05.05.2019 - 14:41 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
20
Geduld gefragt
Aufkeimendes Frisch-Vetiver wird sogleich von einer erbsig-floralen Note majorisiert, der sich nach zehn Minuten ein seltsam seifiger Hauch beigesellt. Verwirrend. Dass von Jasmin und Weißdorn beim Hersteller nichts zu finden, stattdessen von Labdanum und Papyrus die Rede ist, hilft mir auch nicht weiter. Bestätigen kann ich bislang nur, dass das Vetiver mystisch daherkommt, nämlich schwer greifbar ist.
Ein bisschen klarer wird die Angelegenheit, wie ich bald feststelle, mit etwas Abstand von der Haut. Dann umweht den Träger eine Note von im Ansatz verblüffend rauchigem Vetiver nebst einer seifigen Geranien-Anmutung. Das ist gar nicht mal schlecht, leider lediglich ein Intermezzo.
Im Laufe des Vormittags unterschreibe ich – Angaben hin oder her – schließlich den ungenannten Jasmin. Süß, nicht stinkig, mit der Rosengeranie vermischt zu einer seifig-cremig-grünfloral-süßlichen Gemengelage, die dem Vetiver nun allmählich die Luft abschnürt. Von ihm verbleibt nach zwei Stunden kaum mehr als ein bitterer, holziger Rest.
Der Duft wandelt seinen Charakter. Aus der Süße schält sich eine gesteinige Patchouli-Note hervor und plötzlich kriegt ‚Mythique Vetiver‘ den Habitus eines Sonnencreme-Aquaten. Als solcher allerdings durchaus ordentlich! Ein Vetiver-Rest versteckt sich im Gestein, aber entscheidend ist, dass dieser Untergrund den Duft vom Schwülstigen fernhält. Selbst nachmittags, als die florale Süße zunimmt und tiefer ins Cremige gleitet, wird dem ein seinerseits verstärkter Widerpart gegenübergesetzt: Ich vermeine tatsächlich, jetzt wieder deutlicher Vetiver wahrzunehmen.
Und so entsteht letztlich völlig unerwartet doch noch ein relativ wuchtiger, erdiger und vor allem ziemlich dunkler Primär-Vetiver-Duft, der – ungeachtet eines merklichen floral-cremigen Einschlags – sogar recht maskulin wirkt.
Fazit: Mir ist der Kollege zu unstet. Mehrmals wird Gelungenes von Passagen aus unrunden Seltsamkeiten eingetrübt. Der feine Abschluss entschädigt ein wenig.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
Ein bisschen klarer wird die Angelegenheit, wie ich bald feststelle, mit etwas Abstand von der Haut. Dann umweht den Träger eine Note von im Ansatz verblüffend rauchigem Vetiver nebst einer seifigen Geranien-Anmutung. Das ist gar nicht mal schlecht, leider lediglich ein Intermezzo.
Im Laufe des Vormittags unterschreibe ich – Angaben hin oder her – schließlich den ungenannten Jasmin. Süß, nicht stinkig, mit der Rosengeranie vermischt zu einer seifig-cremig-grünfloral-süßlichen Gemengelage, die dem Vetiver nun allmählich die Luft abschnürt. Von ihm verbleibt nach zwei Stunden kaum mehr als ein bitterer, holziger Rest.
Der Duft wandelt seinen Charakter. Aus der Süße schält sich eine gesteinige Patchouli-Note hervor und plötzlich kriegt ‚Mythique Vetiver‘ den Habitus eines Sonnencreme-Aquaten. Als solcher allerdings durchaus ordentlich! Ein Vetiver-Rest versteckt sich im Gestein, aber entscheidend ist, dass dieser Untergrund den Duft vom Schwülstigen fernhält. Selbst nachmittags, als die florale Süße zunimmt und tiefer ins Cremige gleitet, wird dem ein seinerseits verstärkter Widerpart gegenübergesetzt: Ich vermeine tatsächlich, jetzt wieder deutlicher Vetiver wahrzunehmen.
Und so entsteht letztlich völlig unerwartet doch noch ein relativ wuchtiger, erdiger und vor allem ziemlich dunkler Primär-Vetiver-Duft, der – ungeachtet eines merklichen floral-cremigen Einschlags – sogar recht maskulin wirkt.
Fazit: Mir ist der Kollege zu unstet. Mehrmals wird Gelungenes von Passagen aus unrunden Seltsamkeiten eingetrübt. Der feine Abschluss entschädigt ein wenig.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
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