25.05.2016 - 14:08 Uhr
Meggi
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Meggi
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21
Sie tragen das nicht?
Den „Sie tragen das nicht?“-Knopf drücke ich öfter mal, doch das liegt daran, dass ich das „Was tragen Sie gerade?“-Feld gern mit dem Suchfeld verwechsele (bin ich eigentlich der Einzige, dem das dauernd passiert?). Nur äußerst selten benutze ich zwei Sachen an einem Tag, entsprechend verbunden mit echtem Korrektur-Bedarf.
Bei Entre Naranjos nun war ich am späten Vormittag versucht, den Duft planvoll via Klick vorzeitig für erledigt zu erklären. So sehr der Auftakt als wahrhaft wunderbare Einlösung des Titels („Zwischen Orangenbäumen“) gelten durfte, so wenig konnte das im Verlauf Gebotene mithalten – in zweierlei Hinsicht. Schade.
Der Start ist in der Tat an Köstlichkeit schwerlich zu überbieten. Orangiger, als es eine Solo-Orange je sein könnte. Einfach herrlich frisch an einem frühsommerlichen Morgen, fraglos auch dem Bündel an Mitstreiterinnen zu verdanken: Da ist insbesondere Neroli; aber außerdem Bergamotte oder Limette. Beides scheint mir denkbar, wenngleich das Pendel im Fortgang eher in Richtung Bergamotte ausschlägt; Verräterin ist eine oxymoronhaft frische Käsefüßigkeit.
Elegant ergänzt wird die Frucht rasch von grünem Blatt. Dass die Vanille schon auftaucht, macht nichts, das hat vielmehr denselben stützenden Effekt wie eine Prise Zucker im herzhaften Gericht. Doch binnen kaum einer Stunde ist die Orange wieder weg. Verbleibende Säure im Verein mit Patchouli-Rauheit rettet einen gewissen Frische-Eindruck über die Zeit, bloß mit Orange hat das höchstens als nachhallende Erinnerung zu tun.
Zwei Stunden mögen vergangen sein, dann trägt bereits erster Feld-, Wald- und Wiesen-Amber einen Gutteil der Last. Alsbald wirkt der Duft wie eine Art süßsaures Bonbon. Ein bisschen wie nimm2, ein bisschen wie Honig. Die verbliebene Camouflage-Baukasten-Zitrusfrische hat Mühe, dagegen anzukommen. In der vierten Stunde ist allein staubig-wächsern-vanilliger Standard-Amber übrig. Und sogar jener, sonst gern von klebriger Penetranz, verschwindet noch vor der Mittagspause. Ende.
Hm. Dass sich eine fruchtige Kopfnote verabschiedet, bietet per se natürlich keinen Anlass zum Mosern. Allerdings heißt der Kerl hier erstens verwegen „Zwischen Orangenbäumen“ und nicht „Schnell zwischen den Orangenbäumen hindurch zum Bonbon-Laden“ und zweitens folgt dem Auftakt schlichtweg nicht genug vergleichbar Substantielles nach. Das ist selbst für einen Sommer-Frischling etwas zu wenig.
Mehr als nur etwas zu viel hingegen finde ich die aufgerufenen 145 Euronen für 50ml, da bin ich völlig bei meinem Vorredner. Mit vertauschten Zahlen würde das besser passen: Entspannt alle ein bis zwei Stunden nachlegen und den traumhaft fruchtigen Auftakt wachhalten.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
Bei Entre Naranjos nun war ich am späten Vormittag versucht, den Duft planvoll via Klick vorzeitig für erledigt zu erklären. So sehr der Auftakt als wahrhaft wunderbare Einlösung des Titels („Zwischen Orangenbäumen“) gelten durfte, so wenig konnte das im Verlauf Gebotene mithalten – in zweierlei Hinsicht. Schade.
Der Start ist in der Tat an Köstlichkeit schwerlich zu überbieten. Orangiger, als es eine Solo-Orange je sein könnte. Einfach herrlich frisch an einem frühsommerlichen Morgen, fraglos auch dem Bündel an Mitstreiterinnen zu verdanken: Da ist insbesondere Neroli; aber außerdem Bergamotte oder Limette. Beides scheint mir denkbar, wenngleich das Pendel im Fortgang eher in Richtung Bergamotte ausschlägt; Verräterin ist eine oxymoronhaft frische Käsefüßigkeit.
Elegant ergänzt wird die Frucht rasch von grünem Blatt. Dass die Vanille schon auftaucht, macht nichts, das hat vielmehr denselben stützenden Effekt wie eine Prise Zucker im herzhaften Gericht. Doch binnen kaum einer Stunde ist die Orange wieder weg. Verbleibende Säure im Verein mit Patchouli-Rauheit rettet einen gewissen Frische-Eindruck über die Zeit, bloß mit Orange hat das höchstens als nachhallende Erinnerung zu tun.
Zwei Stunden mögen vergangen sein, dann trägt bereits erster Feld-, Wald- und Wiesen-Amber einen Gutteil der Last. Alsbald wirkt der Duft wie eine Art süßsaures Bonbon. Ein bisschen wie nimm2, ein bisschen wie Honig. Die verbliebene Camouflage-Baukasten-Zitrusfrische hat Mühe, dagegen anzukommen. In der vierten Stunde ist allein staubig-wächsern-vanilliger Standard-Amber übrig. Und sogar jener, sonst gern von klebriger Penetranz, verschwindet noch vor der Mittagspause. Ende.
Hm. Dass sich eine fruchtige Kopfnote verabschiedet, bietet per se natürlich keinen Anlass zum Mosern. Allerdings heißt der Kerl hier erstens verwegen „Zwischen Orangenbäumen“ und nicht „Schnell zwischen den Orangenbäumen hindurch zum Bonbon-Laden“ und zweitens folgt dem Auftakt schlichtweg nicht genug vergleichbar Substantielles nach. Das ist selbst für einen Sommer-Frischling etwas zu wenig.
Mehr als nur etwas zu viel hingegen finde ich die aufgerufenen 145 Euronen für 50ml, da bin ich völlig bei meinem Vorredner. Mit vertauschten Zahlen würde das besser passen: Entspannt alle ein bis zwei Stunden nachlegen und den traumhaft fruchtigen Auftakt wachhalten.
Ich bedanke mich bei Kovex für die Probe.
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