Sculpture Homme God's Night Nikos 2016

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7.4 / 10 205 Bewertungen

Ein Parfum von Nikos für Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist würzig-süß. Es wurde zuletzt von Coty vermarktet.

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Duftrichtung

Würzig

Süß

Holzig

Orientalisch

Gourmand

Duftpyramide

Kopfnote

Kardamom

Mandarine

Szechuanpfeffer

Herznote

Feige

Vetiver

Basisnote

Moschus

Vanille

Bewertungen

Duft

7.4205 Bewertungen

Haltbarkeit

6.5183 Bewertungen

Sillage

6.2180 Bewertungen

Flakon

6.8191 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

8.937 Bewertungen

Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 06.07.2023.

Rezensionen

12 ausführliche Duftbeschreibungen

17.01.2017 - 17:28 Uhr

7
Flakon 4
Sillage 6
Haltbarkeit 7.5
Duft

Leimbacher
2762 Rezensionen

Leimbacher

Top Rezension 15

Teatime zur Götterdämmerung

Nikos "Sculpture" ist einer meiner liebsten Düfte aller Zeiten. Top 5 Dead Or Alive. Eigentlich ein Wunder, dass ich nicht direkt am Release-Tag in den DM gelaufen bin um den neuen Nikos, "God's Night", zu testen. Doch es hat was gedauert, als ob mich eine innere Stimme gewarnt hat. Außerdem ist es ja gar kein Sculpture, der (zum Glück) bisher den Flankerwahn umgehen konnte. Trotzdem: Epischer Name, der Flakon ist schön genug für die Ewigkeit, der Preis stimmt bei der Marke - eigentlich alles angerichtet. Doch leider ist "God's Night" kein göttlicher Duft oder neuer Klassiker von Nikos. Er wäre es vielleicht, wenn es ihn nicht schon geben würde. Denn, egal was die Duftpyramide vorgaukelt: "God's Night" ist ein Teeduft. Und nicht irgendeiner, sondern zu mindestens 90% "Gucci PH II". Das ist schon dreist. Heftig. Wow.

Ok, der Gucci-Geheimtipp macht sich viel zu rar für seine herausragende Qualität, seine Brüder gibt es schon nicht mehr & (günstigere) Alternativen sind nie verkehrt. Trotzdem mag ich solche 1:1-Kopierer nicht. Das ist mir zu wenig & zu einfallslos. Ein wahrer Guttenberg. Hätte ich von Nikos so nicht erwartet. Schön, dass so den Teeduft wesentlich mehr Leute kennenlernen & sicher auch lieben, doch halt leider nicht das Original. Diese Götterdämmerung ist eine für mich ganz persönliche. Der Duft aus schwarzem Tee, Veilchen, sanftem Zimt & einer Prise Myrrhe, ist unverkennbar gleich. Mein guter alter Milch-Tee - beruhigend, (bis heute) einzigartig, stilvoll. Der perfekte Duft für den chilligen Sonntag. Aber so hatte ich mir den neuen Nikos nicht ausgemalt... :(. Nicht sommerlich, nicht sexy, nicht Nikos. Aber zum Glück ebenfalls nicht synthetisch, nicht beliebig (trotz doppeltem Lottchen) & nicht billig. Alles andere als ein Prollo-Jugend-Brüller. Sehr angenehm & ein Must Have - wäre der Gucci nicht mehr da. Immerhin bleibt dann irgendwann mein Herz bei dessen Einstellung nicht komplett stehen... und immerhin rieche ich etwas mehr Kardamom & Süße in diesem Göttergebräu. Trotzdem extrem ähnlich von vorne bis hinten.

Flakon: wackelig aber ikonisch & immer noch hübsch.
Sillage: wie alle Teedüfte - ein ruhiger Zeitgenosse.
Haltbarkeit: 5 Stunden sind für den Preis gerade noch i.O.

Fazit: dreist geklaut, irreführende Duftpyramide, kein Nikos/Sculpture mehr - und trotzdem beruhigt mich fast kein Duft mehr als dieser angenehme Softie-Vanille-Schwarztee.

21.10.2016 - 14:19 Uhr

7
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 7.5
Duft

Flanker
59 Rezensionen

Flanker

Top Rezension 20

God's Nächtle

Vivaldi auf dem Ipod und den weißen Schimmel gesattelt, mache ich mich auf meine Reise durch Wälder und über Wiesen (zwischenzeitlich auch im Stau auf der A5) zur einzig verfügbaren Quelle des heiligen, goldenen Grals…zum DM.
"Sculpture Homme God´s Night von Nikos ist der Duft der Götter. Hinter der Legende, steht ein Mann, der handelt wie ein Gott: kraftvoll, erobernd, leidenschaftlich.“ Danach endet die Werbung mit dem Satz…."Mit einer Basisnote aus Vanille und Moschus.“, wie ein Ballon, dem mit einem letzten Flatulenz-Geräusch die Puste ausgeht.

Verpackung schwarz; Duftwasser und Sprühkopf sind gülden. Farben ändern sich, angepasst an den Herbst, ansonsten gleichbleibend zu seinen Vorgängern.

Herbst, ja das ist die Jahreszeit, in der God’s Night funktioniert. Das Göttliche Elixier entfesselt durch einen einzigen Sprühstoß, verströmt eine für mich im ersten Augenblick altbackene Stimmung bis ich begreife, dass es sich um den Alkohol handelt. In Verbindung mit dem braun-goldenen Inhalt versucht mein Hirn die Verbindung zu hochwertigem, alkoholischen Gesöff herzustellen; jedoch nur ganz kurz…

Sobald dieses flirrende Etwas verflogen ist, kommen die Hauptbestandteile zur Geltung, Kardamom und Pfeffer.
Stückweise ist man durch die Kardamomnote an La Nuit de L’Homme erinnert. In Kombination mit dem Pfeffer wird das Ganze jedoch würziger und für die kühlere Jahreszeit gut geeignet.

Kardamom und Pfeffer ergeben in Verbindung einen aromatisierten Schwarztee mit leichter Nelken-Note. Die Inhaltsangaben wurden aus meiner Sicht gut gewählt, um zu verdeutlich, welche Duftkombination hier beabsichtigt ist.
Ich selbst trage solche Düfte nicht gerne, da sie einfach nicht zu mir passen. Ein guter, überlegter Duft. Man hat das Gefühl, dass ein beschriebene Zielbild, nicht nur beabsichtigt, sondern auch geglückt ist.
Er ist weder penetrant noch künstlich.

Wenn ich nicht wüsste, dass der Duft der Götter für 19,95 €, exklusiv bei DM entfesselt werden kann, würde ich von einem Nischenduft ausgehen, der auf jeden Fall seine Fans finden würde und für das 10fache des Preises in kleinen gemütlichen Parfümerien stehen und empfohlen werden könnte.

Da dem jedoch nicht so ist, bleibt die Feststellung, dass God’s Night mit einer Bewertung von 6.8 auf Parfumo vor sich hinkrankt.
Das ist für diese Art von Düften jedoch komplett uninteressant. Menschen, die hauptsächlich ihre Düfte in diesem Preissegment beziehen (können/wollen), bekommen hier einen tollen Duft, der sich vom bisherigen Sculpture nicht nur unterscheidet, sondern eine schöne Ergänzung ist. Aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Glückwunsch an die Macher und die humorvolle Marketingabteilung.

So, ich parke nun wieder meinen weißen Schimmel in der Tiefgarage, stelle meinen Kunststoff-Dreizack wieder in den Keller und schnuppere am Handrücken ;-)
Die Haltbarkeit und Sillage befinden sich im moderaten Mittel. Alles ausreichend und gut.

Sicherlich für Viele nicht nur Test- sondern auch Kaufkandidat.

28.11.2016 - 15:33 Uhr

4
Flakon 3
Sillage 4
Haltbarkeit 5
Duft

loewenherz
881 Rezensionen

loewenherz

Top Rezension 23

Pump up the jam

Eine hier immer mal wieder kolportierte Behauptung besagt, dass die meisten Konsumenten sich ja nur von Preis und Marke beeindrucken ließen - und viele preiswerte Düfte mit hochwertiger(er) Verpackung und aufwändig(er)em Marketing mit exklusiven Nischendüften ganz spielend mithalten könnten. Und überhaupt - füllte man einen 'Tafelrotwein aus Ländern der EU' in eine Château Pétrus-Flasche um und staubte diese dann noch tüchtig ein, bemerkte auch kaum jemand den Unterschied - denn: 'Die Leute wollen ja beschissen werden!' Ich möchte dann immer gerne rufen: 'Traut den Gaumen (und den Nasen) der Leute doch ein bisschen mehr zu!'

Ich hatte einen breitbeinigen Discoduft für Oberstufenschüler erwartet, ehe ich Nikos' Neuesten - schon sein Name überhaupt nicht schüchtern - zum ersten Mal tatsächlich in der Nase hatte: jugendlich-virile Kopfnote - gleich zack auf die zwölf! - und danach gepflegte Langeweile. Die befürchtete Kopfnote überspringt er großzügig - stattdessen startet er gleich mit einem gepflegten 'von allem furchtbar wenig'. Das adelt ihn einerseits, straft es doch meine recht gehässige Erwartung Lügen, doch zeigt es andererseits deutlich, wie falsch oben beschriebene Behauptung zumeist ist, denn: solche wie Sculpture Homme God's Night gibt es im Premiumsegment nicht.

Da ist ein wenig süßer Kardamom - nicht übel, aber selbst für die Kopfnote eines still angelegten Duftes wäre das sehr wenig - da ist kaum Pfeffer und dann kommt auch schon ein warmdiffuser Nachhall (Moschus? Na ja.), der nach zehn Minuten einsetzt und so 'basisnotig-ausklingend' riecht wie andere Düfte erst nach acht oder zehn Stunden. Und dies alles - seine uninspirierte Komposition, deren unoriginelle Umsetzung und dieses 'wenig von allem', das sich auf Ausdauer wie Sillage wie Charakter gleichermaßen übertragen lässt, ist eben nur 'Tafelrotwein aus Ländern der EU' - der noch nicht mal in eine Château Pétrus-Flasche umgefüllt wurde.

Fazit: um den Dekadenwechsel von den 80ern zu den 90ern stand die Sonne der musikalischen Kultur in den Charts so tief, dass selbst 'Künstler' wie Snap! ('Rhythm is a Dancer'), Mr. President ('Coco Jambo'), Haddaway ('What is love') und 2 Unlimited ('No limit') lange Schatten zu werfen bzw. haufenweise CDs zu verkaufen in der Lage waren. Auch die Belgier Technotronic und ihr Hit 'Pump up the jam' gehören zu den akustischen Juwelen jener Jahre. 'Pump up the jam' bedeutet auf deutsch etwa: 'Dreh die Musik lauter'. Das möchte man Sculpture Homme God's Night auch gerne zurufen - oder noch besser: 'Entweder lauter oder aus!'

02.02.2018 - 10:48 Uhr

8
Flakon 5
Sillage 3
Haltbarkeit 9
Duft

DN1982
75 Rezensionen

DN1982

Top Rezension 13

Zum Wohlfühlen

Wenn Sculpture Homme der Minuspol ist, dann ist Sculpture Homme God's Night der Pluspol - oder umgekehrt. So gar keine Gemeinsamkeiten mit dem älteren "Original" - und das ist gut. SHGN kommt im gleichen Flakon, der zwar optisch interessant, aber genauso unpraktisch in der Handhabung ist; ich hab's nicht so mit auf den Kopf-stell-Gefäßen. Aber egal, letztlich zählt, was drinnen ist.

Die angegebenen Ingredienzien verwirren ein wenig, denn weder der Kardamom noch die Mandarine kommen in der Kopfnote in Reinkultur zum Tragen. Diese beiden Komponenten sind hier äußerst fein austariert zu etwas Neuem verschmolzen, ja fusioniert, möchte ich fast schon sagen. Mein erster Gedanke war, das riecht doch recht grün mit einer schönen Wärme. Wenn ich in meinen Garten gehe, von einem Farnwedel die Rippen abstreife und diese in meiner Hand zerreibe, dann ist da so wie das, was SHGN der Nase zum Auftakt bietet. Einfach dieses pure Grüne, ohne jedoch den Wald im Hintergrund. Das ist schonmal sehr angenehm. Dann bin ich ein wenig erschrocken, so kurz vor Übergang von Kopf zu Herz, als da urplötzlich eine petroleumlastige Note mit rein spielte. Das schnupperte doch ein wenig nach Fahrenheit, ein Duft, den ich ob seiner harschen Art nicht sonderlich gut leiden mag und der sich damals in meinem Umfeld als Vergrämungsmittel erwiesen hat. Doch hier bleibt diese Fahrenheit-Note zurückhaltend, nuanciert SHGN sogar auf gefälige und geschmeidige Art und bleibt auch nicht lange da.
Der Pfeffer indes kommt nicht richtig aus den Startlöchern, er lässt sich ein wenig Zeit und wird präsent zwischen Kopf und Herz und bis in die Basis hinein. Interessanterweise bleibt er nicht auf gleichem Pegel, sondern er kommt immer wieder für eine kurze Weile hervor, um dann ebenso abrupt zu verschwinden. Dieses Versteckspiel scheint mir gar nicht so verkehrt, zumal er, wenn er da ist, doch recht eintönig wirkt und dessen Schärfe nicht zu 100% mit dem Gesamten harmonieren will.
Vetiver tritt dagegen etwas eher auf den Plan und macht diesen Mix erdiger, das aber nur eher verhalten. Eher holzig, trockenes Gras, trockene Pflanzen - das ist das, was er einbringt. Wo die Feige indes sein soll, bleibt mir ein Rätsel. Als einzelne Komponente will sie sich durch mich nicht so richtig herausriechen lassen, die scheint wohl unterschwelligen Aufgaben nachzukommen.
Auch der warme Moschus kommt schon recht früh durch. Die Vanille gibt sich an der Basis lange zurückhaltend, dreht erst ganz zum Schluß stärker auf, ohne jedoch den Duft im Gesamten zu sehr süß werden zu lassen. Es ist kein Duft, der pappig-klebrig-süß ist und somit auch nicht penetrant.

SHGN ist ein ruhiger, gefälliger Duft mit Wärme und Wohlfühlfeeling. Der Vergleich zu Tee ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. SHGN erinnert mich auch ein wenig an Givenchy pour homme, wenngleich jener eine etwas andere Richtung einschlägt. Es ist vielmehr die ruhige, zurückhaltende Gangart, die SHGN mit diesem gemein hat. Was SHGN leider fehlt, ist ausreichende Potenz. Bei entsprechender Dosierung hat er die ersten ein bis eineinhalb Stunden eine brauchbare Strahlkraft, verliert sich aber sehr schnell zu Körpernähe, und ist nach drei bis vier Stunden dem Verschwinden nahe. Den sprüht man zwar gerne nach, aber ein bisschen mehr Power würde SHGN doch gut tun.

28.02.2017 - 12:08 Uhr

4
Flakon 6
Sillage 5
Haltbarkeit 5.5
Duft

FabianO
1005 Rezensionen

FabianO

"Gucci Homme II" in übersüßter Ausführung - lineares, nektarartiges Kardamomkonzentrat

Vorweg: "Sculpture Homme" war in den 90ern einer meiner absoluten Lieblinge und hält auch heute noch einen respektablen Platz im vorderen Bereich, wenngleich er mir heute etwas simpler gebaut (reformuliert?) vorkommt.

Was nach dem Original an Schindluder mit dem kultigen Flakon bei seinen farblich stillosen Ablegern getrieben wurde, kann man nicht eben als schön bezeichnen und der neue im Sortiment, die "Gottesnacht" (was für ein schräger Name mal wieder...), hat fraglos aromatisch nullkommagarnichts mit dem Urduft gemeinsam und erinnert optisch unschön an Pulleralarm.

Unten klingt es schon an, Guccis schöner, filigraner Teeduft "II Pour Homme" scheint Modell gestanden zu haben für diesen Nikosduft, aber es hapert dann doch an der Grobschlächtigkeit bei der Umsetzung.

Man kann ihn als ganz okay bezeichnen, aber mehr auch nicht. Ein hochgradig konzentriertes Kardamomzentrum baut sich vor einem auf, ausgesprochen zuckerreich geraten. Es erinnert fraglos an den Gucci, hat aber bei weitem nicht dessen vornehme Art und Konturiertheit. Eben durch dieses Dickicht an sehr eindimensionaler Süße, bei der ich keinen Pfeffer und auch nicht nennenswert Moschus herausrieche.

Etwa 3-4 Stunden pulst der mit zu viel Zuckerwürfeln angedickte Kardamomtee vor sich hin, ohne Entwicklungsmomente, um dann relativ rasch flacher und unscheinbarer zu werden.

Ich hab weit Schlimmeres gerochen, aber ein Clou ist das hier auch wirklich nicht. Im Zweifel immer das schwebend-blumig-süßliche Original im Vorzug.

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