02.03.2023 - 01:08 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
9
ist das die "blaue Blume der Romantik"?
Einmal sah ich ihn tatsächlich: den Blauen Lotus!
In einer Ecke des großen Wasserbeckens, in dem die eindrucksvolle "Victoria Regia" im gleichnamigen Haus unseres Botanischen Gartens wohnt, schwamm, nein, besser: schwebte eine blaue Seerosenblüte: keines dieser bekannten runden Seerosen-Blätter war zu sehen: Nur diese eine blaue Blüte, die aussah, als wäre sie unecht, als hätte irgendein Witzbold sie dort deponiert.
(Vielleicht war es auch so?)
Wäre unser Botanischer Garten nicht Teil der Freien Universität Berlin und damit wissenschaftlich begleitet, hätte ich sicher auch kein Schild gesehen, auf dem stand: „Blauer Lotus“!
Nur eine einzelne blaue Blüte mit gelbem Gesicht – weiter nichts!
War sie es, die so ersehnte „blaue Blume der Romantik“, nach der seit Jahrhunderten gesucht wird?
Ob sie heute noch dort zu finden ist, weiß ich nicht; jahrelange Bauarbeiten hielten das Haus geschlossen und seit damals kam ich auch nicht mehr nach Dahlem.
Aber die Erinnerung an diese blaue Blüte – eine Seerosenblüte, wie aus dem Bilderbuch -, die auf der Wasseroberfläche steht, blieb mir seitdem in Erinnerung und erscheint natürlich auch, als ich „Blue Lotus“ von Teone Reinthal Natural Perfume testete.
„Blauer Lotus“ schwebt also fast unwirklich in weichen pudrigen, blumig-süßen Schwaden auf der Duftoberfläche.
Natürlich ist es bei Teone Reinthal keine Wasserfläche, die zum Schweben einlädt, sondern eine fein komponierte Mischung aus schon jetzt warm-würzigen Kardamom- und Vanillegaben, die noch durch die eine oder andere feine Duftnoten-Beigabe so wunderbar rund und geschmeidig, so schmeichelhaft für die Sinne wird.
Denn hier ist das Sandelholz in Form von Amyris Balmifera beigefügt, dessen balsamisch würziger Reichtum sich an die schon vorhandene sinnlich-warme Vanille schmiegt.
Ylang Ylang bringt in diese pudrig-weichen Kuschelfaktor ein blumig-heiteres Leuchten ein, das mir sehr willkommen ist.
Denn im Laufe der Duftentwicklung kommt mir „Blue Lotus“ doch ein bisschen zu nah, dessen Pudrigkeit setzt mir zu und erinnert mich deutlich daran, weshalb ich z.B. mit Iris immer recht vorsichtig bin: Ich fühle mich bedrängt!
Statt das freiheitliche Schweben auf der Wasseroberfläche genießen zu können, legt mich „Blue Lotus“ in gekonnt geknüpfte Fesseln aus Balsam und Puder, die sich erst nach verhältnismäßig langer Zeit auflösen.
Ich bin ehrlich: Ich konnte diesem wunderschöne, aber doch Gefängnis erst entkommen, als ich in der Küche meinen Abwasch machte und ordentlich im Wasser herumplanschte.
So ist „Blue Lotus“, obwohl aus herrlichen Dufttönen geschickt verwoben, so gar nichts für mich.
Das tut seiner Schönheit (und auch der Bewertung) keinen Abbruch; auch wenn ich es bei unseren wenigen Begegnung belassen möchte.
Wer dagegen pudrige, sehr dicht umhüllende Düfte mag, wird in „Blue Lotus“ einen außergewöhnlichen Begleiter finden, der alle Voraussetzungen aus Teone Reinthals natürlicher Duftwelt mitbringt.
Ich allerdings werde „die blaue Blume der Romantik“ weiterhin suchen müssen.
Ob gerade ich sie finde?
In einer Ecke des großen Wasserbeckens, in dem die eindrucksvolle "Victoria Regia" im gleichnamigen Haus unseres Botanischen Gartens wohnt, schwamm, nein, besser: schwebte eine blaue Seerosenblüte: keines dieser bekannten runden Seerosen-Blätter war zu sehen: Nur diese eine blaue Blüte, die aussah, als wäre sie unecht, als hätte irgendein Witzbold sie dort deponiert.
(Vielleicht war es auch so?)
Wäre unser Botanischer Garten nicht Teil der Freien Universität Berlin und damit wissenschaftlich begleitet, hätte ich sicher auch kein Schild gesehen, auf dem stand: „Blauer Lotus“!
Nur eine einzelne blaue Blüte mit gelbem Gesicht – weiter nichts!
War sie es, die so ersehnte „blaue Blume der Romantik“, nach der seit Jahrhunderten gesucht wird?
Ob sie heute noch dort zu finden ist, weiß ich nicht; jahrelange Bauarbeiten hielten das Haus geschlossen und seit damals kam ich auch nicht mehr nach Dahlem.
Aber die Erinnerung an diese blaue Blüte – eine Seerosenblüte, wie aus dem Bilderbuch -, die auf der Wasseroberfläche steht, blieb mir seitdem in Erinnerung und erscheint natürlich auch, als ich „Blue Lotus“ von Teone Reinthal Natural Perfume testete.
„Blauer Lotus“ schwebt also fast unwirklich in weichen pudrigen, blumig-süßen Schwaden auf der Duftoberfläche.
Natürlich ist es bei Teone Reinthal keine Wasserfläche, die zum Schweben einlädt, sondern eine fein komponierte Mischung aus schon jetzt warm-würzigen Kardamom- und Vanillegaben, die noch durch die eine oder andere feine Duftnoten-Beigabe so wunderbar rund und geschmeidig, so schmeichelhaft für die Sinne wird.
Denn hier ist das Sandelholz in Form von Amyris Balmifera beigefügt, dessen balsamisch würziger Reichtum sich an die schon vorhandene sinnlich-warme Vanille schmiegt.
Ylang Ylang bringt in diese pudrig-weichen Kuschelfaktor ein blumig-heiteres Leuchten ein, das mir sehr willkommen ist.
Denn im Laufe der Duftentwicklung kommt mir „Blue Lotus“ doch ein bisschen zu nah, dessen Pudrigkeit setzt mir zu und erinnert mich deutlich daran, weshalb ich z.B. mit Iris immer recht vorsichtig bin: Ich fühle mich bedrängt!
Statt das freiheitliche Schweben auf der Wasseroberfläche genießen zu können, legt mich „Blue Lotus“ in gekonnt geknüpfte Fesseln aus Balsam und Puder, die sich erst nach verhältnismäßig langer Zeit auflösen.
Ich bin ehrlich: Ich konnte diesem wunderschöne, aber doch Gefängnis erst entkommen, als ich in der Küche meinen Abwasch machte und ordentlich im Wasser herumplanschte.
So ist „Blue Lotus“, obwohl aus herrlichen Dufttönen geschickt verwoben, so gar nichts für mich.
Das tut seiner Schönheit (und auch der Bewertung) keinen Abbruch; auch wenn ich es bei unseren wenigen Begegnung belassen möchte.
Wer dagegen pudrige, sehr dicht umhüllende Düfte mag, wird in „Blue Lotus“ einen außergewöhnlichen Begleiter finden, der alle Voraussetzungen aus Teone Reinthals natürlicher Duftwelt mitbringt.
Ich allerdings werde „die blaue Blume der Romantik“ weiterhin suchen müssen.
Ob gerade ich sie finde?
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