05.09.2013 - 14:11 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
13
der Frühling, der ein Sommer war
Heute ist ein Tag, der alle Jahreszeiten in sich zu vereinen scheint.
Wenigstens ein bißchen.
Es ist September, das Thermometer zeigt hochsommerliche Temperaturen nahe der 30-Grad-Marke an, der unverschämt gut aussehende DHL-Mann hat mir meinen neuen Wintermantel gebracht und meine Duftwahl schien mir am frühen Morgen etwas vom Frühling erzählen zu wollen, von lauen Lüftchen und knospenden Blüten, von zartem Grün und der Aussicht auf Tage, die erst noch länger werden, statt bereits wieder zusammenzuschrumpfen.
Illusionen können so schön sein...
Tatsächlich erlebe ich "Spring Edition" weitaus eher als Hochsommer-bis-Frühherbst-Kandidaten denn als luftig-leichten Frühlingsboten.
Ein herb-zitrischer Auftakt ohne jedes Zuckerkörnchen stellt unmittelbar die Grapefruit mit Schale, Blatt und Zweig ins Zentrum des Duftgeschehens, hofiert von schwach blumig-würzigen Anklängen, die einen ersten Hinweis darauf liefern, daß die Zutatenliste nicht ganz vollständig sein dürfte.
Das anfänglich leicht Strenge zieht sich alsbald zurück und "Spring Edition" beginnt zu strahlen wie ein früher Sommermorgen, ein wenig kühl noch, doch schon die Wärme des Tages ankündigend.
Grünschalige Mango steuert schwach säuerliche Akzente bei, weit hinten ist ein noch nicht ganz reifer Pfirsich erahnbar.
Sehr erfrischend wirkt das, sehr sommerlich, ohne sich jedoch in Richtung Obstkörbchen zu bewegen und ohne große Duftwolken zu verbreiten.
Einige Zeit später treten die fruchtigen Noten ein wenig zurück zugunsten einer kühlen, trockenen Holzigkeit, die mich eher an Guajak- als an Sandelholz denken läßt und die sich peu à peu mit krautig-würzigen Noten verbindet – in diesem Stadium weist "Spring Edition" für meine Nase eine deutliche Verwandtschaft mit "Easy Krizia" auf, bleibt jedoch zurückgenommener und wesentlich hautnäher als die italienische Cousine.
Ungewöhnlich spät im Duftverlauf nehme ich schwach ozonige Anklänge wahr, die dem Duft eine gewisse Leichtigkeit verleihen – ein heißer Sommernachmittag im Garten neigt sich dem Ende zu, ein leichter Wind kommt auf und kündet von abendlicher Kühle.
Sicherlich hat Otto Kern mit "Spring Edition" keine herausragende Duftkomposition lanciert, sicherlich haben wir es hier nicht mit einem Duft zu tun, den wir nicht in ähnlicher Form schon dutzend-, hundertfach gerochen hätten.
Dennoch bin ich der Auffassung, daß sich "Spring Edition" durchaus mehr als nur einen Frühling, einen Sommer lang hätte auf dem Markt halten dürfen, und freue mich auf unsere nächste Begegnung, vielleicht an einem eiskalten Wintermorgen, an dem ich die Augen schließe und mich unter der warmen Sommersonne im Garten wiederfinde.
Wenigstens ein bißchen.
Es ist September, das Thermometer zeigt hochsommerliche Temperaturen nahe der 30-Grad-Marke an, der unverschämt gut aussehende DHL-Mann hat mir meinen neuen Wintermantel gebracht und meine Duftwahl schien mir am frühen Morgen etwas vom Frühling erzählen zu wollen, von lauen Lüftchen und knospenden Blüten, von zartem Grün und der Aussicht auf Tage, die erst noch länger werden, statt bereits wieder zusammenzuschrumpfen.
Illusionen können so schön sein...
Tatsächlich erlebe ich "Spring Edition" weitaus eher als Hochsommer-bis-Frühherbst-Kandidaten denn als luftig-leichten Frühlingsboten.
Ein herb-zitrischer Auftakt ohne jedes Zuckerkörnchen stellt unmittelbar die Grapefruit mit Schale, Blatt und Zweig ins Zentrum des Duftgeschehens, hofiert von schwach blumig-würzigen Anklängen, die einen ersten Hinweis darauf liefern, daß die Zutatenliste nicht ganz vollständig sein dürfte.
Das anfänglich leicht Strenge zieht sich alsbald zurück und "Spring Edition" beginnt zu strahlen wie ein früher Sommermorgen, ein wenig kühl noch, doch schon die Wärme des Tages ankündigend.
Grünschalige Mango steuert schwach säuerliche Akzente bei, weit hinten ist ein noch nicht ganz reifer Pfirsich erahnbar.
Sehr erfrischend wirkt das, sehr sommerlich, ohne sich jedoch in Richtung Obstkörbchen zu bewegen und ohne große Duftwolken zu verbreiten.
Einige Zeit später treten die fruchtigen Noten ein wenig zurück zugunsten einer kühlen, trockenen Holzigkeit, die mich eher an Guajak- als an Sandelholz denken läßt und die sich peu à peu mit krautig-würzigen Noten verbindet – in diesem Stadium weist "Spring Edition" für meine Nase eine deutliche Verwandtschaft mit "Easy Krizia" auf, bleibt jedoch zurückgenommener und wesentlich hautnäher als die italienische Cousine.
Ungewöhnlich spät im Duftverlauf nehme ich schwach ozonige Anklänge wahr, die dem Duft eine gewisse Leichtigkeit verleihen – ein heißer Sommernachmittag im Garten neigt sich dem Ende zu, ein leichter Wind kommt auf und kündet von abendlicher Kühle.
Sicherlich hat Otto Kern mit "Spring Edition" keine herausragende Duftkomposition lanciert, sicherlich haben wir es hier nicht mit einem Duft zu tun, den wir nicht in ähnlicher Form schon dutzend-, hundertfach gerochen hätten.
Dennoch bin ich der Auffassung, daß sich "Spring Edition" durchaus mehr als nur einen Frühling, einen Sommer lang hätte auf dem Markt halten dürfen, und freue mich auf unsere nächste Begegnung, vielleicht an einem eiskalten Wintermorgen, an dem ich die Augen schließe und mich unter der warmen Sommersonne im Garten wiederfinde.
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