ich nicht der Gestaltung des Flakons erliege.
Der Duft hellt sich zum Ende hin etwas auf, wechselt vom hellen Grau ins Bläuliche. Aber er haut weder den Träger noch das Umfeld aus den Latschen, was der Pazifische Ozean sehr wohl vermag...
Meine Bewertung schwankt wie das Meer, irgendwo zwischen 70 und 80, aber weil er so elegant daherkommt, dann doch 80%.
"Und ich werde singen heute abend, dem Meer zu Ehren."
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