01.10.2020 - 12:58 Uhr
Floyd
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Floyd
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46
Page Boy Motel
Monotone Mondlandschaften, vorbei und vergangen, stundenlang stumpfes Zockeln durch die zerklüfteten roten Felswüsten Arizonas, im Westen sind die spirituellen Schluchten des Grand Canyon versunken, nach all der Gewalt der Bilder, dem meditativen Massaker, was soll da noch kommen. Südlich des Lake Powell, oberhalb des Damms liegt müde mein Motel. Page Boy.
Die hellbraune Türe verliert ihre Farbe. Shabby Schick. Vom Parkplatz aus öffne ich den Zugang zu einem zerschlissenen Zimmer. Warme Wüstenluft weht vom Damm durch den Raum. Jemand ließ die Türe zum Geröllgarten auf der anderen Seite offen. Ein Hauch Hesperiden flieht dort ins Freie, Raumreiniger vielleicht. Jemand hat hier geraucht. Schwarzen trockenen Tabak, das billige Zeug. Vielleicht auch zweigeweise Zedernwacholder. Man ahnt nicht, was die Wüste mit den Menschen macht.
Warme Wachsflecken. Weich wurzeln sie tief im abgetakelten Teppich, begraben bräunliche Blüten unter sich, dünsten den fleischigen Geruch ins Gewebe. Ich rieche die Irisbutter im Bett, verschmiert auf dem Laken mit Kokosfett. Ab und an atmet der Raum noch den Rauch. Kleine Wolken aus Nelken auch. Weiß nicht woher die kommen.
Ich sitze in einem Sessel aus Leder und starre müde aus dem Fenster. Verdurstend verrenken sie ihre Zweige, die Bäume im Garten, knotig und trocken, seit Monaten gab es hier keinen Regen, nur Tiere, wie soll man da überleben. Nach Stunden scheine ich angekommen. In Gedanken habe ich mir das Bettlaken auf das Leder gelegt und schlafe im weichen Wachsblumenstrauß, verweht sind der Rauch und die Tiere auch, harmonisch haben sich die Bilder verwoben, in dem braunen verschlissenen Teppichboden.
(Mit Dank an Deadsoul)
Die hellbraune Türe verliert ihre Farbe. Shabby Schick. Vom Parkplatz aus öffne ich den Zugang zu einem zerschlissenen Zimmer. Warme Wüstenluft weht vom Damm durch den Raum. Jemand ließ die Türe zum Geröllgarten auf der anderen Seite offen. Ein Hauch Hesperiden flieht dort ins Freie, Raumreiniger vielleicht. Jemand hat hier geraucht. Schwarzen trockenen Tabak, das billige Zeug. Vielleicht auch zweigeweise Zedernwacholder. Man ahnt nicht, was die Wüste mit den Menschen macht.
Warme Wachsflecken. Weich wurzeln sie tief im abgetakelten Teppich, begraben bräunliche Blüten unter sich, dünsten den fleischigen Geruch ins Gewebe. Ich rieche die Irisbutter im Bett, verschmiert auf dem Laken mit Kokosfett. Ab und an atmet der Raum noch den Rauch. Kleine Wolken aus Nelken auch. Weiß nicht woher die kommen.
Ich sitze in einem Sessel aus Leder und starre müde aus dem Fenster. Verdurstend verrenken sie ihre Zweige, die Bäume im Garten, knotig und trocken, seit Monaten gab es hier keinen Regen, nur Tiere, wie soll man da überleben. Nach Stunden scheine ich angekommen. In Gedanken habe ich mir das Bettlaken auf das Leder gelegt und schlafe im weichen Wachsblumenstrauß, verweht sind der Rauch und die Tiere auch, harmonisch haben sich die Bilder verwoben, in dem braunen verschlissenen Teppichboden.
(Mit Dank an Deadsoul)
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