25.06.2025 - 15:49 Uhr

Ooonidda
26 Rezensionen

Ooonidda
5
Drahtseilakt zwischen wunderschön und verdammt gut
Der Saal ist dunkel, der rote Samt-Vorhang ruht schwer auf der Bühne, die Lichter sind gedimmt, aufgeregtes Summen vieler Stimmen füllt den Raum. Doch nun... die Lichter gehen aus, dramatische Pause, ein Spot geht an! Der Saal wird leise, nicht mal ein Tuscheln, höchstens ein aufgeregtes, scharfes Aufatmen. Der gleißend weiße Licht des Spots durchschneidet die dichte Dunkelheit und beleuchtet die Sopranistin des Abends. Dort steht sie, ganz in Weiß, das Kleid in schlichtem Schnitt, doch aus wunderbar schwerem dichten Stoff, fast schon wie Marmor fällt das wunderschöne, schwere Kleid und reflektiert das Licht bis zur vordersten Reihe ab.
Eine natürliche, fleischige, in ihrer Authentizität opulente und keinesfalls synthetische Tuberose.
Nichts "kreischt" hier, kein Kaugummi, eher die große und erhaben-leise Schwester von Lutens' Tubéreuse criminelle . Kein Narkotikum, nicht die große Verführung (nicht, dass ich das nicht mögen würde, ich mag auch den dramatischen, divahaften Auftritt der Tuberose). Hier ist die Tuberose zu Beginn fast buttrig, reichhaltig. Schnell steht sie nicht mehr allein, doch nach wie vor im Vordergrund. Wie ein satter Bass, der nach den ersten hellen Akkorden den Raum flutet. So fluten auch Patchouli und Oud die Bühne. Die Tuberrosen-Stimme klingt strahlend hell, doch satt, die Kontrabässe des herrlich dreckig-erdigen (kurz charmant stalligen) Patchouli-Ouds erfüllen den Saal und balancieren die Tuberose.
Singend und strahlend wandert sie über den samtig-schwarzen, alles Licht verzehrenden Labdanum-Teppich, für die dramatischen Momente sorgt der Weihrauch-Bühnennebel. Das Solo wird zum Duett: Osmanthus gibt später die leichte Süße, eine fast schon fruchtig-helle Aprikosennote schwingt mit, und der Osmanthus übernimmt sogar zeitweise eigene Parts.
Beständig und zurückhaltend füllen die Hintergrund-Sängerinnen Jasmin (dem authentischen nachtblühenden Jasmin erstaunlich nah) und Orangenblüte die Szene.
Ein wunderschöner Drahtseilakt aus tiefster und dunkelster Schwere und einer hell strahlenden Leichtigkeit. Oud, Patchouli, Labdanum füllen den Raum, Tuberose, Osmanthus und Weißblüher strahlen um die Wette, heller Weihrauch vereint sie und lässt das Ganze nicht in den kuschelig harzigen Kuhstall wandern und nicht in den divenhaften Weißblüher-Himmel aufsteigen. Ab und an blitzen fruchtige Noten wie eine neckische Triangel auf und schon sind sie wieder verschwunden.
Perfekt verblendet, toller Verlauf. Der wird immer gehen, sowohl bei drückender Hitze (bei der ich ihn gerade ausgiebig teste) als auch im Herbst und Winter, wo Weißblüher eine wärmende Basis brauchen, um nicht im Nu zu verpuffen. Nicht männlich, nicht weiblich, somit perfekt für alle. Gleißend hell und herrlich schmutzig zugleich. Sparsam dosiert im Büro tragbar, da die Sillage trotz sportlicher Haltbarkeit nicht erdrückend ist. Reichliche aufgespürt perfekt für den effektvollen Auftritt. Selten einen so schön ausbalancierten Duft gerochen.
Eine natürliche, fleischige, in ihrer Authentizität opulente und keinesfalls synthetische Tuberose.
Nichts "kreischt" hier, kein Kaugummi, eher die große und erhaben-leise Schwester von Lutens' Tubéreuse criminelle . Kein Narkotikum, nicht die große Verführung (nicht, dass ich das nicht mögen würde, ich mag auch den dramatischen, divahaften Auftritt der Tuberose). Hier ist die Tuberose zu Beginn fast buttrig, reichhaltig. Schnell steht sie nicht mehr allein, doch nach wie vor im Vordergrund. Wie ein satter Bass, der nach den ersten hellen Akkorden den Raum flutet. So fluten auch Patchouli und Oud die Bühne. Die Tuberrosen-Stimme klingt strahlend hell, doch satt, die Kontrabässe des herrlich dreckig-erdigen (kurz charmant stalligen) Patchouli-Ouds erfüllen den Saal und balancieren die Tuberose.
Singend und strahlend wandert sie über den samtig-schwarzen, alles Licht verzehrenden Labdanum-Teppich, für die dramatischen Momente sorgt der Weihrauch-Bühnennebel. Das Solo wird zum Duett: Osmanthus gibt später die leichte Süße, eine fast schon fruchtig-helle Aprikosennote schwingt mit, und der Osmanthus übernimmt sogar zeitweise eigene Parts.
Beständig und zurückhaltend füllen die Hintergrund-Sängerinnen Jasmin (dem authentischen nachtblühenden Jasmin erstaunlich nah) und Orangenblüte die Szene.
Ein wunderschöner Drahtseilakt aus tiefster und dunkelster Schwere und einer hell strahlenden Leichtigkeit. Oud, Patchouli, Labdanum füllen den Raum, Tuberose, Osmanthus und Weißblüher strahlen um die Wette, heller Weihrauch vereint sie und lässt das Ganze nicht in den kuschelig harzigen Kuhstall wandern und nicht in den divenhaften Weißblüher-Himmel aufsteigen. Ab und an blitzen fruchtige Noten wie eine neckische Triangel auf und schon sind sie wieder verschwunden.
Perfekt verblendet, toller Verlauf. Der wird immer gehen, sowohl bei drückender Hitze (bei der ich ihn gerade ausgiebig teste) als auch im Herbst und Winter, wo Weißblüher eine wärmende Basis brauchen, um nicht im Nu zu verpuffen. Nicht männlich, nicht weiblich, somit perfekt für alle. Gleißend hell und herrlich schmutzig zugleich. Sparsam dosiert im Büro tragbar, da die Sillage trotz sportlicher Haltbarkeit nicht erdrückend ist. Reichliche aufgespürt perfekt für den effektvollen Auftritt. Selten einen so schön ausbalancierten Duft gerochen.
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