06.01.2024 - 09:55 Uhr
Marieposa
70 Rezensionen
Marieposa
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45
Das goldene Lied des Hua Mei
Kein Käfig soll dich halten,
mein goldener Vogel
mit dem Nerolilied.
Leg dein Herz
nur kurz in meine Hände,
bis meins im gleichen Rhythmus schlägt.
Dann öffne ich ein Fenster,
damit du frei sein kannst,
deine Flügel schwingst,
auch wenn der Windstoß
hundert Kerzen löscht,
ihr Wachs auf gelbe Rosen tropft.
Glitzernd schwebt dein Silberstaub
nun puderzart durch Zeit und Raum,
legt irissanfte Schleier auf meine nackte Haut.
Trag meinen Herzschlag nur hinaus
auf Flügeln deiner Hoffnung,
bis alle Tränen trocknen.
Die harzwarmen Perlen
im Dunkeln glimmend
wachen über meinen Schlaf.
**
Hearteache of the Hua Mei beginnt mit einer Kopfnote aus hellen Zitrusfrüchten und Neroli, durchsetzt von ebenso hellen, fast schon gleißenden Gewürzen, doch es ist von Anfang an klar, dass dieser initiale Lichtschauer etwas Dunkleres überstrahlt. Dann durchläuft eine Welle den Duft und die goldenen Zitrusnoten werden von silbrigem Rauch durchsetzt, als hätte ein Luftzug eine Kerze gelöscht. Ich weiß, dass Weihrauch diesen Eindruck erwecken kann, kenne ihn bisher aber nur in Zusammenhang mit Aldehyden, die hier nicht gelistet sind und die ich auch nicht wahrnehme. Dennoch ist der Eindruck so stark, dass mein Kopf auch noch den Duft von geschmolzenem, halb durchsichtigem Kerzenwachs ergänzt.
An diesem Punkt verweilt der Duft eine ganze Weile, bevor Blütenblätter im Wachs erscheinen und eine andere Note, an der ich fast einen Tag lang recht intensiv herumgerätselt habe, weil sie mich an etwas erinnert, das ich einfach nicht benennen konnte. Inzwischen weiß ich es: Es ist dieser sake-artige Geruch, den ich unter völlig anderem Vorzeichen in N°18 Eau de Toilette wahrgenommen habe – wo er mir anders als in diesem Duft übrigens gar nicht gefallen hat. Es könnte die Kombination von Iris, Ambrette und Rose sein, die für diesen Effekt sorgt.
In Hearteache of the Hua Mei lösen sich die zartpudrige Iris und der transparente Ambretteschleier recht zügig von der leicht salzig-säuerlichen Note und beginnen zu strahlen. Iris und Ambrette ist eine Kombination, bei der ich fast immer schwach werde und auch hier lullt sie mich wohlig ein, um sanft in eine Basis aus weichem, dezent vanillesüßem Patchouli mit zurückhaltender Rose überzugleiten. Plötzlich fangen die zuvor silbrigen Akzente wieder an, golden zu schimmern und umschließen die Haut cremig.
Ein schönes Lied hat mir dein Hua Mei gesungen, liebe Gandix. Ich danke dir dafür!
mein goldener Vogel
mit dem Nerolilied.
Leg dein Herz
nur kurz in meine Hände,
bis meins im gleichen Rhythmus schlägt.
Dann öffne ich ein Fenster,
damit du frei sein kannst,
deine Flügel schwingst,
auch wenn der Windstoß
hundert Kerzen löscht,
ihr Wachs auf gelbe Rosen tropft.
Glitzernd schwebt dein Silberstaub
nun puderzart durch Zeit und Raum,
legt irissanfte Schleier auf meine nackte Haut.
Trag meinen Herzschlag nur hinaus
auf Flügeln deiner Hoffnung,
bis alle Tränen trocknen.
Die harzwarmen Perlen
im Dunkeln glimmend
wachen über meinen Schlaf.
**
Hearteache of the Hua Mei beginnt mit einer Kopfnote aus hellen Zitrusfrüchten und Neroli, durchsetzt von ebenso hellen, fast schon gleißenden Gewürzen, doch es ist von Anfang an klar, dass dieser initiale Lichtschauer etwas Dunkleres überstrahlt. Dann durchläuft eine Welle den Duft und die goldenen Zitrusnoten werden von silbrigem Rauch durchsetzt, als hätte ein Luftzug eine Kerze gelöscht. Ich weiß, dass Weihrauch diesen Eindruck erwecken kann, kenne ihn bisher aber nur in Zusammenhang mit Aldehyden, die hier nicht gelistet sind und die ich auch nicht wahrnehme. Dennoch ist der Eindruck so stark, dass mein Kopf auch noch den Duft von geschmolzenem, halb durchsichtigem Kerzenwachs ergänzt.
An diesem Punkt verweilt der Duft eine ganze Weile, bevor Blütenblätter im Wachs erscheinen und eine andere Note, an der ich fast einen Tag lang recht intensiv herumgerätselt habe, weil sie mich an etwas erinnert, das ich einfach nicht benennen konnte. Inzwischen weiß ich es: Es ist dieser sake-artige Geruch, den ich unter völlig anderem Vorzeichen in N°18 Eau de Toilette wahrgenommen habe – wo er mir anders als in diesem Duft übrigens gar nicht gefallen hat. Es könnte die Kombination von Iris, Ambrette und Rose sein, die für diesen Effekt sorgt.
In Hearteache of the Hua Mei lösen sich die zartpudrige Iris und der transparente Ambretteschleier recht zügig von der leicht salzig-säuerlichen Note und beginnen zu strahlen. Iris und Ambrette ist eine Kombination, bei der ich fast immer schwach werde und auch hier lullt sie mich wohlig ein, um sanft in eine Basis aus weichem, dezent vanillesüßem Patchouli mit zurückhaltender Rose überzugleiten. Plötzlich fangen die zuvor silbrigen Akzente wieder an, golden zu schimmern und umschließen die Haut cremig.
Ein schönes Lied hat mir dein Hua Mei gesungen, liebe Gandix. Ich danke dir dafür!
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